Als Vergeltung für den Tod von General Kassem Soleimani hat der Iran in der Nacht auf Mittwoch die US-Truppen im Irak angegriffen und damit die Furcht vor einem Krieg in Nahost geschürt. US-Präsident Donald Trump hatte den Iran vor Vergeltungsangriffen gewarnt und mit "harten und schnellen" Gegenangriffen gedroht. 

Investoren überprüfen nun die geopolitischen Risiken für ihre Portfolios. Hier Einschätzungen zur Lage:

Bleibende Spannungen

Patrick Armstrong, Chief Investment Officer bei Plurimi Wealth: "Wir denken, dass die Spannungen für den Rest des Jahres im Hintergrund weiter bestehen bleiben."

Zentralbanken im Fokus

Viktor Shvets, Asienstratege bei Macquarie Commodities: "Meine einfache Sicht ist: Zentralbanken fluten das System mit Liquidität. Solange dies der Fall ist, erwarten Aktieninvestoren, dass die Zentralbanken ökonomische und die Politik geopolitische Probleme lösen. Dies ist der Grund, warum die Aktienmärkte ruhig bleiben."

Unvorbereitete Märkte

Doug Ramsey, Chief Investment Officer bei Leuthold Group: "Der Markt war in einem Zustand, in welchem er mit keinerlei Art von schlechten Nachrichten umgehen konnte. Wir planen nicht, bei einem weiteren Abfall der Märkte einzukaufen. Eher sind wir geneigt, bei einem Anstieg im ersten Quartal zu verkaufen."

Absicherungen

Jackson Wong, Asset Management Director bei Amber Hill Capital: "Wir sichern die Risiken in unserem Portfolio ab. Hauptsächlich kaufen wir mehr Derivate, um uns gegen weiteres Absinken des Markts zu schützen."

Fokus US-Aktien

Stefan Hofer, Chief Investment Strategist bei LGT Bank Asia: "Ich würde immer noch US-Aktien kaufen. Wenn wir die ganzen politischen Risiken beiseite lassen, ist die USA der Ort zum Investieren."

«Wait and See»

Raymond Chen, Portfolio Manager bei Keywise Capital Management: "Es ist ein kurzfristieger Event inmitten einer ökonomischen Erholung. Es ist möglich, dass weitere Fehleinschätzungen von beiden Seiten passieren werden. Ich warte und sehe, wie die Dinge sich entwicklen."

Ölpreis

Tom Holland, Gavekal Research: "Die Wahrscheinlichkeit einer Spirale in einen offenen Krieg bleibt klein. Als Ergebnis bleibt es wahrscheinlich, dass die momentane geopolitische Risikoprämie auf kurze Frist nachlassen wird. Auch mit weiterem kriegerischen Gepolter wird der Ölpreis der Marke Brent unter 75 Doller bleiben."

Weitere geopolitische Risiken

Kay Van-Petersen, Global Macro Strategist bei Saxo Capital Markets in Singapur: "Das grösste Risiko besteht darin, dass ein weiterer geopolitischer Event dem Iran-Konflikt folgt." Dabei bezieht er sich auf Risiken bezüglich Nordkorea oder China und Taiwan.

(Bloomberg/cash)