Das dritte Quartal 2021 hatte es in sich: Nach einer Aufstiegsphase im Juli ging es an den Börsen ab Mitte August wegen den ansteigenden Renditen der Staatsanleihen kräftig abwärts. Der Swiss Market Index (SMI) hat unter dem Strich knapp 3 Prozent verloren. Wie haben sich wohl Grossinvestoren im vergangenen Quartal verhalten? Welche Positionen wurden in der Korrekturphase eröffnet?
Aufschluss darüber geben jeweils die so genannten 13F-Filings an die US-Börsenaufsicht SEC, welche Grossanleger ab einem verwalteten Vermögen von über 100 Millionen Dollar regelmässig übermitteln müssen - spätestens 45 Tage nach Quartalsende. Der Überblick zu den Investitionen der Börsen-Gurus Georg Soros und Jeremy Grantham:
George Soros
Das von Georg Soros geführte Soros Fund Mangaement erhöhte seine Einsätze insbesondere bei Immobilien- und Finanzwerten. So hat die Investmentfirma mit dem Medizintechnikunternehmen Hill-Rom Holdings, dem Immobilien-Investment-Trust MGM Growth Properties und den Grossbanken JPMorgan und Goldman Sachs interessante neue Positionen eröffnet. Das in New York ansässige Unternehmen erhöhte seine Anteile am Finanzdienstleister IHS Markit und dem Hausbauer D.R. Horton. Zudem baut Soros seine Kaufoptionen auf den Autobauer GM und den Energiesektor-ETF (Exchange Traded Funds) "SPDR Energy Select Sector Fund" aus.
Positionen in dem Elektrofahrzeugbatterie-Startup QuantumScape und dem Aufzugshersteller Otis Worldwide wurden hingegen geschlossen. Die Position beim Biopharmaunternehmen Alexion Pharmaceuticals wurde reduziert. Gleiches gilt für Kaufoptionen auf den Nasdaq-100 - "Invesco QQQ Trust Series ETF" - und Amazon.
Die grösste Position im Portfolio gebührt mit 12,4 Prozent dem US-Telekommunikationsdienstleister Liberty Broadband. Dahinter folgt D.R. Horton mit 6,7 Prozent. Obwohl die Kaufoptionen jeweils auf die Werte und die Positionen selbst reduziert wurden, nehmen «Invesco QQQ Trust Series ETF» mit 6,6 und Amazon mit 5,5 Prozent immer noch eine gewichte Rolle im Portfolio von Soros ein. Der Wert des US-Aktienportfolios des Milliardär George Soros sank im dritten Quartal um 205 Millionen Dollar auf weniger als 5 Milliarden Dollar.
Jeremy Grantham
Grantham ist Mitbegründer und Mitglied des Asset Allocation-Teams von Grantham, Mayo, Van Otterloo (GMO). Grantham ist bekannt für seinen Erfolg bei der Identifizierung und Vermeidung von Börsenblasen wie der japanischen Marktblase in den späten 1980er Jahren, der Dotcom-Blase in den 1990er Jahren und den Kreditmärkten im Jahr 2006. Gegenüber der Handelszeitung gab der Börsenguru Ende Oktober bekannt, dass er bis Weihnachten mit dem Platzen der Blase rechne.
Während des Quartals verkaufte GMO denn auch hauptsächlich Aktien: Zu den bemerkenswertesten Verkäufen gehören der IT-Konzern Alibaba, der Kommunikationsdienstleister Slack Technologie, das Biopharmaunternehmen Alexion Pharmaceuticals und der Suchmaschinenbetreiber Baidu. Doch GMO hat auch zugekauft: Die Technologieunternehmen Alphabet, Oracle, Microsoft und Xilinx sowie die Grossbank Wells Fargo gehören zu den Top-Käufen.
Die grösste Position im Portfolio macht somit Microsoft mit 4,7 Prozent aus. Dahinter folgt Apple mit 3,1 und UnitedHealth sowie Oracle mit jeweils 2,9 Prozent. Der Wert der gehaltenen Titel stieg im Zeitraum um 14 Prozent. Die Sektoren mit der höchsten Gewichtung im Portfolio waren Technologie, Gesundheit und Finanzdienstleistungen.