Die Schweiz verfügt über 772 akademische Patente pro einer Million Einwohnerinnen und Einwohner. Nur Dänemark hat mit 800 akademischen Patenten pro einer Million Einwohner mehr, wie das EPA mitteilte. Die führenden Länder bei der Anzahl der akademischen Erfindungen sind Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Italien. Die Schweiz belegt europaweit Platz sechs mit 6103 Patenten und ist damit für 5,7 Prozent aller akademischen Patente in Europa verantwortlich.

Viele Patente von Unternehmen

Zwei Drittel aller akademischen Patentanmeldungen sind nicht direkt von Hochschulen eingereicht worden, sondern von anderen Organisationen, meist Unternehmen, schrieb das EPA. 30 Prozent der Anmeldungen entfielen auf kleine oder mittelständische Unternehmen. Die europäischen Universitäten haben aber die Patentierung ihrer akademischen Erfindungen erheblich verstärkt. Der Anteil der akademischen Patentanmeldungen stieg von 24 Prozent im Jahr 2000 auf 45 Prozent im Jahr 2019.

Die Hälfte der Patentanmeldungen entfalle auf eine kleine Anzahl von Universitäten, hiess es weiter. Darunter die Université Grenoble Alpes, die Technische Universität München, Oxford University, die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich, die Universität Kopenhagen und das Polytechnikum in Mailand. Diese Hochschulen sind alle auf Naturwissenschaften spezialisiert. Zum Vergleich: 62 Prozent der anderen Universitäten tragen lediglich acht Prozent der Erfindungen bei.

Patente von Startups an der ETH

Neben der ETH, die für 2219 akademische Patente verantwortlich ist, haben auch 24 andere Schweizer Institutionen zwischen 2000 und 2020 mindestens ein Patent beim EPA generiert. Hinter der ETH folgen laut Bericht die EPFL in Lausanne mit 1697 und die Universität Zürich mit 930 Patenten. Die Universität Basel (470 Patente) und die Universität Lausanne (363 Patente) komplettieren die Top fünf.

Gemäss EPA haben von 2015 bis 2019 insgesamt 160 in der Schweiz ansässige Startups europäische Patente auf akademische Erfindungen angemeldet. Hier belegt die ETH den ersten Platz mit 101 Startups mit akademischer Patentanmeldung beim EPA. Ebenfalls unter den besten 25 sind die EPFL auf Platz fünf mit 83 Startups und die Universität Zürich auf Platz 12 mit 60 Startups.

Der Bericht der EPA ist die erste umfassende Analyse dieser Art und stützt sich auf Daten von 1200 europäischen Universitäten, die zwischen 2000 und 2020 Patentanmeldungen bei der EPA generiert haben.

(AWP)