Am Sonntag meldeten die Behörden knapp 25'000 lokal übertragene Infektionen. Im Vergleich zu amerikanischen oder europäischen Großstädten sind die Zahlen zwar weiterhin gering, in China mit der umstrittenen Null-Covid-Strategie der Regierung ist es aber der größte Ausbruch seit Wuhan 2019, von wo aus die Pandemie ihren Lauf nahm. Gut 1000 Fälle mit Symptomen zählten die Behörden, hinzu kamen knapp 24'000 asymptomatische Fälle.

Shanghai ist wegen des Ausbruchs in einem scharfen Lockdown, der die Wirtschaft bremst. Auch am Wochenende waren die Straßen in der Metropole, in der 26 Millionen Menschen wohnen, erneut wie leergefegt. Nur mit Sondergenehmigung dürfen Einwohner ihre Wohnungen verlassen. Viele Supermärkte sind geschlossen, und Tausende Kuriere können nicht arbeiten.

Immer mehr Bürger äußern deswegen Sorgen zur Lebensmittelversorgung, teilweise auch zum Zugang zu medizinischen Gütern. In Videos, die im Internet kursieren, sind Anwohner zu sehen, die lautstark mit Sicherheitsleuten streiten, weil sie Lebensmittel brauchen.

Wie aus Chatgruppen in sozialen Medien hervorgeht, wird auch in anderen Städten der Volksrepublik befürchtet, dass es zu rigiden Lockdowns kommen könnte. In der 18-Millionen-Einwohner-Stadt Guangzhou planen die Behörden Massentests, nachdem einige Fälle gemeldet wurden. 

(Reuters)