Der europäische Flugzeugbauer Airbus will in seiner Raumfahrt- und Rüstungssparte 2500 Stellen streichen. Das wären sieben Prozent der gut 35.000 Arbeitsplätze in der Sparte, die den Bau von Kampf- und Militär-Transportflugzeugen ebenso umfasst wie Telekommunikations-Satelliten («OneSat»). Die Pläne sind Teil der Sanierung des Geschäfts, das zunehmend umkämpft ist.

«Wir ergreifen jetzt die nächsten Schritte, nicht zuletzt, um uns an einen zunehmend schwierigen Raumfahrt-Markt anzupassen», sagte Sparten-Chef Mike Schöllhorn am Mittwoch in München. «Wir müssen schneller, schlanker und wettbewerbsfähiger werden.» Der Stellenabbau soll bis Mitte 2026 umgesetzt sein.

Airbus wolle auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten und alle sozialverträglichen Massnahmen ausschöpfen, hiess es in der Mitteilung. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern hätten bereits begonnen. Wo die Stellen abgebaut werden, sei noch offen, sagte ein Sprecher. Airbus Defence & Space ist vor allem in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Spanien vertreten.

Airbus zieht damit die Konsequenzen aus der Krise vor allem in der Satelliten-Sparte. Sie ist wachsender Konkurrenz neuer, privater Anbieter wie dem «Starlink»-Projekt von US-Unternehmer Elon Musk ausgesetzt, die schneller und billiger arbeiten. In den vergangenen Monaten hat Airbus insgesamt 1,5 Milliarden Euro abgeschrieben, weil das Geschäft mit den Satelliten stockt und die Kosten bei vielen Militäraufträgen aus dem Ruder laufen.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits im Juli erfahren, dass der Konzern ein Sparprogramm für die gesamte Sparte aufgesetzt hat, nachdem Manager die Kostensituation als «kritisch» betrachteten.

Daneben versucht Airbus-Chef Guillaume Faury die europäische Konsolidierung vor allem im Satelliten-Geschäft voranzutreiben. Dazu laufen Gespräche unter anderem mit den Rüstungskonzernen Leonardo aus Italien und Thales aus Frankreich.

Auch der grosse Airbus-Rivale Boeing hat in der vergangenen Woche den Abbau von 17.000 Stellen angekündigt, zehn Prozent der Belegschaft. Dort geht es allerdings um das Kerngeschäft mit Verkehrsflugzeugen, in dem der US-Konzern mit hohen Verlusten und operativen Problemen kämpft. Die Rüstungssparte stabilisiert dank Aufträgen der US-Regierung das Geschäft eher. Boeing müsse das Personal an die «finanziellen Realitäten» anpassen, sagte der neue Vorstandschef Kelly Ortberg.

(Reuters)