«Die Leistung des Unternehmens in der ersten Hälfte des Jahres blieb hinter unseren Erwartungen zurück, was sowohl auf ein schwieriges Branchenumfeld als auch auf unsere eigenen operativen Probleme zurückzuführen ist», sagte Tavares. Man habe viel Arbeit vor sich, insbesondere in Nordamerika. Der Portugiese hatte bereits erneut den Rotstift in der Europasparte angesetzt. Vor allem für den Stellenabbau und Abschreibungen bei Maserati fielen Sonderkosten von 1,8 Milliarden Euro an. In Italien hatte sich Stellantis mit Gewerkschaften auf Programme geeinigt, die den Abbau von bis zu mehr als 3000 Stellen vorsahen.

Der Umsatz ging um 14 Prozent auf 85 Milliarden Euro zurück. Stellantis hatte im ersten Halbjahr insgesamt 2,9 Millionen Fahrzeuge verkauft und damit zehn Prozent weniger. Tavares führte das unter anderem auf die Einführung vieler neuer Modelle zurück, die künftig auch wieder Schwung verleihen sollen. 20 neue Modelle der verschiedenen Marken sollen dieses Jahr auf den Markt kommen, bei 10 von ihnen ist die Produktion bereits in den ersten sechs Monaten angelaufen.

Das um Sondereffekte wie Umbaukosten bereinigte operative Ergebnis litt mit einem Rückgang von 40 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro vor allem unter dem Schwund auf dem nordamerikanischen Markt, der wegen hoher Margen und seiner Grösse den Löwenanteil des Ergebnisses beisteuert. Auch in Europa liefen die Geschäfte schwächer. Die operative Marge lag im Konzern mit dem Rückgang von 14,4 auf 10,0 Prozent aber immer noch im zweistelligen Bereich. Zum Vergleich: Volkswagen strebt in diesem Jahr eine operative Marge von 6,5 bis 7,0 Prozent an.

Jefferies-Analyst Philippe Houchois wertete die Resultate als enttäuschend. Das operative Ergebnis und die Marge hätten schwächer gelegen als erwartet. Dabei habe die buchungstechnische Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen die Marge noch gestützt./men/zb/mis

(AWP)