Die Entwicklung der Pandemie könnte es nötig machen, dass 2-G in der Freizeit länger in Kraft bleibe. Das obligatorische 2-G, das der Bundesrat in den letzten Tagen als Option in Aussicht gestellt hat, sei für nicht geimpfte Personen sehr einschneidend. Der Bundesrat wolle von den Kantonen, den politischen Kommissionen und den Sozialpartnern in der Vernehmlassung nun wissen, was sie davon hielten.

Wenn sich die Situation schweizweit weiter verschärfe, könnten die Behörden sofort handeln, sagte Parmelin in einem Interview mit der "SonntagsZeitung".

Kein Verständnis für Ungeimpfte

Die neue Corona-Variante Omikron bereitet dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) grosse Sorgen. Es sei nun wichtig, die Delta-Welle möglichst rasch zu brechen, sagte BAG-Direktorin Anne Lévy in einem Interview mit dem "SonntagsBlick". Omikron könnte spätestens Anfang Jahr dominieren. Es brauche daher Platz in den Spitälern. Die Schweiz müsse bereit sein für die Omikron-Welle.

 

 

Lévy begrüsste daher eine flächendeckende 2-G-Regelung, wie sie der Bundesrat am Freitag in die Vernehmlassung geschickt hat. Angesichts steigender Fallzahlen komme die Schweiz nicht um diese Massnahme herum. Die 2-G-Regel biete geimpften und genesenen Personen ein Stück weit Sicherheit. Für Ungeimpfte hat Lévy kein Verständnis.

Anders als in Deutschland und Österreich ist die Schweiz erst im Januar bereit, Kinder ab fünf Jahren gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das bestätigten mehrere Quellen der "NZZ am Sonntag". Dies, obwohl die Schulen gerade von einer Infektions-Welle überrollt wird und die Heilmittelbehörde Swissmedic am Freitag den Impfstoff von Pfizer/BionTech für Kinder von fünf bis elf Jahren zugelassen hat. Die Impfungen der Kinder bis 12 Jahren werden laut Silvia Steiner, Präsidentin der Konferenz der Erziehungsdirektoren, nicht an den Schulen vorgenommen. Der Entscheid über die Impfung sei Sache der Eltern. Der Infektiologe Ulrich Heininger vom Kinderspital Basel schlägt vor, Impfzentren zeitweise Kinderärzten zu überlassen.

Chaos am Flughafen wegen PCR-Tests

Die verschärften Einreisebestimmungen bei Auslandflügen können derweil laut der "SonntagsZeitung" in Corona-Zeiten zu Problemen führen. Neu müssen alle Passagiere eines Fluges einen negativen PCR-Test vorweisen. Doch der kann bei genesenen Personen nach der Erkrankung noch Wochen positiv ausfallen. Sie riskieren, im Ausland festzusitzen. Marco Muff, Ombudsmann der Reisebranche, kritisiert das neue Regime des Bundes scharf.

Viele Reisende seien verunsichert. Fluggesellschaften verweigern ihrerseits laut "SonntagsBlick" vermehrt das Boarding. Es gibt immer öfter Probleme beim Check-in. Die Reisebestimmungen ändern wegen der Corona-Pandemie fast täglich. Jedes Land hat seine eigenen Regeln. Oft verweigern die Airlines das Boarding, weil noch ein Dokument fehlt. Aus rechtlicher Sicht ist das legitim.

(cash/AWP)