Die Schweizer Delegation konnte laut einer Mitteilung US-Vorwürfe unlauterer Handelspraktiken widerlegen. Ein Handelskrieg scheint somit abgewendet.

Das Treffen mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer hat «in einer freundlichen Gesprächsatmosphäre» stattgefunden, wie es vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess.

Ziel des Treffens sei es auch gewesen, Kontakte mit Vertretern der neuen US-Regierung zu knüpfen und Möglichkeiten zur Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen auszuloten. Treffen fanden ausserdem mit Vertretern des Finanzministeriums statt mit Gesprächen über die Neuausrichtung der US-Aussenpolitik und deren Auswirkungen auf die Sanktionspolitik.

Die Schweiz hat mit den USA eine positive Handelsbilanz bei Gütern, exportiert also in die USA mehr als sie von dort importiert, und erschien darum auf einer sogenannten Konsultations-Liste der Regierung Trump.

Man könne der Schweiz nicht vorwerfen, unfair zu sein, sagte die Seco-Chefin kürzlich in einem Interview in CH-Media-Titeln. Die Schweiz habe einseitig ihre Industriezölle abgeschafft, und es gebe keine Pharma-Zölle. US-Unternehmen könnten ihre Produkte zollfrei in die Schweiz exportieren. Zudem hätten Schweizer Unternehmen in den USA fast eine halbe Million Jobs mit einem sehr hohen Einkommen von durchschnittlich 131'000 Dollar pro Stelle geschaffen.

Der neue US-Präsident hat seit seiner Amtseinführung im Januar einen Zollkrieg mit den Nachbarländern Kanada und Mexiko vom Zaun gebrochen, ebenso mit China. Auch der EU hat Trump Zölle in zweistelliger Prozenthöhe angedroht. Der Republikaner überzieht Handelspartner regelmässig mit unbewiesenen Anschuldigungen. In Bern wurde deshalb befürchtet, auf einer schwarzen US-Liste zu landen.

(AWP)