Umsatzzahlen hatte die Tecan-Gruppe bereits im Januar veröffentlicht. Entsprechend lag der Fokus am Mittwoch auf der Gewinnentwicklung und dem Ausblick. Während Tecan bei den Gewinnen 2024 überwiegend etwas besser als erwartet abgeschnitten hat, fällt die Guidance für die Umsatzentwicklung und Profitabilität schwächer als bislang von Analysten erwartet aus.
Wie Tecan am Mittwoch berichtete, fiel das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) 2024 um gut ein Viertel auf 164,4 Millionen Franken. Die entsprechende Marge lag damit bei 17,6 Prozent (VJ 20,5 Prozent). Bei der Vorlage der Umsatzzahlen hatte Tecan einen Wert zwischen 16 und 18 Prozent in Aussicht gestellt.
Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 67,7 Millionen übrig, womit er sich gegenüber 2023 halbiert hat. Den Aktionären will Tecan dennoch eine unveränderte Dividende von 3,00 Franken je Anteilsschein ausschütten.
Schwieriges Marktumfeld
Wie CEO Achim von Leoprechting während einer Telefonkonferenz sagte, befindet sich Tecan in einem schwierigen Marktumfeld, das durch reduzierte Investitionen in den Zielmärkten gekennzeichnet ist. «Dies führt zu einer tieferen Nachfrage in unseren beiden Geschäftssegmenten.» Verstärkt wurden diese Herausforderungen durch die allgemeine Marktschwäche in China.
Aber auch ein verändertes Bestellverhalten etwa im Bereich Partnering Business wirkte sich dämpfend auf den Ordereingang aus. Tiefere Investitionen im Biopharma-Sektor belasteten das Life Sciences-Geschäft.
Insgesamt weist Tecan für 2024 einen Auftragseingang von knapp 904 Millionen Franken auf, nach 1,0 Milliarden im Jahr zuvor.
Zurückhaltender Ausblick
Mit Blick in die Zukunft zeigt sich der Laborausrüster für 2025 zaghaft zuversichtlich: «Das allgemeine Marktumfeld zeigt erste Anzeichen einer Stabilisierung nach einem erheblichen Nachfragerückgang im Jahr 2024», sagt Leoprechting. Im Laufe des Jahres 2025 könne sich die Lage dann weiter verbessern.
Allerdings seien neue politische Unsicherheiten hinzugekommen. Konkret geht es dabei um die angekündigten Kürzungen des Forschungsbudgets der National Institutes of Health (NIH) in den USA. Sie dürften die Nachfrage nach Instrumenten für die Life-Science-Forschung weiter beeinträchtigen. Auch die Lage in China habe sich nicht merklich aufgehellt.
Konkret geht CEO Leoprechting davon aus, dass die Umsätze im ersten Semester rückläufig sein dürften, wobei das erste Quartal noch schwächer als das zweite ausfallen dürfte. Dank neuer Produkte könnte das zweite Semester dann besser ausfallen.
Je nachdem, wie genau sich 2025 nun entwickelt, geht Tecan beim Umsatz davon aus, dass dieser in Lokalwährungen entweder im niedrigen einstelligen Prozentbereich fällt oder steigt. Die bereinigte EBITDA-Marge werde bei 17,5 bis 18,5 Prozent erwartet.
Den mittelfristigen Ausblick bestätigt der Konzernlenker trotz der aktuellen Schwäche. So soll Tecan zu durchschnittlichen organischen Wachstumsraten im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich in Lokalwährungen zurückkehren bei einer gleichzeitigen kontinuierlichen Verbesserung der Profitabilität.
(AWP)