Das Leitbarometer SMI rückte bereits im frühen Handel über die Schwelle von 12'500 Punkten vor und hielt sich bis zum Handelsende über dieser Marke. Rückenwind gab es aus dem Tech-Sektor, der sich von den zuletzt erlittenen Abgaben erholte. «Die DeepSeek-Unruhen vom Montag scheinen abgehakt, Anleger nutzen offenbar jeden Rücksetzer zum Einstieg», sagte ein Händler. Zudem bewegten Geschäftszahlen die Aktien einiger Firmen.

Während des gesamten Handels hätten die Marktteilnehmer aber vor allem auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank vom Abend gewartet, hiess es weiter. Während im Vorfeld dazu von Experten eine Zinssenkung quasi ausgeschlossen wurde, richteten sich die Blicke gespannt auf die begleitenden Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell zur Konjunktur- und Inflationsentwicklung und möglicherweise auch zur Politik der neuen US-Regierung unter Präsident Trump. Nach US-Handelsschluss standen auch noch Zahlen von grossen Tech-Firmen wie Microsoft oder Meta auf dem Programm.

Der SMI legte am Mittwoch zu Handelsende 0,60 Prozent auf 12'530,32 Punkte zu. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,50 Prozent auf 2070,40 und der breite SPI um 0,53 Prozent auf 16'645,29 Zähler. Dabei erklomm der SPI während des Handels bei 16'673,65 Punkten ein neues Allzeithoch. Im SLI standen sich zu Börsenschluss 22 Gewinner und 7 Verlierer gegenüber. Lindt&Sprüngli-PS schlossen unverändert.

Das Geschäft mit Aktien war auch von der Berichtssaison geprägt. So kletterten Logitech um deutliche 7,6 Prozent in die Höhe. Der Hersteller von Computerzubehör hatte die Börse mit einem starken Weihnachtsquartal und höheren Prognosen überzeugt. Insbesondere das überraschend starke Wachstum im Geschäft mit Gaming-Zubehör wurde positiv aufgenommen.

Auch andere Aktien aus der Tech-Branche erholten sich zudem vom «DeepSeek-Schock». Darüber hinaus verliehen starke Zahlen und ein optimistischer Ausblick des niederländischen Chipherstellers ASML dem Sektor Auftrieb. Davon profitierten etwa die Papiere des Sensorenspezialisten VAT (+1,8 Prozent) oder im breiten Markt des Halbleiterzulieferers Comet (+2,1 Prozent).

Auch ABB (+2,1 Prozent) erholten sich vom DeepSeek-Strudel. Der Konzern wird überdies am morgigen Donnerstag die Jahreszahlen vorlegen. Kräftig nach oben ging es auch mit Finanzaktien wie jenen der UBS (+1,0 Prozent), von Julius Bär (+1,5 Prozent) oder des Versicherers Zurich (+1,1 Prozent).

Ausserdem rückten Richemont (+1,4 Prozent) vor. Zwar hatte der französische Konkurrent LVMH mit Jahreszahlen enttäuscht, der Genfer Schmuck- und Uhrenkonzern hatte aber bereits Mitte Monat die Anleger mit starken Umsätzen im Weihnachtsquartal positiv überrascht. Auf die 2024er-Jahreszahlen der Swatch Group (Aktie: -0,4 Prozent), deren Termin von der Firma nicht vorangekündigt wird, müssen die Anleger noch warten.

Mehr oder weniger kräftige Unterstützung erhielt der Gesamtmarkt auch von den Schwergewichten. Insbesondere die Novartis-Aktien (+1,1 Prozent) kletterten in die Höhe, während sich das Plus bei Roche (GS +0,2 Prozent) und Nestlé (+0,1 Prozent) in Grenzen hielt. Die Pharmakonzerne legen noch diese Woche ihre Zahlen vor, Roche am Donnerstag und Novartis am Freitag.

Die Zahlen von Lonza (-2,6 Prozent) fanden am Berichtstag keinen Anklang bei den Anlegern. Der Pharmazulieferer war 2024 mit angezogener Handbremse unterwegs und Händler verwiesen angesichts fehlender positiver Überraschungen auf Gewinnmitnahmen. Bei Givaudan (-1,0 Prozent) drückten Kurszielsenkungen auf den Kurs.

Auch in der zweiten Reihe veröffentlichten Unternehmen Geschäftszahlen und Rieter sackten um 11 Prozent ab. Das Winterthurer Unternehmen hatte mit dem Umsatz und Bestellungseingang enttäuscht. Analysten äusserten sich entsprechend und sagten zumindest kurzfristig keine Erholung voraus.

Interroll (-2,0 Prozent) konnten an der Börse mit den Umsatz- und Auftragszahlen ebenfalls nicht punkten. Der Spezialist für Lagerlogistik setzte 2024 weniger um und erste Angaben zur Profitabilität zeigten einen leichten Rückgang an. Nach oben ging es im breiten Geschäft mit Aktien wie Medacta (+4,1 Prozent) oder Implenia (+3,8 Prozent).

(AWP)