Vor der Entsendung der drei Experten habe die Vertretung von Myanmar in Genf mitgeteilt, dass sie das Hilfsangebot der Schweiz begrüsse, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Sonntag mit.

Die Experten sollen in Myanmar eine Lagebeurteilung vornehmen und der Uno dabei helfen, die Schäden bei der Bodenstabilität, den Wasserquellen, der Luftqualität und der Infrastruktur abzuschätzen.

Zusätzlichen Mittel für die Partnerorganisationen in Abklärung. Ausserdem würden 1200 von der Schweiz finanzierte Hygienekits durch das humanitäre Koordinationszentrum des Verbunds südostasiatischer Nationen (Asean) ausgeliefert, hiess es beim EDA weiter.

Stündlich schlechtere Lage

Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi unterstützt mehrere Partnerschulen in der Nähe des Epizentrums des Erdbebens in Mandalay, der zweitgrössten Stadt in Myanmar. Mit Soforthilfemassnahmen will sie betroffenen Familien und Kindern in der Region helfen.

In dem Land verschlechtere sich die Lage stündlich. So sei am Sonntagnachmittag ein weiteres Beben gemeldet worden, teilte die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi (SKP) mit. Die Bevölkerung in Myanmar leide bereits stark unter bewaffneten Konflikten, Vertreibungen und den Folgen des Klimawandels. Die Infrastruktur sei vielerorts zerstört, der Zugang zu sauberem Wasser, Strom, Notunterkünften und medizinischer Versorgung sei eingeschränkt.

Hilfswerke leisten Nothilfe

Das Hilfswerk Swissaid will den Opfern rasch Zelte, Küchensets, Decken und andere Non-Food-Artikel zur Verfügung stellen, wie die Organisation mitteilte. Die Soforthilfe von 500'000 Franken soll die betroffenen Gemeinden im Shan-Staat und anderen betroffenen Regionen unterstützen. Das Hilfswerk ist seit 1992 im Land präsent.

Auch das Hilfswerk Helvetas stellt Soforthilfe in Höhe von 100'000 Franken zur Verfügung, wie es in einem Communiqué vom Samstag hiess. Mit dem Geld sollen Lebensmittel, Hygieneartikel und andere notwendige Hilfsgüter an die betroffene Bevölkerung verteilt werden.

Bereits am Freitag hatte die Glückskette eine Spendenaktion gestartet. Die Caritas sprach 50'000 Franken Soforthilfe. Schätzungen zufolge leben in den am schwersten getroffenen sechs Bundesstaaten Myanmars - Sagaing, Mandalay, Magwe, Bago, Shan und Naypyidaw - über 28 Millionen Menschen.

Steigende Opferzahlen

Am Freitag hatte eine Erdbeben Myanmar und umliegende Länder erschüttert. Am Sonntag liefen fieberhafte Suchaktionen nach Vermissten. Der kräftigste Erdstoss mit Zentrum nahe Mandalay erreichte eine Stärke von 7,7. Seitdem folgten zahlreiche weitere Nachbeben.

Zuletzt rechnete die regierende Militärjunta des Landes in einem Beitrag im Staatsfernsehen mit rund 1700 Toten und 3400 Verletzten. Die Zahl der Vermissten lag demnach bei rund 300. Mehrere Länder schickten Rettungskräfte und Hilfsgüter in das von einem Bürgerkrieg geplagte Land. Im Nachbarland Thailand wurden bislang einige wenige Todesfälle offiziell bestätigt, mehr als 100 Personen wurden vermisst.

(AWP)