Der Zimmervermittler gab am Dienstag Geschäftszahlen unter Markterwartungen bekannt und enttäuschte mit seinem Ausblick. Die Aktie von Airbnb stürzte daraufhin im nachbörslichen Geschäft an der Wall Street um 14 Prozent ab, so stark wie noch nie seit dem Börsengang Ende 2020.

Der Gewinn ging den Angaben zufolge im zweiten Quartal um knapp 15 Prozent auf 555 Millionen Dollar zurück, während der Umsatz um elf Prozent auf 2,75 Milliarden Dollar wuchs. Für das angelaufene Vierteljahr stellte das Unternehmen Erlöse von 3,67 und 3,73 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten auf 3,84 Milliarden Dollar gehofft. Das Wachstum der gebuchten Übernachtungen werde sich abschwächen, prognostizierte AirBnB weiter. Wegen der unsicheren Konjunkturaussichten gehe der Trend zu kürzeren Reisen. Ausserdem schrumpfe der Zeitraum zwischen Buchung und Reiseantritt. Dies deutet darauf hin, dass Verbraucher aus Verunsicherung ihre Reise-Entscheidungen bis zur letzten Minute hinauszögern. AirBnB-Rivale Booking.com hatte Ähnliches beobachtet.

Gleichzeitig steigt der politische Druck auf AirBnB & Co, weil die hohe Nachfrage nach Feriendomizilen vielerorts die Wohnungsnot verschärft. Vor allem in Spanien mehren sich die Proteste. Dennoch hätten Touristen dort im Juni neun Prozent mehr Geld gelassen als im Vorjahreszeitraum, gaben die Analysten der CaixaBank zu bedenken. Das Plus bei den Ausgaben in Restaurants falle sogar mehr als doppelt so hoch aus.

(Reuters)