CREDIT SUISSE: Im Rechtsstreit um die Wertloserklärung der AT1-Anleihen der Credit Suisse vor Bundesverwaltungsgericht (BVGer) soll es laut der «SonntagsZeitung» zu Bewegung gekommen sein. Beobachter rechneten noch in diesem Jahr mit einem erstinstanzlichen Urteil, schreibt die Zeitung. Um das Verfahren zu beschleunigen, könnte das Gericht die Hunderten von Verfahren, die sich mehrheitlich stark glichen, vereinigen. Offenbar wolle man sich beim Bundesverwaltungsgericht nicht vorwerfen lassen, Rechtsverweigerung zu betreiben. (SoZ, S. 33, s. separate Meldung)
ZOLLSTREIT I: Medikamentenhersteller mit Geschäft in den USA, darunter die Schweizer Pharmafirmen, sollen sich in den USA an der Vernehmlassung zu einer «Section 232 National Security Investigation» beteiligen, schreibt die «NZZ am Sonntag». Dabei will das US-Handelsministerium herausfinden, ob die nationale Sicherheit der USA wegen einer allzu starken Abhängigkeit von Arzneimittel-Importen gefährdet ist. So sollen sich die Firmen etwa zur Machbarkeit eines Ausbaus von US-Produktionskapazitäten äussern. Vor dem Hintergrund drohender Zölle auf Pharmaprodukte überlegen sich diverse Schweizer Unternehmen den Ausbau der Produktion in den USA - etwa auch die Zulieferer Siegfried oder Bachem. Nach der Novartis-Ankündigung von US-Investitionen von 23 Milliarden Dollar werde zudem wohl auch Roche eine Investition mit einem «zweistelligen Milliardenbetrag» ankündigen, so die Zeitung. (NZZaS, S. 36)
ZOLLSTREIT II: Wegen des Zollstreits mit den USA fordern bürgerliche Politiker laut «NZZ am Sonntag» in der Schweiz eine stärkere Hinwendung nach China. Sowohl der SVP-Nationalrat Franz Grüter als auch sein Ratskollege von der FDP, Hans-Peter Portmann, finden, dass die Schweiz ihre Beziehungen zu China vertiefen sollte, wie sie der Zeitung sagten. Die Schweiz hat seit 2014 ein Freihandelsabkommen mit China. Dieses solle aktualisiert werden, fordern die Politiker aus SVP und FDP. Dem schliesst sich die Mitte-Politikerin Elisabeth Schneider-Schneiter an. Kritik kommt dagegen von linker Seite, wo bereits mit dem Referendum gegen das neue Abkommen gedroht wird. (NZZaS, S. 2)
JUNGFRAUBAHNEN Die wichtigsten Gäste der Jungfraubahn-Gruppe dürften nach Ansicht von CEO Urs Kessler in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Touristen aus Indien sein. Sie seien im Durchschnitt sehr jung, redeten gut Englisch und hätten eine stark wachsende Mittelschicht, sagte der Jungfraubahnen-Chef in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Die Zeiten des Gruppentourismus seien derweil keineswegs vorbei - auch wenn nach der Pandemie alle gesagt hätten, dieser komme nicht zurück. «Wir hatten 2024 fast genauso viele Gruppen bei uns wie in unserem Rekordjahr 2019.» (SoZ, S. 31, s. separate Meldung)
IMMOBILIEN I: Der Wohnungsbau in der Schweiz hat laut der «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» den tiefsten Stand seit den 1950er-Jahren erreicht. Laut einem Bericht des Immobilienberatungsunternehmens Wüest Partner seien zwischen 2020 und 2024 pro 100 neue Einwohner durchschnittlich nur 52 neue Wohnungen gebaut worden. Die Investitionen in Neubauten seien zwischen 2018 und 2023 um knapp 18 Prozent zurückgegangen. Zudem sei die Zahl der bewilligten Wohneinheiten um rund 30 Prozent gesunken. Im Jahr 2024 seien etwa 5000 Wohnungen weniger erstellt worden als im Vorjahr. Gleichzeitig habe sich die Wohnraumnachfrage deutlich erhöht, da die Bevölkerung aufgrund der Zuwanderung stark gewachsen sei. (SoZ, S. 29)
IMMOBILIEN II: Die Mieten in der Schweiz dürften in den nächsten zehn Jahren laut dem Immobilienökonom Andreas Loepfe drastisch ansteigen. Die Preise würden in einem Ausmass steigen, «das sich die meisten Leute heute nicht vorstellen können», sagte er der Zeitung. Besonders bei Neubauten und Mieterwechseln könnten die Mieten stark steigen, da dort Spielraum für Anpassungen bestehe. Loepfe rät Mieterhaushalten, finanzielle Rücklagen zu bilden, um künftige Mietsteigerungen abzufedern. (NZZaS, S. 40)
SKYGUIDE: Die Flugsicherungsbehörde Skyguide steht laut «SonntagsZeitung» unter Druck, nachdem sie
trotz Sparauftrag des Bundesrats ihre Geschäftsleitung ausgebaut und deren Löhne deutlich erhöht hat. Das weiterhin defizitäre Unternehmen hat die vom Bund geforderten Einsparungen trotz steigender Einnahmen um 66 Millionen Franken verfehlt. Von einem Corona-Darlehen seien nur 15 statt der geplanten 35 Millionen Franken zurückgezahlt worden. Das Finanzdepartement halte an der vollständigen Rückzahlung des Darlehens bis 2031 fest. (SoZ, S. 4)
PRESSEFÖRDERUNG: Eine neue Abstimmung über staatliche Presseförderung könnte laut «SonntagsBlick» vors Volk kommen. Der Grund ist ein Referendum, das bürgerliche Jungparteien ergriffen haben, wie die Zeitung schrieb. Gerade in einer Zeit, in der man über Sparprogramme und Kürzungen spreche, sei es nicht vertretbar, ein 1,4-Milliarden-Paket zugunsten profitabler Medienkonzerne zu beschliessen, begründet der Zürcher SVP-Nationalrat Benjamin Fischer das Ansinnen. Für die 50'000 nötigen Unterschriften bleibt den Aktivisten Zeit bis zum 10. Juli. (SoBli)
TEMPORÄRFIRMEN: Temporärfirmen haben laut «NZZ am Sonntag» bei der Wettbewerbskommission Anzeige wegen Marktmissbrauchs gegen Zürcher Spitäler und Heime eingereicht. Hintergrund sei die Entscheidung, dass diese ab Sommer 2025 keine temporären Pflegefachpersonen mehr beschäftigen wollen. Der Verband Zürcher Krankenhäuser (VZK) wolle damit jährlich 20 Millionen Franken einsparen. Der Branchenverband der Schweizer Personaldienstleister Swissstaffing werfe dem VZK kartellrechtswidrige Absprachen vor und fordere ein sofortiges Verbot des kollektiven Boykotts. Der Entscheid führe bereits jetzt zu einem irreversiblen Schaden in Millionenhöhe, hiess es in der Anzeige, die der «NZZ am Sonntag» vorliegt. (NZZaS, S. 15)
VIGNETTE: Die elektronische Autobahnvignette hat sich laut «Le Matin Dimanche» bisher nicht durchgesetzt. Nach einem fulminanten Start mit 3,8 Millionen verkauften E-Vignetten im letzten Jahr - das entsprach 35 Prozent aller 11 Millionen Vignetten - stagniere der Absatz 2025. Bis Ende März habe das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit erst 3,3 Millionen E-Vignetten verkauft. Zwar würden mit Blick auf die Ferienzeit noch Touristen dazukommen, doch der Grossteil der Verkäufe sei laut Zeitung bereits erfolgt. (Le Matin Dimanche)
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(AWP)