Die Aktien des Schokoladenherstellers Barry Callebaut steigen um 7 Prozent auf 1550 Franken, während der Swiss Performance Index (SPI) um 0,6 Prozent zunimmt. Der Kurssprung bringt die Performance seit Jahresbeginn in die positive Zone und auf den höchsten Stand seit zwei Monaten.

Barclays hat das Rating für Barry Callebaut von «Underweight» auf «Overweight» hochgestuft und das Kursziel von 1450 auf 1800 Franken erhöht, was ein Aufwärtspotenzial von 16 Prozentimpliziert. Damit ist Barclays optimistischer als der Analystendurchschnitt, der ein Aufwärtspotenzial von 10 Prozentfür realistisch hält.

Günstigere Ernteaussichten hätten die Möglichkeit einer weiteren Normalisierung der Kakaopreise erhöht, schreibt der zuständige Analyst der britischen Grossbank. Der überraschende Preisanstieg bei Kakao war einer der Hauptgründe für seine vorherige Vorsicht. Zusammen mit einer zunehmenden Outsourcing-Dynamik und den stetigen Fortschritten von Barry Callebaut bei Kostensenkungsprogrammen, sieht das Risiko-Ertrags-Verhältnis zunehmend attraktiv aus.

Der Markt sei zwar herausfordernd, die Gewinne von Barry Callebaut aber wohl auf Kurs, schrieben Analysten der UBS letzte Woche. Sie gehen derzeit davon aus, dass das Unternehmen seine eigene EBIT-Guidance für 2024 übertreffen wird. Zudem gebe es erste solide Ernte-Erträge bei Kakao, was für die Haupternte zwischen November und Januar zuversichtlich stimme.

Letzte Woche hat Barry Callebaut hat die Schliessung des Werks im norditalienischen Intra angekündigt. Der Schokoladenhersteller begründete den Schritt in einem Schreiben an die Mitarbeitenden mit der begrenzten zukünftigen Rentabilität und der logistischen Komplexität des Standorts.

Gleichzeitig bekräftigte das Unternehmen seinen vor einem Jahr angekündigten Investitionsplan in Höhe von 500 Millionen Franken. So will das Barry Callebaut in den kommenden Monaten und Geschäftsjahren weitere hohe Investitionen in den europäischen Standorten tätigen.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres (September 2023 bis Mai 2024) erzielte Barry Callebaut einen Umsatz von 7,3 Milliarden Franken mit Schokolade, was einem Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In Lokalwährungen betrug der Anstieg sogar 23 Prozent. Das Plus ist hauptsächlich auf Preiserhöhungen zurückzuführen, die aufgrund gestiegener Kakaobohnenkosten notwendig waren.

Barry Callebaut ist der führende "B2B"-Schokoladenhersteller der Welt und beliefert die Lebensmittelindustrie mit Schokoladen- und Kakaoprodukten. Das Unternehmen hat 60 Produktionsstandorte in 40 Ländern und beschäftigt rund 12'500 Mitarbeitende, die die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffbeschaffung bis zur Herstellung von Schokoladeprodukten abdecken.

(cash/AWP)