Eine deutliche Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer erwartet von den Behörden mehr digitale Dienstleistungen, wie aus einer Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte hervorgeht.
Ob Parkbussen bezahlen oder Autobahnvignetten beziehen. Die Schweizer Bürgerinnen und Bürger wollen solche Dienste online abwickeln können. Ein Drittel der befragten Personen kann sich sogar vorstellen, via Videokonferenz zu heiraten.
Eine grosse Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich schweizweit einheitliche digitale Lösungen von ihren Behörden, etwa für die elektronische Übermittlung von Steuerdaten, die An- und Abmeldung am Wohnsitz oder für eine elektronische Identifizierung via E-ID.
Drei Viertel der befragten Personen sind jedoch nicht bereit, für diese digitalen Dienste mehr zu bezahlen. Nur für die Möglichkeit, den Reisepass oder den Personalausweis online bestellen zu können, signalisiert eine knappe Mehrheit ihre Zahlungsbereitschaft.
Grosse Bedenken haben die Befragten beim Datenschutz und bei der Cyber-Sicherheit. Sie seien die grösste Hürde für die Bevölkerung, um digitale Dienste vom Staat stärker zu nutzen. Gerade vor der Volksabstimmung über die E-ID am 7. März 2021 müsste diese Bedenken ernst genommen werden, so Reto Savoia, CEO von Deloitte Schweiz.
Die Corona-Pandemie habe das Vertrauen in die digitalen Dienste nicht geschwächt. Im Gegenteil: Drei Viertel der Bevölkerung habe die Meinung dazu nicht geändert. Bei 10 Prozent sei das Vertrauen sogar gestiegen, vor allem bei Jungen und in den grossen Städten.
Die Umfrage von Deloitte fand in der zweiten Maihälfte 2020 statt. Sie ist laut dem Unternehmen repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Region. Befragt wurden 1500 Personen im erwerbsfähigen Alter von 16 bis 64 Jahren mit Wohnsitz in der Schweiz.
(AWP)