Die Risiken für europäische Aktien nehmen zu, und ein aufkommender Gegenwind dürfte die Aufwärtsbewegung der Börsen auf dem alten Kontinent im nächsten Jahr deckeln, schreiben die UBS-Strategen um Gerry Fowler laut Bloomberg in einer Notiz. Das Team um Fowler hält zwar an einem 540-Punkte-Ziel für den Stoxx 600 bis zum Jahresende 2024 fest, doch bis Ende 2025 wird dann aber nur ein Anstieg des Index auf 550 Punkte erwartet.

Der Grund für den mauen Ausblick sind die von der UBS erwarteten steigenden Anleihenrenditen und zunehmende Spreads zwischen den Renditen. Die Analysten sehen ebenfalls kaum wachsende Unternehmensgewinne, sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr. Weitere Gründe für den gedämpften Ausblick sind die zunehmende Konkurrenz aus China, während auf der anderen Seite die Konjunkturimpulse in China noch vage seien und sie europäische Unternehmen wahrscheinlich nicht wesentlich unterstützen würden, wie die UBS-Strategen schreiben. Zudem seien Regierungen zunehmend bestrebt, Haushaltsdefizite durch höhere Unternehmenssteuern zu reduzieren, so die UBS-Analysten weiter.

In diesem Umfeld bevorzugen die Strategen so genannte «Compunders», das sind in der Regel finanziell robuste und etablierte Unternehmen, die langfristig hohe Renditen erzielen und regelmässig investieren. Die Compounders sollten gegenüber zyklischen und defensiven Aktien 2025 bevorzugt werden. 

Die geeigneten Sektoren 2025 in Europa sind laut UBS der Einzelhandel, Dienstleistungen, Banken, Transport, Immobilienverwaltung, Software, Versorgungsunternehmen, Versicherungen und Pharma. Auf der anderen Seite sind Luxusgüter, Halbleiter, Energie, Bergbau, Haushaltsprodukte und Lebensmittel nicht zu bevorzugen.

Als Aktien empfiehlt die UBS den polnischen Postdienstleister Inpost, den italienischen Energiekonzern Enel, das belgische Biopharma-Unternehmen UCB sowie den Schweizer Immobilienkonzern Swiss Prime Site.

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