FUSION HELVETIA/BALOISE: Die «Sonntagszeitung» hat nachgerechnet: Der schwedische Investmentfonds Cevian realisiert durch den Verkauf seiner Beteiligung an der Versicherung Baloise einen Gewinn von ungefähr 200 Millionen Franken. Das Paket sei für insgesamt gut 840 Millionen an die Patria Genossenschaft gegangen, will das Blatt in Erfahrung gebracht haben. Und im Fusionsvertrag hat die Zeitung eine «Poison-Pill» gefunden: Eine Strafe von 180 Millionen Franken für die Partei, die eine Fusion nicht mitmacht. Damit sei ein Konkurrenzangebot der Zurich-Versicherung schon früh vom Tisch gewesen. (SoZ, S. 35)
WEF: Dem Abtritt von Klaus Schwab soll nach Angaben von CH Media eine Erpressung vorausgegangen sein. Schwab habe Anzeige wegen Nötigung gegen unbekannt eingereicht, schrieb das Medienhaus. Der 87-jährige soll nach Aussagen von CH Media in der Karwoche massiv bedroht worden sein. Ihm sei mit Indiskretionen gedroht worden, sollte er nicht per sofort abtreten. Aufgrund der externen Erpressung sei ihm vom Stiftungsrat geraten worden, zurückzutreten. Dann würden sich die «unbegründeten Vorwürfe» aus der Öffentlichkeit heraushalten lassen, zitierte CH Media. Bereits bekannt war, dass Schwab eine Anzeige gegen unbekannt wegen Diffamierung eingereicht hatte. («Schweiz am Wochenende») S. 10
WEF II: Recherchen der «NZZ am Sonntag» zeigen ein anderes Bild: Klaus Schwab habe den Stiftungsräten des WEF mit einer Klage gedroht. Schwab soll drei Mitgliedern des Prüf- und Risikoausschusses am Karfreitag, also vor seinem Rücktritt, mit einer Strafanzeige gedroht haben, wie die Zeitung unter Berufung auf gut informierte Quellen schrieb. Zuvor habe das Gremium beschlossen, eine externe Untersuchung der Vorwürfe gegen Schwab einzuleiten, die das «Wall Street Journal» kürzlich veröffentlicht hatte. Der Ausschuss soll die schriftliche Drohung Schwabs nach Angaben der Zeitung an den gesamten Stiftungsrat weitergeleitet haben. (NZZaS, S. 31)
WEF III: Die Verantwortlichen des Weltwirtschaftsforums haben nach Angaben von «SonntagsBlick» Aussagen ihres Gründers Klaus Schwab widersprochen. Ihm sei die Möglichkeit geboten worden, zu Vorwürfen Stellung zu beziehen, teilte die WEF-Organisation der Zeitung mit. Der Stiftungsrat habe am Ostersonntag zu einer dringlichen ausserordentlichen Sitzung eingeladen. Schwab habe seine Teilnahme jedoch abgesagt, schrieb «SonntagsBlick». Der Stiftungsrat habe aufgrund der Vorwürfe eine externe Untersuchung veranlasst, ohne ihn anzuhören, sagte Schwab Anfang Woche. Die Untersuchung leitet die Zürcher Kanzlei Homburger, wie sie nach Angaben von «SonntagsBlick» bestätigte. (SoBli)
WEF IV: Das Weltwirtschaftsforum (WEF) soll seinem Gründer Klaus Schwab laut der «SonntagsZeitung» noch mindestens acht Millionen Franken schulden. Schwab stützte sich bei seiner Forderung unter anderem auf eine Vereinbarung von 1999, wie die Zeitung basierend auf ein Schreiben des WEF-Gründers schrieb. Demnach soll ihm eine Sonderprämie von fünf Millionen Franken als Ausgleich für «das verhältnismässig tiefe Gehalt» während den Anfängen des Forums zustehen. Inwieweit Schwab das Geld einfordern wird, ist noch unklar, wie die Zeitung schrieb. Hinzu kämen Dutzende Millionen Franken, die Schwab aus seinem privaten Vermögen in mit dem WEF verbundenen Stiftungen steckte, die laut ihm für die Relevanz des WEF zentral seien. (SoZ, S. 2)
PHARMA: Das Weisse Haus veröffentlichte Listen, in denen die Investitionen aus aller Welt gefeiert werden. Darauf stehen auch die geplanten Investments von Roche und Novartis in den USA. Nun wird aber Kritik laut. «Der Bund lässt die Pharmabranche hängen», sagt Stephan Mumenthaler, Direktor des Verbands Scienceindustries, in der «SonntagsZeitung». Grund für den Ärger ist der Entscheid des Bundesamts für Gesundheit, per Ende Jahr aus Spargründen den Masterplan zur Stärkung der biomedizinischen Forschung und Technologie zu beenden. Mumenthaler: «Ausgerechnet in diesen unsicheren Zeiten mit drohenden Strafzöllen und Handelskriegen wird die einzige Initiative gestrichen, die sich ansatzweise um gute Rahmenbedingungen kümmert.» (SoZ, S. 5)
KURZARBEIT: Donald Trumps Politik trifft die Schweizer Wirtschaft hart. Erste Firmen haben wegen der amerikanischen Zölle Kurzarbeit beantragt. Das bestätigt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) auf Anfrage der «NZZ am Sonntag». Zwar spreche das Seco von «Einzelfällen». Doch die Anzahl bedürftiger Firmen dürfte dem Blatt zufolge in den kommenden Wochen steigen. Besonders betroffen vom Zollstreit sei die Maschinen- und Elektroindustrie. Markus Merkle, Geschäftsführer des Solothurner Metallbaubetriebs Agathon, sagt: «Unsere amerikanischen Kunden kaufen gerade sehr zurückhaltend ein.» Die zusätzlichen Zölle von 10 Prozent könnten «die wenigsten schlucken». Auch die Pharmaindustrie sorge für Unruhe: Wegen Milliardeninvestitionen von Roche und Novartis in den USA könnte der Standort Schweiz an Bedeutung verlieren. (NZZaS, S. 13)
FINMA: Die Finma hat den bisher eigenständigen Bereich für die Versicherungsaufsicht aufgespalten. Es gibt laut «NZZ am Sonntag» die Befürchtung, dass damit auch die Sachkenntnis für den Versicherungsbereich schwindet. Der neu geschaffene Aufsichtsbereich «Integrierte Risikoexpertise» etwa werde vom Banken-Profi Marianne Bourgoz Gorgé geführt. Die bisherige Chefin der Versicherungsaufsicht, Birgit Rutishauser, gab anlässlich der Reorganisation ihren Weggang aus der Finma bekannt. Gesprächspartner der Zeitung befürchten nun, dass die neuen Chefs der Versicherungsspezialisten zu wenig Sachkenntnisse hätten. Und weiter, das sei deutlich gefährlicher, dass die Finma mit der Neuorganisation nun ihre Anforderungen für die Banken zunehmend eins zu eins auf die Versicherer anwenden werde, um alles einheitlich zu handhaben, sei von mehreren Seiten zu hören. (NZZaS, S. 35)
BRACK: Der Schweizer Onlinehändler hat gemäss der «SonntagsZeitung» noch besetzte Stellen seiner Mitarbeitenden ausgeschrieben. Die betroffenen IT-Mitarbeitenden wurden vom Unternehmen aufgefordert, sich auf ihre eigene Stelle zu bewerben, wie die Zeitung schrieb. Mitte Monat seien über 60 Stellen auf einer Jobplattform ausgeschrieben gewesen. Grund sei eine Reorganisation des Unternehmens, wie ein Sprecher des Onlinehändlers der Zeitung mitteilte. Man wolle «manövrierfähig» bleiben. Der Onlinehändler habe sich gegen den Eindruck gewehrt, man plane einen grossen Stellenabbau. Fluktuationen im niedrigen einstelligen Bereich liessen sich nicht ausschliessen, zitierte die Zeitung aus einer Stellungnahme. (SoZ, S. 32)
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(AWP)