Am 27. September stimmt die Schweiz über die Volksinitiative "Für eine massvolle Zuwanderung" (Begrenzungsinitiative) ab. Die Schweizerische Volkspartei (SVP) hat die Initiative lanciert, weil in ihren Augen die im Februar 2014 vom Stimmvolk angenommene Masseneinwanderungsinitiative nicht umgesetzt wurde. 

Verschiedene Umfragen (hier und hier) besagen, dass die Initiative mit zwischen 55 und 60 Prozent Mehrheit abgelehnt wird. Die Initiative findet demnach nur bei den SVP-Sympathisanten eine Mehrheit - bei der CVP und der FDP hingegen unterstützt bloss ein Drittel die Vorlage. Die Unterstützung ist am schwächsten in den Städten (34 Prozent), gefolgt von den Agglomerationsgemeinden (42 Prozent). Aber auch auf dem Land findet sich keine Mehrheit für die Vorlage (47 Prozent).

Eine Online-Umfrage von cash.ch kommt allerdings zu einem anderen Resultat. An der Befragung, die am Dienstag aufgeschaltet wurde und an der rund 4700 Leute teilnahmen, sprachen sich 56 Prozent für eine Unterstützung der Inititive aus, 44 Prozent waren dagegen. 

Obwohl cash-Umfragen nicht repräsentativ sind, haben sie früher vor Abstimmungen jeweils einen erstaunlich genauen Trend angezeigt: Bei der 1:12-Initiative beispielsweise lag die cash-Leser-Ablehnung bei 68 Prozent, in der Abstimmung waren es dann 65 Prozent.

In den Leser-Kommentarspalten zum cash-Artikel, der anlässlich der Umfragelancierung aufgeschaltet wurde, heben die Befürworter der Initiative die Souveränität der Schweiz hervor. "Die Abstimmung ist für die Zukunft der Schweiz, wenn sie noch eine haben will, von schicksalhafter Bedeutung. Ein Staat, der keine Kontrolle mehr über seine Zuwanderung hat, ist nicht mehr souverän. Ergo existiert er nicht mehr; denn die Kontrolle über die Zuwanderung ist eine unabdingbare Grundlage eines souveränen Staates", schreibt etwa User Jorge.

Die Begrenzungsinitiative verlangt nach Einschätzung des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) das Ende der Personenfreizügigkeit mit der EU. Sie setze damit den bilateralen Weg der Schweiz aufs Spiel, heisst es auf der EJPD-Homepage. Ohne das Freizügigkeitsabkommen und die damit verknüpften Verträge würden die Schweizer Unternehmen den direkten Zugang zu ihrem wichtigsten Markt verlieren.

Die Gegner betonen denn auch, dass die Personenfreizügigkeit massgeblich zum Wohlstand der Schweiz beitrage. "Ich stimme Nein, weil die Initiative Gift für unsere Wirtschaft ist. Die Schweiz verdient 50 Prozent des Wohlstands im EU-Raum. Ohne die Bilateralen I wird der Marktzugang dort massiv erschwert. Warum sollten wir uns selber schaden?", schreibt Leser Thomas Sutter.