Der Einkaufsmanagerindex (PMI) kletterte um 2,6 auf 50,8 Punkte, wie S&P Global am Mittwoch zu der monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Das Barometer lag damit erstmals seit Januar wieder über der Marke von 50, ab der es ein Wachstum signalisiert.

"Langsamere Rückgänge bei der Produktion, den Auftragseingängen, der Beschäftigung und den Lagerbeständen trugen allesamt zum Anstieg bei, den saisonal bereinigten PMI zu steigern", so die Analysten des Finanzinformationsdienstleisters. Hinzu kommen längere Lieferzeiten. Diese sind normalerweise ein Zeichen für eine Verbesserung der Nachfrage, wurden hier aber durch Sanktionen und Logistikprobleme verursacht. Dennoch trug das ebenfalls zum Anstieg des an den Finanzmärkten stark beobachteten Barometers bei.

Das russische verarbeitende Gewerbe steht nach wie vor unter starkem Druck durch die Sanktionen, die der Westen wegen der am 24. Februar begonnenen Invasion der Ukraine verhängt hat. So ging die Produktion im Mai weiter zurück, wie S&P Global ermittelte. Auch die Exporte waren weiterhin stark rückläufig, da die russischen Unternehmen von der Weltwirtschaft abgeschnitten sind und mit erheblichen Unterbrechungen ihrer Lieferketten zu kämpfen haben. Zudem bauten die Industriebetriebe im Mai erneut Stellen ab. Zugleich wuchs die Zuversicht, da die Firmen auf eine wirtschaftliche Stabilisierung und eine höhere Inlandsnachfrage in den kommenden Monaten hoffen.

Die russische Wirtschaft wird nach den Worten von Präsidentenberater Maxim Oreschkin in diesem Jahr weit weniger einbrechen als angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde um maximal fünf Prozent fallen, sagte Oreschkin kürzlich. Das Wirtschaftsministerium hatte zuvor ein Minus von 7,8 Prozent vorausgesagt, nachdem es zuvor sogar einen Einbruch von mehr als zwölf Prozent prognostiziert hatte.

(Reuters)