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Das Ukraine-Update vom Donnerstag, den 7. April, finden Sie hier.
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18:15
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17:55
Die USA werden Finanzministerin Janet Yellen zufolge an gewissen Treffen der G20-Staaten nicht teilnehmen, sollte Russland anwesend sein. "Präsident Biden hat klar gemacht, dass es für Russland in keiner der Finanzinstitutionen ein 'business as usual' geben kann", sagt Yellen vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses. Sie habe diese Entscheidung ihren Kollegen in Indonesien mitgeteilt. Dort soll Ende des Jahres auch ein Treffen der Staats- und Regierungschefs der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20)stattfinden.
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17:20
In der Stadt Hostomel werden nach Aussage der ukrainischen Menschenrechts-Ombudsfrau Ljudmyla Denissowa mehr als 400 Bewohner vermisst. "Augenzeugen sagen, dass einige getötet wurden, aber wo sie sind, ist weiter unbekannt", sagt sie. Der Ort nahe der Hauptstadt Kiew war 35 Tage lang von russischen Soldaten besetzt. Denissowa legte keine Belege für ihre Darstellung vor und nannte keine Zeugen beim Namen. Eine Stellungnahme Russlands liegt nicht vor.
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17:00
Die neuen Sanktionen der USA werden dem russischen Geldinstitut Sberbank zufolge keine signifikanten Folgen für die Bank oder deren Kunden haben. "Das System hat sich bereits an die früheren Einschränkungen angepasst", heisst es in einer Erklärung.
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16:45
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14:55
Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat Russlands Präsidenten nach eigenen Angaben zu Verhandlungen eingeladen. Putin habe darauf positiv reagiert, allerdings Bedingungen gestellt. Um welche Bedingungen es dabei geht, sagt Orban zunächst nicht. Nach seinen Vorstellungen sollen an den Gesprächen in Ungarn neben dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teilnehmen.
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14:20
Weil die Asylstrukturen in der Schweiz wegen der Fluchtbewegungen aus der Ukraine am Anschlag sind, bietet der Bundesrat nun den Zivilschutz auf. Auch der Zivildienst soll bei der Notfallunterbringung von Schutzsuchenden helfen.
Seit der Einführung des Schutzstatus S für die Flüchtenden aus der Ukraine Mitte März verzeichnen die Bundesasylzentren täglich zwischen 700 und 1400 Eintritte. Die Behörden von Bund und Kantonen stehen vor der Herausforderung, diese Menschen sowohl zügig zu registrieren und ihre Gesuche zu prüfen als auch unterzubringen und zu betreuen.
Zur Unterstützung des Staatssekretariats für Migration (SEM) hat der Bundesrat am Mittwoch den Zivilschutz aufgeboten. Er bewilligte bis zum 31. Oktober 2022 ein Aufgebot von Schutzdienstpflichtigen bewilligt mit einem Kontingent von maximal 24'000 Diensttagen. Neben dem Zivilschutz unterstützt auch der Zivildienst das SEM, wie die Landesregierung weiter schreibt. Das Bundesamt für Zivildienst habe bereits zusätzliche Zivildienstleistende (Zivis) im Einsatz und weitere aufgeboten, damit während der Monate April und Mai rund hundert Zivis zur Unterstützung des SEM im Einsatz stehen.
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14:10
Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Angaben der Behörden 89 Menschen getötet worden. Weitere 398 Menschen wurden verletzt, teilt der Stadtrat mit. 167 Wohngebäude sei durch russische Luftangriffe beschädigt.
Trotz des jüngsten Rückzugs der russischen Truppen aus der Region Kiew sollten die Menschen wachsam sein und die Luftalarm-Warnungen befolgen. "Es ist sicherer geworden in Kiew, aber die Gefahr von Luftangriffen bleibt." Russland bestreitet, Zivilisten anzugreifen.
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13:30
Die Führung in Moskau hat nach russischen Angaben derzeit keinen Kontakt zur Nato. Russland habe im Moment nichts mit dem transatlantischen Militärbündnis zu besprechen, sagt Vize-Aussenminister Alexander Gruschko laut der russischen Nachrichtenagentur Tass.
Ukraine War: Western leaders to impose additional sanctions on Russia https://t.co/7e6G7esvv2
— BBC News (World) (@BBCWorld) April 6, 2022
Moskau will nach eigenen Angaben an ihren diplomatischen Beziehungen zum Westen festhalten. Mit der jüngsten Ausweisung zahlreicher russischer Diplomaten schadeten diese Länder nur ihren eigenen Interessen, zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax Gruschko. Nach Deutschland und anderen europäischen Staaten wies am Mittwoch auch Griechenland als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine mehrere russische Diplomaten aus.
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13:25
Mehr als 500 weiteren Menschen ist nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) die Flucht aus der von russischen Truppen eingekesselten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol gelungen. Ein IKRK-Team habe einen Konvoi aus Bussen und Privatautos in die südukrainische Stadt Saporischschja geleitet, nachdem die Zivilisten auf eigene Faust aus Mariupol geflohen seien, teilt die Hilfsorganisation mit. Allerdings benötigten weiterhin Tausende Zivilisten, die in Mariupol eingeschlossen seien, sicheres Geleit und Hilfe, sagt der IKRK-Delegationsleiter in der Ukraine, Pascal Hundt. Die Ukraine macht die russischen Streitkräfte dafür verantwortlich, dass mehrfach Bus-Konvois für grössere Evakuierungen nicht nach Mariupol durchkamen.
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12:45
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben des Kreml mit seinem serbischen Amtskollegen Aleksandar Vucic über eine erweiterte wirtschaftliche Zusammenarbeit gesprochen. Unter anderem sei es um den Energiesektor gegangen. Vucic wurde kürzlich wiedergewählt. Serbien ist EU-Beitrittskandidat und pflegt zugleich enge politische und wirtschaftliche Kontakte mit Russland. Die Invasion Russlands in die Ukraine hat Serbien zwar verurteilt, trägt die vom Westen gegen Russland verhängten Sanktionen aber nicht mit.
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12:35
In der Ukraine setzen russische Truppen ihre Angriffe mit unverminderter Härte fort. Mariupol im Südosten und Charkiw im Norden der Ukraine lagen am Mittwoch unter schwerem Artilleriefeuer. Die humanitäre Lage im eingekesselten Mariupol verschlechtere sich weiter, teilte das britische Verteidigungsministerium auf Grundlage von Geheimdienstberichten mit.
- Ukrainische Behörden riefen die Bewohner des Bezirks Luhansk im Osten des Landes auf, die Region zu verlassen, solange das noch möglich sei. Das ukrainische Militär erwartet im Donbass, der neben Luhansk auch den Bezirk Donezk umfasst, einen Grossangriff der russischen Armee. Neue Sanktionen des Westens gegen Russland nahmen unterdessen konkretere Formen an.
- Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk kündigte an, am Mittwoch solle versucht werden, elf Korridore im ganzen Land zu öffnen, damit Zivilsten aus den Kampfgebieten flüchten könnten. Zuletzt sind solche Pläne mehrfach gescheitert. Dem Internationalem Roten Kreuz gelang es in den vergangenen Tagen wiederholt nicht, mit einem Hilfskonvoi nach Mariupol zu gelangen, weil die Lage zu gefährlich gewesen sei. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den Bruch geplanter Feuerpausen verantwortlich, die zum Abbruch geplanter Evakuierungen oder Hilfslieferungen führten.
- Russland meldete am Mittwoch einen Angriff auf Grenztruppen in der an den Norden der Ukraine angrenzenden Region Kursk. Ukrainische Einheiten hätten mit Mörsergranaten das Feuer auf einen Grenzposten in Sudschanski eröffnet, teilte der Kursker Gouverneur Roman Starowoitz mit. Das Feuer sei erwidert worden, es habe keine Verletzten gegeben. Die Ukraine bestritt einen Angriff auf russischem Gebiet.
The illegal and unprovoked invasion of Ukraine is continuing.
— Ministry of Defence (@DefenceHQ) April 6, 2022
The map below is the latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine - 06 April 2022
Find out more about the UK government's response: https://t.co/22NyoKQ0Op
#StandWithUkraine pic.twitter.com/NuC6stzPCT
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11:25
Papst Franziskus hat Gräueltaten im Krieg in der Ukraine angeprangert und in diesem Zusammenhang auch von einem "Massaker von Butscha" gesprochen.
Dabei hielt er eine ukrainische Flagge hoch, die ihm aus der bis vor kurzem noch von russischen Truppen besetzten Stadt geschickt wurde, in der gefesselte Leichen, ein Massengrab und andere Anzeichen für Hinrichtungen von Zivilisten gefunden wurden. "Statt Erleichterung und Hoffnung zu bringen, haben die jüngsten Nachrichten vom Krieg in der Ukraine neue Gräueltaten gebracht, wie das Massaker von Butscha", sagte der Papst am Ende seiner wöchentlichen Audienz. "Grausamkeiten, die immer grausamer werden, auch gegen Zivilisten, wehrlose Frauen und Kinder. Sie sind Opfer, deren unschuldiges Blut zum Himmel schreit und fleht: 'Stoppt diesen Krieg! Lasst die Waffen schweigen! Hört auf, Tod und Zerstörung zu säen'."
Die ukrainische Flagge sei ihm am Dienstag aus der Kiewer Vorstadt Butscha gebracht worden, die ein Martyrium erlitten habe, sagte der Papst. Dabei hielt er sie vor den Tausenden Zuhörern in die Höhe, die in Beifall ausbrachen. Russland weist Vorwürfe zurück, dass seine Truppen Gräueltaten an Zivilisten in Butscha begangen hätten und spricht von einer Inszenierung.
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Ukraine-Botschafter - Melnyk kritisiert Merkel für Italien-Urlaub https://t.co/yADrnRRWAd
— BILD (@BILD) April 6, 2022
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10:00
EU-Ratspräsident Charles Michel hält einen Importstopp von russischem Öl und letztlich auch von Gas für unumgänglich, um den Angriffskrieg Moskaus gegen die Ukraine zu beenden. "Ich denke, dass auch Massnahmen bei Öl und selbst Gas früher oder später nötig werden", sagt Michel vor dem Europäischen Parlament.
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09:30
Die USA und ihre westlichen Verbündeten verstünden nicht, dass sie sich aus der Sicht von Präsident Wladimir Putin sie sich bereits im Krieg mit Russland befinden, sagte Michail Chodorkowski, der ehemalige Chef der Yukos Oil im Exil und einst reichste reichste Mann des Landes. Chodorkowski verbrachte in Russland fast ein Jahrzehnt im Gefängnis verbrachte.
Westliche Argumente, die eine harte Linie zwischen dem Konflikt auf ukrainischen Land und der Ausbreitung des Krieges auf das Gebiet von Nato-Mitgliedern sehen, seine eine Nuance, die Putin wenig bedeute. "Putin hat von Anfang an gesagt, dass dieser Krieg sie einschliesst", sagte der 58-jährige Chodorkowski.
Putin denke, die Nato sei schwach ist und dass sie das Baltikum nicht verteidigen werde, wenn Russland diese Länder, alles ehemalige Mitglieder der Sowjetunion, angreifen würde. In diesem Fall, so Putin, "wird die Nato zusammenbrechen und das bedeutet, dass der weltweite Einfluss der USA sinken wird".
Da der Krieg nun schon den zweiten Monat andauere müssten die USA "eine konsequente Politik der Stärke" zeigen. Wirtschaftssanktionen allein schreckten Putin nicht ab. Und er fügte hinzu, dass er trotz westlicher Hoffnungen nicht glaube, dass Sanktionen gegen russische Milliardäre keinen grossen Einfluss auf auf Putins Denken über das weitere Vorgehen in der Ukraine haben würden.
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08:05
In der rumänischen Hauptstadt Bukarest ist ein Auto in das Tor der russischen Botschaft gekracht. Dabei sei der Fahrer ums Leben gekommen, teilt die Polizei mit. Ein Video, das vor dem Eintreffen der Feuerwehr aufgenommen wurde, zeigt, wie die Front des Autos in Flammen steht, während es in dem Tor verkeilt ist. Es war unklar, ob es sich um einen Unfall handelte oder ob der Mann absichtlich in das Tor fuhr.
BREAKING:
— Visegrád 24 (@visegrad24) April 6, 2022
Someone just crashed a car into the gate of the Russian Embassy in Bucharest, Romania.
1 person confirmed dead. pic.twitter.com/O40fLuab1f
Die Identität des Fahrers nannte die Polizei nicht. In den vergangenen Wochen war es in mehreren europäischen Ländern vor russischen Botschaften zu Protesten gegen den Krieg in der Ukraine gekommen. Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind bislang rund 625'000 Ukrainer nach Rumänien geflüchtet, etwa 80'000 von ihnen befinden sich noch im Land. Rumänien hatte zuletzt wie auch andere europäische Staaten mehrere russische Diplomaten ausgewiesen.
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07:05
In der eingekesselten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol halten nach britischen Angaben die schweren Kämpfe und russischen Luftangriffe an. "Die humanitäre Lage in der Stadt verschlechtert sich", teilt das britische Verteidigungsministerium auf Basis von Informationen des Militärgeheimdienstes mit. Die meisten der verbliebenen Einwohner müssten ohne Licht, Kommunikationsmöglichkeiten, medizinische Versorgung, Heizung oder Wasser auskommen. Die russischen Streitkräfte hätten den Zugang für humanitäre Hilfen verhindert, wahrscheinlich um den Druck auf die Verteidiger zur Kapitulation zu erhöhen. Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen.
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07:00
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert wegen der Kriegsgräuel von Butscha noch härtere Sanktionen des Westens gegen Russland. Diese müssten der Schwere der "Kriegsverbrechen" angemessen sein, sagte Selenskyj in der Nacht zum Mittwoch. Die US-Regierung befürchtet die Entdeckung weiterer Untaten und plant bereits weitere Strafmassnahmen gegen Moskau, darunter ein Investitionsverbot. Europa erwägt einen Importstopp für Kohle und damit erstmals ein Teilembargo gegen russische Energie.
Ukrainian President Zelensky tells UN of horrors of Russian invasion https://t.co/3nBrxmw5m4
— BBC News (World) (@BBCWorld) April 5, 2022
Nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem Gebiet nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew hatten Aufnahmen von Leichen auf den Strassen des Vororts Butscha international für Entsetzen gesorgt. Die Ukraine macht russische Truppen für die Gräueltaten verantwortlich. Moskau bestreitet die Vorwürfe und spricht von einer Inszenierung, allerdings ohne Beweise oder Belege.
Die "New York Times" veröffentlichte in der Nacht von ihr verifizierte Videoaufnahmen, die tödliche Schüsse russischer Soldaten auf einen Zivilisten in Butscha belegen sollen. Das ukrainische Video stamme von Ende Februar - kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. Die Militärverwaltung von Homostel - eines Nachbarorts von Butscha - erklärte laut lokalen Medien, dort würden nach der russischen Besatzung rund 400 Bewohner vermisst. Mehrere Bewohner von Hostomel seien auch in Butscha gefunden worden.
Aus Sicht der US-Regierung sind die Gräueltaten von Butscha womöglich nur "die Spitze des Eisbergs". In Gebieten in der Ukraine, zu denen es noch keinen Zugang gebe, hätten russische Truppen "wahrscheinlich auch Gräueltaten begangen", sagte Regierungssprecherin Jen Psaki.
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt Selenskyj Unterstützung für die Aufklärung der Gräueltaten zu, unter anderem in Form einer Sonderzahlung an den Internationalen Strafgerichtshof. In dem Telefonat redeten die beiden Präsidenten auch über Vergewaltigungen, die russische Soldaten in der Ukraine begangen haben sollen, wie es aus der französischen Regierung hiess.
Weitere Entwicklungen:
- Selenskyj sagte einer in der Nacht verbreiteten Videobotschaft, die ukrainischen Streitkräfte hielten die meisten Gebiete, in die Russland versucht habe vorzudringen. Am schwierigsten sei die Lage im Donbass und im Gebiet Charkiw im Osten des Landes. Russland sei zudem dabei, mehr Truppen für eine neue Offensive in die Ukraine zu schicken. Ukrainische Medien berichteten in der Nacht über Explosionen in den Gebieten Lwiw (Lemberg) im Westen und Dnipropetrowsk im Südosten des Landes. Informationen über Opfer oder Schäden gab es aber vorerst nicht.
- Am Dienstag war es nach Angaben aus Kiew gelungen, 3800 Menschen aus umkämpften Gebieten zu retten, darunter rund 2200 Menschen aus der grösstenteils zerstörten Stadt Mariupol und dem nahen Berdjansk. Das russische Verteidigungsministerium meldete laut Agentur Tass, binnen 24 Stunden seien mehr als 18 600 Menschen aus "gefährlichen Bezirken" der Ukraine, der Region Luhansk und Donezk gerettet worden. Zugleich kündigte das Verteidigungsministerium weitere Gefechte um Mariupol an, da die Ukraine Aufforderungen zum Abzug ignoriere.
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03:40
Intel stellt ab sofort alle Geschäfte in Russland ein. Es seien Vorkehrungen getroffen worden, dass das weltweite Geschäft dadurch so gering wie möglich beeinträchtigt werde, teilt der Chip-Hersteller mit.
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22:15
Die USA wollen der Ukraine Schutzausrüstung liefern, die bei einem russischen Einsatz von chemischen oder biologischen Waffen angewendet werden kann. Das sagt ein Vertreter der US-Regierung. Die Ausrüstung, um die Kiew gebeten hat, werde fortlaufend in die Ukraine geschickt. Ein Teil sei bereits versendet worden.
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21:35
Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sind nach Angaben der Hilfsorganisation Zeuge russischer Angriffe auf ein Krankenhaus in Mykolaiw geworden. Am Montag sei es dort innerhalb von zehn Minuten zu mehreren Explosionen in unmittelbarer Nähe des Teams gekommen, erklärt der Chef des Ukraine-Einsatzes, Michel-Olivier Lacharite. Bei der Einrichtung habe es sich um eine Krebsklinik gehandelt, in der auch Kriegsverwundete behandelt werden. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Russland weist Vorwürfe zurück, zivile Ziele anzugreifen.
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21:20
Für Christoph Heusgen, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, gehört Putin vor einen internationalen Gerichtshof. "Was jetzt passiert ist, hat alle Dimensionen gesprengt", sagt Heusgen im ZDF-heute-journal über den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Heusgen war lange Berater in der Regierung von Angela Merkel. Dass man mit Putin aber in der Vergangenheit in Kontakt blieb, sei richtig gewesen: "Ich glaube, es war immer richtig, mit Russland zu sprechen", sagt Heusgen. Ob das noch in Zukunft so sei, hält Heusgen für "schwer vorstellbar". Putin sei jemand, der alles internationale Recht gebrochen hat. "Auf ihn kann man sich nicht mehr verlassen".
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20:45
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow wirft dem Westen vor, mit Hysterie über angebliche Kriegsverbrechen die Friedensverhandlungen scheitern lassen zu wollen. "Wir neigen dazu zu glauben, dass der Grund in dem Wunsch liegt, einen Vorwand für den Abbruch der laufenden Verhandlungen zu finden", sagt Lawrow in einem von seinem Ministerium verbreiteten Video. Die Ukraine und der Westen sehen Beweise dafür, dass russische Soldaten in der bei Kiew gelegenen Ortschaft Butscha Kriegsverbrechen begangen haben. Die Regierung in Moskau weist dies zurück und spricht von einer "monströsen Fälschung" zur Diskreditierung Russlands.
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20:15
In Mariupol sind grössere Evakuierungen laut der ukrainischen Regierung weiter nicht möglich. Busse würden nicht ganz bis zu der umkämpften Hafenstadt durchkommen, sagt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk im ukrainischen Fernsehen. Die ersten fast 80 Kilometer müssten die Menschen in Privatautos oder zu Fuss zurücklegen.
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19:30
Die USA und ihre Verbündeten werden am Mittwoch neue, umfassende Sanktionen ankündigen, sagt ein Vertreter der US-Regierung Reuters. Mit den Massnahmen sollen alle neuen Investitionen in Russland verboten sowie bereits geltende Sanktionen gegen Finanz-Einrichtungen und staatliche Unternehmen verschärft werden. Betroffen seien auch hochrangige Vertreter des Staates und ihre Familien, erklärt der Insider.
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19:20
Der Präsident der Bundesnetzagentur in Deutschland, Klaus Müller, warnt vor schmerzhaften Folgen eines akuten Gasmangels. "Es ist leider nicht völlig auszuschliessen, dass wir Entscheidungen treffen müssen, die furchtbare Konsequenzen für Unternehmen, für Arbeitsplätze, für Wertschöpfungsketten, für Lieferketten, für ganze Regionen haben", sagt Müller dem "Handelsblatt".
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18:40
China lehnt eine Verurteilung Russlands wegen der Berichte über Gräueltaten in von russischen Truppen besetzten Gebieten zunächst ab.
Zwar seien die Berichte und Bilder aus Butscha sehr verstörend, sagt der chinesische UN-Botschafter Zhang Jun. Die genauen Umstände müssten aber aufgeklärt werden und alle Vorwürfe müssten sich auf Fakten gründen. Er bekräftigt die chinesische Haltung, dass mit Sanktionen die "Ukraine-Krise" nicht gelöst werden könne.
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Sanktionen - Russische Superyachten für 2 Milliarden Euro in Europa festgesetzt https://t.co/EU0KOkZ4AF pic.twitter.com/SFRxiXjLk5
— cash (@cashch) April 5, 2022
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18:30
Die mit Finanzsanktionen belegte russische Bank VTB hat Zinszahlungen auf in Euro oder Dollar lautende Nachranganleihen an heimische Gläubiger in Rubel bezahlt. Dies teilte der nationale russische Zentralverwahrer NSD am Dienstag mit. Das im Staatsbesitz befindliche Geldhaus hat am Montag insgesamt 255,7 Millionen Rubel (umgerechnet 2,84 Millionen Euro) an Kuponzahlungen auf seine zwei auf Euro lautenden Anleihen geleistet, die auf dem Heimatmarkt begeben wurden, wie aus separaten aufsichtlichen Mitteilungen der Bank hervorgeht. Zudem habe Russlands zweitgrösstes Institut 312,3 Millionen Rubel an Kuponzahlungen auf seine 2021 begebene Dollar-Anleihe getätigt.
Im Zuge der Sanktionen stellt sich immer mehr die Frage, ob Russland auch weiterhin in der Lage sein wird, seine Fremdwährungsschulden zu bedienen. Bisher hat die russische Regierung einen Zahlungsausfall abwenden können. Falls Russland es nicht schafft, eine seiner ausstehenden Fremdwährungsanleihen innerhalb vorgegebener Fristen zu bedienen oder wenn das Land Zahlungen stattdessen in Rubel leisten sollte, stellt das einen Zahlungsausfall dar.
Russland hat bereits wegen der Finanzsanktionen des Westens keinen Zugang mehr zu den internationalen Kreditmärkten. Ein Zahlungsausfall würde bedeuten, dass das Land erst dann wieder vollständigen Zugang zu diesen erhalten würde, wenn alle Gläubiger bedient und alle ausfallbezogenen Rechtsstreitigkeiten beigelegt sind.
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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)