Die privaten Haushalte in Deutschland erleiden in diesem Jahr auf ihr verzinsliches Geldvermögen von 5,1 Billionen Euro einen Wertverlust von über 116 Milliarden Euro - oder 1400 Euro pro Kopf. Das geht aus einer Studie hervor, die die DZ Bank am Dienstag veröffentlicht hat.

Laut Studienautor Michael Stappel liegt das an kaum vorhandenen Zinsen in Deutschland bei gleichzeitig steigender Inflation. Daraus ergebe sich ein negativer Realzins von 2,3 Prozent, was ein neuer Negativrekord sei.

"Vor allem bei täglich fälligen Einlagen sehen sich Banken immer häufigen gezwungen, Negativzinsen, die sie selbst für Überschussliquidität bei der EZB zahlen müssen, an ihre Kunden weiterzugeben", heiss es in dem Papier. Obwohl die allermeisten Kunden noch durch Freibeträge verschont blieben, falle  der durchschnittliche Effektivzinssatz für Sichteinlagen privater Haushalt seit Mai dieses Jahres mit -0,01 Prozent marginal negativ aus.

Viele private Banken, genossenschaftliche Institute und Sparkassen sind inzwischen dazu übergegangen, Kunden auf hohe Geldvermögen einen negativen Zins von 0,5 Prozent zu berechnen. Dabei ist zu beobachten, dass die Freigrenzen zunehmend sinken und jetzt in vielen Fällen schon deutlich unter 100'000 Euro pro Kunde liegen.

(Bloomberg)