Solche hat es es an den US-Börsen in den letzten Tagen immer wieder gegeben hat. "Wir wollen den Markt weiterhin offen halten für alle Teilnehmer", sagte SIX-Gruppenchef Jos Dijsselhof am Dienstag in einer Telefonkonferenz.Es sei extrem wichtig, dass den Investoren speziell in turbulenten Zeiten faire und ordnungsgemässe Märkte zur Verfügung stünden, wo sie ihre Wertpapiere verkaufen könnten. Die SIX hat ein anderes System als die US-Börsen, die bei grossen Ausschlägen den ganzen Aktienhandel suspendieren oder aussetzen können und dies auch in den letzten Tagen mehrfach getan haben.

"Wir schauen uns einzelne Titel an" statt den ganzen Markt, sagte Dijsselhof. Wenn da die Limiten überschritten werden, könne die SIX den Handel stoppen. Dafür habe aber noch keine Notwendigkeit bestanden trotz Coronavirus-Krise.

So berechenbar wie möglich

Die Märkte sollten so berechenbar und transparent sein wie möglich, sagte der SIX-Gruppenchef. Temporäre oder tagelange Schliessungen eines Marktes oder Massnahmen gegen Leerverkäufe seien nicht das richtige Instrument. Bei der SIX gebe es keine Diskussionen, generelle Handelsunterbrüche einzuführen.

Er denke zudem nicht, dass viele internationale Börsen dem Beispiel der Philippinen folgen würden, die ihre Börse ab dem (heutigen) Dienstag auf unbestimmte Zeit geschlossen haben. Auch die US-Börsenaufsicht und die New Yorker Börse hätten sich geäussert, dass es extrem wichtig sei, dass ein fairer und ordnungsgemässer Markt zur Verfügung stehe.

"Wir beobachten aber die Situation genau", sagte Dijsselhof. "Wenn es um die Gesundheit unserer Leute gehen würde, könnte das ein Grund für die Schliessung der SIX sein", aber nicht die Marktperspektive oder Marktdynamik.

BME-Angebot steht

Am Kaufangebot für die spanische Börse BME will Dijsselhof trotz Corona-Krise nicht rütteln: Die SIX habe ein überzeugendes und faires Kaufangebot gemacht, das dem Wert des Geschäftsmodells der BME entspreche. Daran halte man fest, sagte Dijsselhof. "Wir haben keine Absicht, das zu ändern." Die SIX will die spanische Börse für einen Preis von rund 3,1 Milliarden Franken übernehmen. "Wir stehen zu unserem Wort."

Bei der Bewilligung der Übernahme durch die spanischen Behörden dürfte es allerdings zu Verzögerungen kommen. Die hätten im Moment andere Prioritäten wie die Gesundheit von Bevölkerung und die Wirtschaft, sagte Dijsselhof. Über die Dauer der Verzögerungen wollte der SIX-Gruppenchef nicht spekulieren.

(AWP)