Zwischen Januar und Anfang März haben der Dow Jones und der Swiss Market Index den besten Start seit 15 Jahren hinter sich gebracht. Der Dow Jones legte knapp 9 Prozent zu und notiert auf Allzeithoch, der Schweizer Leitindex avancierte 13 Prozent. Damit verpasste der SMI den Sprung in die Top Ten der weltweit besten Börsenplätze nur knapp.
Auf den Spitzenplätzen liegen andere Finanzmärkte. Zum Beispiel Ghana: Mit einem Plus von 30 Prozent liegt die ghanaische Börse nach zwei Monaten an der Spitze. (siehe Tabelle). Doch davon sollten sich Anleger nicht blenden lassen, denn Ghana ist ein heisses Pflaster. Die wenig liquide Börse birgt die Gefahr von plötzlichen Kursschwankungen. Noch illiquider ist einzig die Nummer zwei der Rangliste: Laos. Der jüngste Börsenplatz der Welt weist ein Kursgewinn von 21 Prozent auf. Allerdings sind bislang nur zwei Titel handelbar. Entsprechend volatil ist der Index.
Vietnam-Aktien günstig bewertet
Aus Investorensicht deutlich interessanter ist hingegen der drittplatzierte Börsenplatz. Der philippinische Leitindex PSEi hat sich seit Jahresbeginn um 20 Prozent verteuert, und laut dem führenden Online-Börsenmakler COL Finance liegen weitere 30 Prozent bis Ende 2013 drin. Allerdings: Bewertungstechnisch sind die im PSEi enthaltenen Aktien mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 20 nicht mehr günstig. Anleger sind deshalb gut beraten, eine Korrektur abwarten. Mittel- und langfristig hingegen spricht angesichts der glänzenden Wachstumsperspektiven des Landes vieles für ein Investment im Aktienindex PSEi.
Ebenfalls spannend für Anleger ist der vietnamesische Aktienmarkt, der bislang die neuntbeste Performance im 2013 zeigt. Die Börse ist günstig bewertet - trotz einer Performance von gut 14 Prozent seit Jahresanfang. Die vietnamesischen Aktien werden mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11 bewertet. Dies ist gut 7 Prozent niedriger als der Durchschnitt der Aktien im MSCI Frontier Emerging Market Index.
Vietnams Konjunktur profitiert von der Erholung der Weltwirtschaft. So stieg der Exportumsatz im Januar um 43 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Marc Faber, der Schweizer Börsen-Guru mit Wohnsitz in Thailand, äusserte sich bereits im September des letzten Jahres positiv zu Vietnam. Und in seinem Ausblick 2013 sagte Faber im Januar gegenüber CNBC, Vietnam werde zusammen mit China und Japan zu den besten Börsenplätzen gehören.
Unter den besten zehn Börsenplätzen befindet sich nur ein europäischer Aktienmarkt: Die Stockholmer Börse liegt mit einem Plus von 14 Prozent auf Platz 10.
Venezuela für einmal mit Minusperformance
Auf der Verliererseite liegt überraschend der venezolanische Börsenplatz (siehe Tabelle), der noch im Vorjahr mit Abstand die beste Performance abgeliefert hatte. Eigentlich stünde die Börse von Caracas auch 2013 ganz oben. Doch Hugo Chavez wertete kurz vor seinem Tod die Landeswährung deutlich ab, so dass anstelle eines Plus von 31 Prozent auf Euro-Basis eine Minusperformance von 9 Prozent resultiert.
Ein alter Bekannter ist hingegen der schlechteste Aktienmarkt. Die Börse von Zypern war bereits 2012 mit einem Minus von 62 Prozent der weltweit schlechteste Handelsplatz. Dieses Jahr sackten die Kurse weitere 14 Prozent in die Tiefe - und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Derzeit verhandelt die Troika über ein Rettungspaket für den Inselstaat. Zypern hat noch Geld bis Ende Mai und braucht Schätzungen zufolge 17,5 Milliarden Euro, um sein marodes Banksystem und seine Finanzen zu stabilisieren.
Top-Indizes seit Januar 2013 | Rendite in % (Euro) |
GSE Composite Index (Ghana) | 30 |
Laos Composite Index | 21 |
Psei - Philippine SE IDX | 20 |
DFM General Index (Dubai) | 17 |
Nigeria Stock Exchange All Shares | 17 |
Quelle: Bloomberg, 6. März 2013
Flop-Indizes seit Januar 2013 | Rendite in % (Euro) |
General Market Index (Zypern) | -14 |
Venezuela Stock Market Index | -9 |
JSE Market Index (Südafrika) | -9 |
EGX 30 Index (Ägypten) | -8 |
Namibia Overall Index | -7 |
Quelle: Bloomberg, 6. März 2013