Der Leitzins verharre bei 21 Prozent, wie die russische Notenbank am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem unveränderten Leitzins gerechnet. Zuletzt hatte die russische Notenbank den Leitzins im Oktober angehoben.

Mit den hohen Zinsen versucht die Notenbank die Inflation zu drücken. Im Dezember lag die Inflationsrate bei 9,5 Prozent. Die Zahlen für den Januar werden am Nachmittag veröffentlicht. «Der aktuelle Inflationsdruck bleibt hoch», heisst es in einem Kommentar der Notenbank. «Das Wachstum der Inlandsnachfrage übersteigt nach wie vor die Möglichkeiten zur Ausweitung des Angebots an Waren und Dienstleistungen.»

Die russische Wirtschaft leidet unter angebotsseitige Engpässen. So führt der Angriffskrieg gegen die Ukraine zu einem Mangel an Arbeitskräften, der die Löhne nach oben treibt. Zudem wurde die Rüstungsproduktion stark ausgeweitet.

Die russische Notenbank stellte angesichts der hohen Inflation Zinserhöhungen in Aussicht. «Die Bank von Russland wird auf ihrer nächsten Sitzung die Notwendigkeit einer Leitzinserhöhung prüfen und dabei die Geschwindigkeit und Nachhaltigkeit des Inflationsrückgangs berücksichtigen», heisst es im Kommentar. «Das Basisszenario sieht vor, dass die Rückkehr der Inflation zum Zielwert einen längeren Zeitraum der Aufrechterhaltung straffer monetärer Bedingungen in der Wirtschaft erfordert, als im Oktober prognostiziert wurde.»

Die russische Notenbank strebt eine Inflationsrate von 4 Prozent an. Sie geht davon aus, dass die Inflation am Ende des Jahres bei 7 bis 8 Prozent liegen wird. Das Inflationsziel soll dann 2026 erreicht werden. Die Notenbank sieht zudem signifikante Aufwärtsrisiken für die Inflation.

(AWP)