Punkto internationaler Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Bereich legt die Schweiz zu. Das zeigt das "World Digital Competitiveness Yearbook" der Lausanner Kaderschmiede IMD Business School, das am Dienstag publiziert wurde. Der Studie zufolge steigt die Schweiz von Position Acht auf Rang Fünf. Zusammen mit Norwegen und Finnland machte die Schweiz unter den Top-Ten-Positionen den grössten Sprung nach vorne.

Das World Digital Competitiveness Yearbook wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal erstellt und ist ein Bereich des seit 1989 erscheinenden World Competitive Ranking des IMD. Die Studie der digitalen Wettbewerbsfähigkeit erforscht und bewertet die Fähigkeit von Ländern, wie sie die digitalen Technologien nutzen und welche Veränderung die Digitalisierung bei der Regierungsführung, bei Unternehmen und in der Gesellschaft bewirkt.

Die Ranking-Verbesserung der Schweiz ist auch ein Erfolg für digitalswitzerland, einer industrieübergreifenden Initiative von Schweizer Unternehmen und Organisationen in Sachen Digitalisierung der Schweiz. Darunter befinden sich ABB, Coop, Credit Suisse, ETH Zürich oder Swisscom. Gründer und Initiant ist Ringier-CEO Marc Walder.

"digitalswitzerland ist erfreut über dieses Resultat",  schreibt die Organisation in einer Medienmitteilung am Dienstag. Die Schweiz sei digital anpassungsfähiger und agiler geworden, die Schweizerinnen und Schweizer hätten vermehrt digitale instrumente in ihrem Alltag eingesetzt und beispielsweise mehr online eingekauft oder mobil bezahlt. Zudem hätten Schweizer Firmen neue digitale Technologien zur Optimierung ihrer Geschäftsmodelle oder ihrer Prozesse eingesetzt.

digitalswitzerland sieht im digitalen Bereich aber insbesondere in den Bereichen Bildung sowie politischer Partizipation Aufholbedarf für die Schweiz. "Bei den digitalen und technologischen Fähigkeiten wie auch bei den Hochschulabgängern in Naturwissenschaften hinkt die Schweiz klar hinterher. Schlechte Noten gibt es ebenfalls bezüglich digitaler Partizipation und im Hinblick auf E-Government in der Schweiz", schreibt digitalswitzerland in der Mitteilung. Die Organisation sieht die Chancen für die Schweiz daher noch nicht ausgeschöpft.

Das Ranking der World Digital Competitiveness Studie führt 2018 die USA an. Der Vorjahresspitzenreiter Singapur fiel auf den zweiten Platz zurück. Auf der dritten Position befindet sich Schweden, das ebenfalls einen Rang verlor. Vor der Schweiz auf dem vierten Platz befindet sich Dänemark. Insgesamt wurden 63 Länder auf ihre digitale Wettbewerbsfähigkeit untersucht.

(cash)