Das verwaltete Vermögen des professionellen Investors, der sein Geld unter anderem mit Wetten auf fallende Kurse verdient, sackte im Januar um rund 4,5 Milliarden auf zirka 8 Milliarden Dollar (6,6 Mrd Euro) ab, wie das "Wall Street Journal" am Sonntagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. In den acht Milliarden Dollar seien 2,75 Milliarden enthalten, die der Hedgefonds von den beiden Vermögensverwaltern Citadel und Apollo in der letzten Januar-Woche erhalten hatte. Bereinigt um diesen Effekt sei das Vermögen um mehr als die Hälfte gesunken.

Der Hedgefonds gilt damit als einer der grössten Verlierer der Marktturbulenzen der vergangenen Wochen. Seit einigen Tagen tobt an der Wall Street und anderen Märkten ein Machtkampf zwischen professionellen Investoren und Kleinanlegern, die sich über Online-Dienste wie Reddit organisieren. Sie kauften massiv Titel wie die des Computerspielhändlers Gamestop, um sich gegen Leerverkäufer wie Melvin zu stellen. Diese hatten auf fallende Kurse gesetzt und wurden auf dem falschen Fuss erwischt. Mit konzertierten Käufen zwangen die Kleinanleger Hedgefonds, ihre Wetten auf einen Kursverfall der Aktien aufzulösen. Was dann die Aktien in die Höhe trieb und den Fonds etliche Milliarden kostete.

Das bringt aber auch enorme Risiken für die Kleinanleger mit sich. Sobald die sogenannten Shortseller ihre Wetten durch massive Aktienkäufe glattgestellt haben, könnte die Nachfrage nach weiteren Papiere deutlich schrumpfen. Das könnte dann zu stark fallenden Kursen führen. Kleinspekulanten, die erst zu hohen Kursen auf den Zug aufgesprungen waren, könnten dann viel Geld verlieren.

(AWP)