Der deutsche Vermieter und Firmen in seinem Orbit haben in Summe 7,5 Milliarden Euro an Bonds ausstehen, die unter anderem von Schroders, der Allianz-Fondstochter Pacific Investment Management Co, Morgan Stanley und BlackRock gehalten werden.
Angesichts der dramatischen Entwicklungen der letzten Monate, die Adler und sein Umfeld erschüttert haben, begannen diese Anleihen im vergangenen Sommer abzurutschen; einige sind in den letzten Wochen auf bis zu 54 Cent je Euro gefallen. Eine Finanzierungskrise droht - just zu dem Zeitpunkt, zu dem sich die Ära des leichten Geldes dem Ende zuneigt.
"Adler war immer eine gehebelte Investition in den deutschen Wohnungssektor, der von Natur aus zyklisch ist", sagte Ash Nadershahi, Portfoliomanager bei Three Bridge Capital, einer in New York ansässigen Investmentfirma. "In all diesen Portfolios ticken Zeitbomben."
Schroders hält nach Bloomberg-Daten Adler-Anleihen im Nennwert von etwa 398 Millionen Euro und ist damit der grösste Bondgläubiger des Unternehmens. Die britische Investmentfirma kaufte die Anleihen, als sie zum oder in der Nähe des Nennwerts gehandelt wurden; die Position wurde zuletzt per Ende Dezember gemeldet, die Bestände sind nach Angaben informierter Kreise immer noch beträchtlich. BlackRock hält Anleihen im Wert von etwa 131 Millionen Euro, bei Pimco stehen 74,5 Millionen Euro zu Buche.
Und nicht nur Vermögensverwalter stehen im Risiko: auch die Bank Morgan Stanley hält einerseits Adler-Anleihen und muss zudem für 365 Millionen Dollar an Credit Default Swaps einstehen, die ausgezahlt werden, wenn die Tochter Adler Real Estate Tochterunternehmen ausfällt, heisst es bei mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Es ist nicht klar, wie viel davon Morgan Stanley auf dem eigenen Buch hat, und wieviel für Kunden gehalten wird.
Institutionelle suchen den Ausweg
Die Adler-Krise hat auch Anleihen seines ehemaligen Hauptaktionärs Aggregate Holdings in Mitleidenschaft gezogen, sowie verbundene Immofirmen wie Corestate Capital Holding und Accentro Real Estate, deren Bonds sich zum Teil ebenfalls im Besitz derselben institutionellen Investoren befinden.
Vertreter von Adler, BlackRock, Morgan Stanley, Pimco und Schroders lehnten Stellungnahmen ab.
Einige Institutionelle suchen nun den Ausstieg. Hedgefonds mit Fokus auf notleidende Schulden haben begonnen, die Papiere mit Abschlägen aufzukaufen und wohl versuchen, Gründe zu finden, das Unternehmen in die Zahlungsunfähigkeit zu treiben.
"Die Investoren kannten das Risiko nicht wirklich, aber QE und der Drang, Rendite zu kaufen, haben sie angelockt. Das erweist sich als fatal", sagte Nadershahi von Three Bridge Capital. "Und das ist erst der Anfang."
(Bloomberg)