Insgesamt sollen zwischen 2023 und 2025 rund 3700 Arbeitsplätze wegfallen, kündigte Frankreichs drittgrösste börsennotierte Bank am Dienstag mit. Wie auch anderen Finanzkonzernen setzen Société Générale die ultraniedrigen Zinsen und ein scharfer Wettbewerb zu. Dazu kommt der Markteintritt neuer Konkurrenten und die Digitalisierung des traditionellen Bankgeschäfts, die sich durch die Corona-Pandemie noch einmal beschleunigt hat.

Die Bank hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, das Filialnetz von Société Générale und der Tochter Credit du Nord zusammen zu legen. Entstehen soll ein Institut mit einem gemeinsamen Zweigstellennetz, einem Hauptsitz sowie einem einheitlichen IT-System. "Wir wollen einen neuen Champion im französischen Markt schaffen, der zehn Millionen Kunden betreut", kündigte Societe-Generale-Manager Sebastien Proto an. Der Stellenabbau soll über Fluktuation erreicht werden - betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant. Ziel sei, das neu aufgestellte Privatkundengeschäft 2025 mit etwa 25'000 Beschäftigten zu betreiben, erklärte die Bankengruppe. Angepeilt wird ein Netzwerk von rund 1450 Filialen.

Der Umbau soll nicht zur Folge haben, dass sich Société Générale aus einem Ort zurückzieht. Das Management stellte zudem eine neue Markenstrategie in Aussicht, die die regionalen Wurzeln des Finanzinstituts widerspiegeln soll. Konzernchef Frederic Oudea versucht schon seit längerem, die Ertragskraft der Bank zu erhöhen. Unter anderem zog sich Société Générale aus Geschäftsfeldern zurück, in denen sie nicht die erforderliche Grösse besass. So hatte der Konzern Töchter in Polen, Bulgarien und Albanien verkauft und Teile des Investmentbankings eingedampft. Zudem will Société Générale ihre Online-Bank Boursorama ausbauen.

(Reuters)