Die Erstgeimpfte wohnt laut Mitteilung des Kantons Luzern in einem Pflegeheim einer Landgemeinde. In den kommenden Tagen sollen weitere Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeinstitutionen mit dem Impfstoff des Herstellers Pfizer/Biontech gegen das Coronavirus geimpft werden. Auch in einem Zuger, einem Schwyzer und einem Nidwaldner Pflegeheim erhielten erste Personen die Impfung.

Mit Hilfe von mehreren Hausärzten wurden in einemm Nidwaldner Alters- und Pflegeheim rund 100 Betagte geimpft. Erfreulicherweise habe sich eine überwiegende Mehrheit bereit erklärt, sich impfen zu lassen, liess sich Gesundheitsdirektorin Michèle Blöchliger (SVP) in einer Mitteilung zitieren.

Die ersten Erkenntnisse und Erfahrungen seien positiv und wertvoll für den eigentlichen Impfstart im Januar 2021, sagte der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister (CVP).

Man sei in Luzern vergleichsweise schnell für die Impfung bereit gewesen, weil bereits im Sommer verschiedene Szenarien überlegt worden seien, so Gesundheitsdirektor Guido Graf (CVP) in einer Mitteilung. Auch habe der Kanton den Führungsstab und Task-Force nie aufgehoben.

Beschränkte Zahl von Dosen zu Beginn

Am Dienstag hatte die Schweiz auf dem Landweg eine erste Lieferung von 107'000 Impfdosen erhalten. Die Dosen wurden anschliessend von der Armeeapotheke an die Kantone verteilt. So haben etwa die Genfer Universitätsspitäler eine erste Lieferung von 5000 Dosen erhalten.

Nicht nur Luzern, Zug und Schwyz, auch andere Kantone wie Appenzell Innerrhoden hatten angekündigt, bereits am Mittwoch mit dem Impfen zu beginnen. Um einen guten Schutz zu erreichen, muss der auf der sogenannten Boten-RNA-Technologie beruhende Impfstoff zwei Mal im Abstand von drei Wochen gespritzt werden.

Briten und Südafrikaner können ausreisen

Am Mittwoch ergab sich eine Lösung für gestrandete Touristinnen und Touristen aus Grossbritannien und Südafrika, die ihre Weihnachtstage nicht in einem Schweizer Feriendorf in Quarantäne verbringen möchten. Seit Sonntag um Mitternacht sind die Flugverbindungen zwischen der Schweiz und dem Vereinigten Königreich sowie Südafrika eingestellt, um eine Verbreitung des mutierten Coronavirus möglichst zu unterbinden.

Dank einer Ausnahmeregelung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl) können all jene, die dies wünschen, ab Donnerstag (Heiligabend) vorzeitig in ihre Heimat zurückfliegen. Die Regelung gilt auch für Schweizer, die sich derzeit in einem der beiden Länder aufhalten. Für Flüge, die Schweizerinnen und Schweizer aus Grossbritannien und Südafrika in die Heimat zurückbringen, müssen die Fluggesellschaften vorgängig eine Ausnahmebewilligung beim Bazl beantragen.

Ab dem 24. Dezember nimmt auch die Swiss den Flugbetrieb nach Grossbritannien und Südafrika wieder regulär auf, wie sie mitteilte. Sie fliegt in Grossbritannien die Flughäfen London Heathrow, London Gatwick und Manchester an sowie in Südafrika die Grossstadt Johannesburg.

Frustrierter Club-Präsident in Wengen

Am Mittwochmorgen hatte das BAG zudem britische und südafrikanische Wintertouristen in der Schweiz mit einer Push-Nachricht über die für sie geltenden Corona-Regeln informiert. Alle müssen sich ab ihrem Ankunftstag zehn Tage in Quarantäne begeben. Bei Widerhandlungen drohen Bussen bis zu 10'000 Franken.

Nigel Ley, Präsident des Downhill Only-Clubs in Wengen BE, schrieb bereits am Montag in einem Facebook-Eintrag an die Clubmitglieder, die Aussichten für einen Besuch im Berner Oberländer Skiort seien angesichts der rückwirkenden Quarantäne-Anordnung "bleak", also "trostlos". Ausgerechnet jetzt, wo in Wengen genügend Schnee liege und die Skipisten und Lifte offen seien, sei dies "besonders frustrierend".

5033 neue Infektionen am Mittwoch

Im Wochenvergleich ist die Zahl der am Mittwoch neu gemeldeten Infizierten in der Schweiz um knapp 600 auf 5033 gesunken, dies bei rund 46'000 PCR- und Schnelltests. Gleichzeitig registrierte das BAG am Mittwoch 98 neue Todesfälle und 292 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 13,4 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 661,51 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

17'266 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 6431.

(AWP)