Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann zum Handelsschluss 0,68 Prozent auf 4954,94 Punkte, verlor auf Wochensicht damit aber 2,2 Prozent. Die Eskalation im Nahen Osten war die Hauptbelastung für die Börsen in den zurückliegenden Tagen.

Die Jobdaten aus den Vereinigten Staaten beeinflussten ausserhalb des Euroraums auch den schweizerischen SMI und den britischen FTSE 100 positiv, auch wenn in Zürich zum Handelsende ein Minus von 0,13 Prozent auf 11'997,09 Zähler zu Buche stand. Auch in London reichte es mit minus 0,02 Prozent auf 8'280,63 Punkte nicht ganz für einen Abschluss mit Plus-Vorzeichen.

«In den USA kommen vom Arbeitsmarkt weiterhin keinerlei Signale für eine Rezession», sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. «Sollte es bei dieser Robustheit bleiben, dürfte es zwar in naher Zukunft zu weniger starken Zinssenkungen der Fed kommen. Allerdings ist der Fakt, dass es dennoch graduelle Schritte nach unten geben wird, während die Wirtschaft weiter wächst, mehr wert als zwingend notwendige geldpolitische Lockerungen ohne Wachstum.»

Autoaktien trotzten der Entscheidung der EU, Zusatzzölle auf Elektroautos aus China zu ermöglichen. Die deutsche Branche sieht mehr Nachteile als Vorteile und fürchtet Gegenmassnahmen Chinas. Die Anleger hoffen aber offenbar, dass Brüssel mit China am Verhandlungstisch noch eine Lösung erreicht. Volkswagen gewannen 2,9 Prozent. BMW und Mercedes-Benz legten ebenfalls klar zu. Die Papiere von Stellantis und Renault stiegen um 1,8 beziehungsweise um 3 Prozent.

Nach den US-Jobdaten, die grosse Zinsschritte nach unten durch die US-Notenbank Fed etwas unwahrscheinlicher werden liessen, zogen Bank-Aktien an. An der EuroStoxx-Spitze gewannen Unicredit drei Prozent. BBVA und Intesa Sanpaolo verbuchten Aufschläge von jeweils mehr als zwei Prozent.

Ein vorläufiges Ende der Hafenarbeiter-Streiks an der US-Ostküste sorgte für erhebliche Gewinnmitnahmen bei den Aktien von Reedereien. Nach ihrem guten Lauf, der zuletzt von den Streiks mit angetrieben wurde, sackten die Papiere von Moller-Maersk um mehr als 5 Prozent ab. Im Zuge der Streiks hatten sich auf dem globalen Containermarkt zuletzt steigende Frachtraten ergeben.

Die Titel von Alstom legten um 4,3 Prozent zu, nachdem der Hersteller von Schienenfahrzeugen seine Jahresziele für die Profitabilität und das organische Umsatzwachstum bestätigt hatte.

Eine mögliche Übernahme trieb den Aktienkurs des französischen Videospiele-Entwicklers Ubisoft um gut ein Drittel in die Höhe, nachdem sich zuvor der Börsenwert seit Jahresanfang um mehr als die Hälfte halbiert hatte. Die chinesische Internet-Holding Tencent und die Gründerfamilie von Ubisoft Entertainment, Guillemot, erwägen Optionen, die auch einen Kauf der ihnen noch nicht gehörenden Anteile und den anschliessenden Rückzug von der Börse einschliessen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen.

(AWP)