Die Aktien des Logistikkonzerns Kühne+Nagel gewinnen 1,1 Prozent auf 273,6 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,2 Prozent tiefer steht. Der Titel befindet sich seit letztem Oktober in einem Aufwärtstrend und hat allein seit Jahresbeginn 26 Prozent gewonnen.

Die Deutsche Bank stuft das Rating für Kühne+Nagel von "Hold" auf "Buy" hoch. Das Kursziel setzt Analyst Andy Chu ebenfalls hoch von 270 auf 315 Franken. Das implizite Aufwärtspotenzial beträgt somit 15 Prozent. Von den von Bloomberg befragten Analysten sieht nur Michael Foeth von der Bank Vontobel den Titel noch höher - bei 333 Franken.

Die jüngsten Daten würden einen anhaltend positiven Trend beim Containervolumen zeigen, schreibt der Experte von der Deutschen Bank. Auch bei den Frachtraten gäbe es Zeichen für einen Aufwärtstrend. Dies stütze die Einschätzung, dass der Abbau von Lagerbeständen weitgehend abgeschlossen und die Konsumentenstimmung relativ gut sei. Damit hätten sich die Aussichten für die Branche nach einem verhaltenen ersten Quartal deutlich aufgehellt, so Chu.

Kühne+Nagel hat 2022 in einem für die Logistikbranche aussergewöhnlichen Jahr auf allen Stufen sehr gute Resultate erzielt. Der Nettoumsatz stieg um 20 Prozent auf 39,40 Milliarden Franken, wie das Unternehmen Anfang März mitteilte. Der Reingewinn stieg um 30 Prozent auf 2,81 Milliarden Franken.

Gegen Ende Jahr hat sich die Lage jedoch eingetrübt. So lagen alle wichtigen Kennzahlen für das vierte Quartal klar unter den Werten der Vorjahresperiode. Und für 2023 ist der Ausblick vage. Das makroökonomische Umfeld werde aufgrund der geopolitischen Entwicklungen und der Inflation herausfordernd bleiben. Gleichwohl peilt der Konzern mit neuen Mittelfristzielen Fortschritte bei der Ertragskraft an.

(cash)