Im Jahr davor hatte die Gruppe, die sich zu einer reinen Beteiligungsgesellschaft hin entwickelt, stark unter den Folgen der Coronakrise gelitten und rote Zahlen geschrieben. Die Aktionäre sollen wie versprochen wieder eine Dividende erhalten.
Bereits Anfang März hatte Aevis Victoria bekanntgegeben, dass der konsolidierte Umsatz im vergangenen Jahr um gut ein Fünftel auf 896 Millionen Franken geklettert war und positive Ergebnisse erreicht wurden. Das Betriebsergebnis (EBIT) rückte auf 16,8 Millionen Franken vor nach einem Minus von 23,3 Millionen 2020, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich verblieb ein konsolidierter Gewinn von 4,6 Millionen nach einem Verlust von 30,9 Millionen.
Auf der Holdingebene, wo etwa auch die Einnahmen aus Beteiligungsverkäufen erfasst werden, schrieb Aevis einen Gewinn von 198 Millionen Franken nach einem solchen von 7,4 Millionen. Dabei hat der Verkauf von 10 Prozent am Gesundheitsportfolio der Swiss Medical Network an die Medical Properties das Ergebnis in die Höhe getrieben.
Bekannt war bereits, dass Aevis Victoria nach dem Verzicht in den beiden vergangenen Jahren wieder eine Dividende ausschütten wird. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung am 28. April eine Ausschüttung in Höhe von 1 Franken je Aktie vor, wobei 60 Rappen davon in Form einer ausserordentlichen Dividende bezahlt würden.
Erholung im Gastrobereich
Sehr gut hat sich im vergangenen Jahr das Spitalsegment entwickelt. Das Swiss Medical Network steigerte den Umsatz um fast ein Fünftel auf 760 Millionen Franken. Seit September wird hier die Hôpital du Jura Bernois SA konsolidiert. Organisch lag das Wachstum bei 6,3 Prozent, was unter anderem der höheren Anzahl an Belegärzte zu verdanken sei, hiess es.
Das deutlich kleinere Gastrosegment Hospitality erholte sich derweil vom Corona-Einbruch, und so steigerte die Hotelgruppe Victoria-Jungfrau den Umsatz um 57 Prozent auf 114 Millionen Franken. Die Zahl der Logiernächte kletterte auf knapp 184'000 von zuvor rund 112'000. Im Vorjahr hatte Aevis in dem Bereich aufgrund der Pandemie einen Umsatzrückschlag von gut 40 Prozent erlitten.
Für das laufende Jahr gibt Aevis Victoria keine Ziele ab. Die makroökonomischen Herausforderungen seien mit Blick auf das breit diversifizierte Beteiligungsportfolio zu gross, hiess es. Aevis rechnet allerdings mit weiterem Wachstum im Swiss Medical Network und einer positiven Entwicklung im Hotelgeschäft.
Dabei dürfte das Beteiligungsportfolio laut Mitteilung im laufenden Jahr für die Holding "signifikante Dividenden und Kapitalgewinne" generieren. Das werde eine Fortsetzung und Intensivierung der Dividendenpolitik im Jahr 2023 ermöglichen.
(AWP)