UBS: Laut einem Artikel des «SonntagsBlick» verschlechtert die Grossbank UBS die Zinskonditionen für Firmenkunden. Nach dem Untergang der CS spiele der Wettbewerb nicht mehr gleich gut, so das Fazit des Berichts, der sich auf diverse Einzelbeispiele abstützt. Der Branchenverband Swissmem widersprach im Artikel allerdings. Die UBS selber wollte auf Anfrage der Zeitung keinen Kommentar abgeben. (Sobli, S. 32)

POST: An acht Standorten in der Schweiz testet die Schweizerische Post seit Jahresbeginn die Filiale der Zukunft. Wie die «SonntagsZeitung» schrieb, können sich dort Kundinnen und Kunden in speziellen Kabinen anstatt am Schalter via Videoschaltung zu Bankgeschäften von Postfinance beraten lassen oder einen Strafregisterauszug bestellen. Die Post bestätigt, dass sie das neuartige Angebot in Bern, Basel, Genf, Altdorf, Oberwil BL, Berikon-Widen AG, Petit-Lancy GE und Monthey VS gestartet hat. Die Gewerkschaft Syndicom zeigt sich alarmiert. Es. stelle sich die Frage, ob der Abbau beim Filialnetz nur die Spitze des Eisbergs sei und der Service public noch stärker abgebaut werden solle. (SoZ, S. 37)

MIGROS/RINGIER: Zwischen der Migros und dem Medienhaus Ringier soll es laut einem Bericht der «NZZ am Sonntag» zu ernsthaften Verstimmungen gekommen sein. führt. Nach einem kritischen Artikel sandte der Migros-Kommunikationschef Christian Dorer laut den Angaben ein E-Mail an mehrere führende «Blick»-Redaktoren sowie an Mitarbeiter des Verlags Ringier. Der Inhalt hat dort Fragen zu einem Inserateboykott als Folge der wenig schmeichelhaften Berichterstattung aufkommen lassen. Die Migros wehrt sich im Artikel gegen diese Darstellung. (NZZaS, S. 25)

TOO GOOD TO GO/LIDL: Nach einem Pilotversuch während vier Jahren in ausgewählten Filialen, hat der Discounter Lidl kürzlich laut Informationen der «SonntagsZeitung» die Zusammenarbeit mit der dänischen Firma «Too Good to Go» bei den Überraschungspäckli gestoppt. Stattdessen verkauft er schweizweit sogenannte Rettersäckli mit nicht mehr verkauf-, aber noch essbaren Früchten und Gemüse sowie unverkauftem Brot. (SoZ, S. 38)

BAUWIRTSCHAFT: Erpressungen bei Bauprojekten haben offenbar zugenommen. Anwohnerinnen und Anwohner würden zusehends Baurekurse als Druckmittel benutzen, um finanzielle Forderungen zu stellen, schrieb die «NZZ am Sonntag». Wenn man Machtposition eines möglichen Rekurses «praktisch kostenlos ausnutzen kann, bringt dies all diejenige in Versuchung, die es mit der Moral nicht so genau nehmen», sagte Peter Ilg, Leiter des Swiss Real Estate Institutes der Hochschule für Wirtschaft Zürich. 80 Prozent aller Einsprachen hätten keinen Erfolg, sagte er. Viele Bauherrschaften würden sich aber den Forderungen der Nachbarschaft beugen. (NZZaS, S. 30)

MEDIZIN: Der Hausärzteverband hat vom Bundesrat 200 Millionen Franken zum Ausbau der Studienplätze und der Weiterbildung gefordert. 100 Millionen Franken sollen an Universitäten gehen, wie «SonntagsBlick» schrieb. Damit solle die Zahl der Medizinstudienplätze von 1300 auf 1800 steigen. Mit der anderen Hälfte des Betrags wolle der Verband Weiterbildungsprogramme ausbauen. Ziel sei es, Praxisassistenzstellen von heute 280 auf neu 720 zu erhöhen. Die Forderung sehe vor, dass das Geld aus einem Topf von Bund und Kantonen für Bildung, Forschung und Innovation abgezweigt werden. Es soll in den nächsten vier Jahren zweckgebunden ausgezahlt werden. Der Bundesrat hatte dem Parlament bereits vorgelegt, welche Gelder er für den Bereich Bildung, Forschung und Innovation aufwenden will. (Sobli, S. 10)

VERKEHR: Rund 16 Prozent der in der Schweiz zurückgelegten Kilometer pro Person sind 2019 auf die Bahn entfallen. Drei Viertel aller Wegstrecken wurden in Privatfahrzeugen bewältigt, wie die «SonntagsZeitung» aufgrund von Daten des Bundesamts für Statistik schrieb. Die Bahn legte im Vergleich zu anderen Transportmitteln in den letzten 20 Jahren demnach am stärksten zu. Auch der Autoverkehr sei schneller als die Bevölkerung gewachsen, jedoch nicht so stark wie die Bahn. Beim Faktor Eigenfinanzierung hänge das Auto den Zug ab. Autofahrerinnen und -fahrer würden 86 Prozent der verursachten Kosten selbst tragen. Bei Reisenden im Zug seien es 44 Prozent der Kosten. Die Zeitung rechnete externe Verkehrskosten wie die Umwelt- und Gesundheitsbelastung mit ein. (SoZ, S. 6)

FIRMENPLEITEN: Unbeachtet von der Öffentlichkeit sterben so viele Schweizer Firmen wie noch nie. Das schrieb die «SonntagsZeitung». Der Hauptgrund dafür seien die Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Zum einen hätten die staatlichen Covid-Kredite Tausenden Firmen das Leben gerettet, die sonst untergegangen wären. Diese gingen nun ein paar Jahre später in Konkurs. Zudem machten in den letzten Monaten höhere Zinsen, hohe Energiepreise und eine Wirtschaftsflaute in Europa vielen Unternehmen das Leben schwer. Eine Trendwende ist laut dem Bericht nicht in Sicht. Im Gegenteil: Laut einer Gesetzesänderung muss die öffentliche Hand ab 2025 säumige Unternehmen künftig schneller in den Konkurs schicken. (SoZ, S. 35)

BÜRGENSTOCK I: Seit der Ankündigung der Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock NW ist die Zahl russischer Cyberangriffe rasant angestiegen. Statt wie sonst üblich wenige Hundert waren es im April über 1600 russische Angriffe und im Mai bereits über 4600 Cyberattacken auf Schweizer Server, wie die «NZZ am Sonntag» unter Berufung auf Zahlen der Firma Dreamlab Technologies schrieb. Die Zahlen seien zwar nicht repräsentativ für die Schweiz, würden aber zeigen, dass die Spannungen zunehmen. Gewichtige Firmen mit kritischer Infrastruktur hätten daher eine IT-Sperrphase verfügt. Unternehmen in den Bereichen Telekommunikation, öffentlicher Verkehr oder Energie würden bis nach dem Abschluss der Konferenz etwa keine Updates vornehmen, um keine Angriffsfläche zu bieten. (NZZaS, S. 4)

BÜRGENSTOCK II: Dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB) sind angesichts der russischen Propaganda gegen die Schweiz die Hände gebunden. Der NDB darf von Gesetzes wegen keine Informationen beschaffen, wenn es um die politische Einflussnahme anderer Länder geht, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Ausnahmen würden gelten, wenn Vorgänge auf terroristische, verbotene nachrichtendienstliche oder gewalttätig-extremistische Tätigkeiten hinweisen. Der NDB gehe davon aus, dass die Beeinflussungsversuche sich intensivieren, sollten politische Prozesse für Russland von Bedeutung sein. Für den ehemaligen NDB-Chef Peter Regli sei die Situation «besorgniserregend». (SoZ, S. 3)

 

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(AWP)