Der EuroStoxx 50 verliert zum Mittag 0,73 Prozent auf 4'860 Punkte. Der deutsche Leitindex Dax gibt 0,16 Prozent auf 19'876 Punkte ab. Die britische Börse hat sich dank der Gewinne der Öl- und Rohstoffwerten indes besser gehalten: Der FTSE 100 tendierte kaum verändert. In der Schweiz fand wegen eines Feiertags kein Handel statt.

«Die mangelnde Dynamik der chinesischen Konjunktur, die abrupte Wende im geldpolitischen Ausblick der US-Notenbank sowie die politische Agenda eines neuen US-Präsidenten Donald Trump» führte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets als mögliche Spielverderber an. «Während nach seiner Wiederwahl vor allem die Hoffnungen überwogen, macht sich kurz vor seinem Amtsantritt zunehmend Unsicherheit breit», so Stanzel.

Gleichwohl: Viele Investoren dürften erst kommenden Woche wieder ins Geschehen eingreifen. Daher sollten die Kursentwicklungen vorerst nicht überbewertet werden.

Die Befürchtungen in Hinblick auf China bestätigten indes aktuelle Konjunkturdaten. Die Stimmung in Chinas verarbeitendem Gewerbe hatte sich zuletzt deutlich verschlechtert. Der an Silvester veröffentlichte staatliche Einkaufsmanagerindex, der sich auf staatlich dominierte und grosse Unternehmen bezieht, war im Dezember um 0,2 Punkte auf 50,1 Zähler gefallen und hatte damit die Schätzungen von Volkswirten verfehlt.

Titel von Autobauern unter Druck

Das hinterliess Spuren bei Autowerten - der chinesische Markt ist wegen seiner Grösse wichtig für die Hersteller. Das gilt um so mehr, als den europäischen Marken durch chinesische Produzenten zunehmend Konkurrenz erwächst. Chinesische E-Autobauer hatten im Rahmen ihrer jüngsten Absatzzahlen allesamt Steigerungen gemeldet. Hinzu kamen schwache Daten aus dem Euroraum. Die Stimmung in den Industrieunternehmen hatte sich danach im Dezember erneut leicht verschlechtert. Vor allem die Aktien deutscher Premiumhersteller wie BMW und Mercedes verzeichneten Abgaben.

Noch stärker fielen Bankaktien, die im vergangenen Jahr allerdings deutlich zugelegt hatten. Luxuswerte knüpften an die schwache Entwicklung des Vorjahres an und gaben weiter nach. LVMH sanken um 2,1 Prozent, Kering büssten 2,4 Prozent ein. Für die Hersteller von Luxusgütern ist China ebenfalls ein wichtiger Markt.

Gefragt waren dagegen defensive Werte aus den Bereichen Versorger, Telekommunikation und Pharma. An der Spitze standen unterdessen die Energiewerte. Die Ölpreise hatten an ihre jüngsten Gewinne angeknüpft. Die im Energiesektor enthaltenen Aktien von Vestas zogen um 3,5 Prozent an. Rückenwind lieferten Auftragseingänge, die der Windkraftanlagenbauer kurz vor dem Jahresende 2024 bekannt gegeben hatte.

(AWP)