Die Namenaktie und der Partizipationsschein von Lindt & Sprüngli verlieren am Mittwoch 1,6 und 1,1 Prozent, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls unter Druck steht und 1,1 Prozent nachgibt. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Namenaktien von Lindt & Sprüngli um 9,6 Prozent und die Partizipationsscheine um 12,6 Prozent zugelegt. 

Geht es nach der US-Investmentbank JPMorgan, brechen für die Investorinnen und Investoren von Lindt & Sprüngli härtere Zeiten an. Die Bank nimmt die Bewertung für die Namenaktien von Lindt & Sprüngli mit «Underweight» - dies kommt einer Verkaufsempfehlung gleich - und einem Kursziel von 90'000 Franken wieder auf. Auch die Abdeckung der Partizipationsscheine wird mit «Underweight» und einem Kursziel von 9000 Franken aufgenommen. Das entspricht einem Abwärtspotenzial von 18 respektive 19 Prozent. 

Dem Schokoladenmarkt dürfte aufgrund der rekordhohen Kakaopreise ein bitteres Jahr 2025 bevorstehen, schreibt die Analystin von JPMorgan in einer Studie. Da die Kakao-Preise für sechs bis zwölf Monate abgesichert seien, dürften im kommenden Jahr Preiserhöhungen im zweistelligen Prozentbereich nötig werden.

Gleichzeitig sei die Erholungsphase nach der Coronapandemie nun zu Ende und das Wachstumsmodell von Lindt & Sprüngli sei auf dem Prüfstand, so die Expertin weiter. Mit den schwindenden Volumen kämen auch die Margen unter Druck und damit dürfte auch die vergleichsweise hohe Bewertung der Titel wieder zurückkommen. 

Gemäss Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg stufen fünf Analysten die Titel des Schokoladeherstellers mit «Kaufen» ein, acht mit «Halten» und zwei mit «Verkaufen». Das durchschnittliche Kursziel für die Namenaktie beträgt 110'000 Franken. 

Preise für Kakao weiter auf hohem Niveau

Zwar hat sich der Kakaopreis in den letzten fünf Monaten an den Futures-Märkten in New York vom Rekordhoch von 11'035 Dollar auf 7270 Dollar pro Tonne zurückgebildet.  Auf Jahresfrist stehen die Notierungen aber immer noch doppelt so hoch. 

Dies ist auf das schlechte Wetter, ältere Bäume und Erntekrankheiten in Westafrika zurückzuführen. Rund die Hälfte des weltweiten Angebots kommt aus dieser Region. Entsprechend kämpfen die Käufer um Nachschub und die Elfenbeinküste und Ghana waren gar gezwungen, Verträge vorzeitig zu verlängern. Das verstärkt die Versorgungsknappheit zusätzlich.

(cash)