Die Überwachung der Sars-CoV-2-Varianten und die Verfolgung der Prävalenz der Krankheit in der Bevölkerung seien wichtige Elemente bei der Bekämpfung des Coronavirus, teilte das BAG am Freitag mit.
Am Überwachungsprogramm arbeiten das Nationale Zentrum für neu auftretende Viruserkrankungen an den Universitätskliniken Genf (Navi), die Eidgenössischen Technischen Hochschulen, Universitäts- und Privatlaboratorien, die Plattform NextStrain und die wissenschaftliche Covid-19-Taskforce mit, wie es weiter hiess.
Zwar hätten die meisten Mutationen keine epidemiologischen oder klinischen Auswirkungen, aber manche erhöhen laut BAG die Ansteckungsfähigkeit oder Pathogenität des Virus oder machen es "unempfindlicher gegenüber der durch die Impfstoffe oder eine frühere Infektion erworbenen Immunität".
Die genomische Sequenzierung des Virus ermögliche eine Feineinteilung der im Laufe der Zeit neu auftretenden Mutanten. So können laut Mitteilung Übertragungsketten zurückverfolgt und die Massnahmen bei Bedarf dynamisch angepasst werden. Das Überwachungsprogramm umfasse auch die Kontrolle des Abwassers.
Wöchentlich rund 2000 Proben
Das BAG habe Anfang März das Überwachungskonzept mit der Lancierung eines nationalen Programms zur systematischen genomischen Sequenzierung erweitert. Wöchentlich werden je nach epidemiologischer Lage rund 2000 Sars-CoV-2-positive Proben analysiert.
Problematische Varianten, deren mögliche Einschleppung durch Reisende und deren Verbreitung in der Schweiz sollen rasch erkannt werden. Dank der Proben soll unter anderem ein repräsentatives Bild für die Schweiz entstehen, das alle geografischen Gebiete und Altersgruppen abdeckt.
Die auf den Empfehlungen der WHO beruhende Strategie wird vom BAG finanziert und vom Navi koordiniert. Das Programm sei seit Jahresbeginn schrittweise eingeführt worden und nun vollständig implementiert, schrieb das BAG. Es soll sich über den Zeitraum vom 1. März 2021 bis zum 31. März 2022 erstrecken.
Rund ein Dutzend Laboratorien sind an dem Programm beteiligt, darunter die fünf Universitätszentren sowie ein Netzwerk privater Laboratorien. Weitere Laboratorien könnten sich in naher Zukunft anschliessen, hiess es.
(AWP)