In den Monaten zwischen Januar und März steigerte die Swiss ihren Umsatz um 2 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken, wie die Fluggesellschaft am Dienstag mitteilte. Konkret führte sie 32'000 Flüge durch und beförderte rund 3,7 Millionen Passagiere. Die Auslastung sank allerdings leicht auf 78,1 Prozent.
«Der positive Ertrag ist keine Selbstverständlichkeit», sagte Finanzchef Dennis Weber an einem Mediengespräch. Denn viele andere Fluglinien, darunter auch Schwestergesellschaften der Swiss in der Lufthansa-Gruppe, flogen im traditionell schwachen Startquartal einen Verlust ein.
Gestiegene Personalkosten
Die Swiss schaffte immerhin noch knapp schwarze Zahlen, auch wenn der Betriebsgewinn auf 3 Millionen Franken absackte von 31 Millionen im Vorjahresquartal. Grund dafür waren die späten Osterfeiertage, die in diesem Jahr erst Mitte April stattfanden. Zudem sind laut Weber die Kosten gestiegen, etwa beim Personal.
«Die Zahl der Mitarbeitenden hat um 7 Prozent zugenommen», erklärte der Finanzchef. Ausserdem hat die Flugsicherung die Gebühren seit Jahresbeginn stark erhöht.
Positiv habe sich allerdings das Frachtgeschäft entwickelt. «Viele Unternehmen haben angesichts der drohenden Importzölle frühzeitig Materialien und Produkte in die USA geschickt», sagte der Finanzchef. Auch der Onlinehandel befeuere die Nachfrage. Zudem sind die Treibstoffpreise gesunken.
Guter Geschäftsverlauf erwartet
Weber rechnet nun für die nächsten Monate mit einem guten Geschäftsverlauf. Das Ergebnis im zweiten Quartal soll aufgrund der Saisonalität deutlich höher ausfallen als das erste. Auch der Rückenwind durch das Frachtgeschäft dürfte anhalten.
Allein das Ostergeschäft habe das Ergebnis im April im niedrigen zweistelligen Millionenbereich angetrieben, sagte Weber. Auch darüber hinaus sei die Nachfrage nach Kurz- und Mittelstrecken hoch, zum Beispiel nach Städtereisen oder Ferienzielen rund ums Mittelmeer.
«Es wird aber eine Herausforderung sein, das Vorjahresniveau zu erreichen», räumte er ein. Denn damals habe man noch von einmaligen Kompensationszahlungen von Flugzeugherstellern wegen defekten Teilen profitiert.
US-Geschäft bleibt «Goldesel»
Die Unsicherheit, die vom globalen Handelsstreit ausgeht, dürfte die Reiselust laut dem Swiss-Manager nur bedingt dämpfen. Die Zölle und Verschiebungen in der globalen Weltordnung verunsicherten zwar, die Menschen wollten aber weiterhin verreisen und ihre Bekannten besuchen.
Das Nordamerika-Geschäft soll dabei auch im zweiten Quartal der «Goldesel» der Swiss bleiben. Bisher hätten die Kunden ihre Reisen nicht im grossen Umfang storniert.
Für das Sommerferienquartal ab Juli hielten sich einige Menschen hierzulande noch etwas zurück, sagte der Finanzchef. Dies versuche man aber gezielt mit tieferen Preisen zu ändern. «Wir werden in nächster Zeit hier und da ein paar attraktive Angebote machen», sagte Weber. Dies betreffe vor allem den Economy-Bereich.
Pünktlichkeit bleibt Fokus
Schliesslich bleibt die Flugplanstabilität und Pünktlichkeit im Fokus der Swiss. «Wir wollen ein verlässlicher Partner sein», so Weber. Dafür nehme man dieses Jahr auch ein tieferes Wachstum in Kauf.
Im ersten Quartal starteten rund 79 Prozent der Flüge pünktlich. Das sind fast 4 Prozentpunkte mehr als in der Vorjahresperiode. Im Gesamtjahr peilt die Fluggesellschaft eine Quote von 70 Prozent an. 2024 lag sie noch bei 65 Prozent.
Das reiseintensive Osterwochenende gebe schon mal Anlass zur Zuversicht, so Weber: «Vier von fünf Flügen waren pünktlich.»
Die Lufthansa-Gruppe ist insgesamt mit tiefroten Zahlen ins Jahr gestartet. Zwar kletterte der Umsatz im ersten Quartal im Jahresvergleich um 10 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich kam aber unter anderem wegen Streiks und höherer Kosten ein um mehr als ein Fünftel gestiegener Fehlbetrag von 885 Millionen Euro zu liegen.
ls/jb
(AWP)