In der «Samstagrundschau» sagte Hirzel, Bundespräsidentin Keller-Sutter habe offenbar bei den Direktgesprächen in den USA den richtigen Ton gefunden. Bei der Reise von Keller-Sutter und Bundesratskollege Guy Parmelin in die USA habe auch letzterer eine wichtige Rolle gespielt.
Darüber hinaus habe Aussenminister Ignazio Cassis mit seiner Japan-China-Reise von dieser Woche allen klar gemacht: «Die Schweiz braucht alle Märkte und ist offen in alle Himmelsrichtungen.»
Wenn die Schweiz laut Aussagen von Keller-Sutter zu den fünfzehn Ländern gehöre, mit denen die US-Administration zuerst über Zölle verhandeln wolle, dann sei das eine Leistung und positiv, so Hirzel weiter. Auch die beiden Staatssekretärinnen Helene Budliger Artieda und Martina Hirayama schloss Hirzel ins Lob ein.
Vor «Chaos» kleiner Aufschwung
Angesprochen auf eine Aussage von Keller-Sutter von dieser Woche vor den Medien, die Wirtschaft könne mit allem leben ausser Unsicherheit, sagte Hirzel, das sei ein wunderbarer Satz.
Im Februar und März sei der Auftragseingang in der Branche «nicht so schlecht» gewesen. Sie habe «gemeint, einen kleinen Aufschwung zu verspüren», so Hirzel. Dann aber sei mit der Ankündigung der Zölle auf ausländische Produkte durch US-Präsident Trump das «Chaos» ausgebrochen und damit totale Verunsicherung.
Hirzel glaubt, dass Schweizer Industriebetriebe, die bereits in den USA tätig sind, nun Investitionen in diesem Land «vielleicht etwas lauter ankündigen» sollten als bisher. Wenn die Schweiz in den USA ihr duales Bildungssystem erläutern könne, wie das die USA offenbar wollten, sei das gut für die Schweiz.
Denn letztlich sei eine starke US-Industrie, die durch ein duales Bildungssystem zu mehr Fachkräften kommen könnte, auch im Interesse der Schweiz. Das verbessere die Aussichten für die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie.
Hirzel glaubt nicht, dass die von US-Präsident Trump Anfang April für die Schweiz angekündigten Zölle von 31 Prozent wirklich in Kraft treten. Es wäre «verheerend», wenn die Schweiz mit viel höheren Zölle als etwa die EU zu kämpfen hätte.
(AWP)