Am Montag stürzt der Aktienkurs von Zurich Insurance kurz nach der Börseneröffnung um über 6 Prozent ab, obwohl der Gesamtmarkt zulegen kann. Auch die Valoren der Swisscom verlieren zeitweise über 5 Prozent. Ebenso deutlich rückläufig sind zu Wochenbeginn die Papiere des Sanitärherstellers Geberit. Hinter den Kursabschlägen stecken aber keine Bad News, sondern das ex-Dividende-Datum.
An diesem Tag werden die Aktien an den Börsen abzüglich der Dividende gehandelt. Üblicherweise erfolgt der Abschlag einige Tage nach der Generalversammlung. Die Höhe der Dividende wird vom Verwaltungsrat vorgeschlagen und muss von den Aktionären gutgeheissen werden.
Am kommenden Mittwoch steht zum Beispiel die Hauptversammlung des Rückversicherers Swiss Re statt (siehe Tabelle unten für weitere anstehende GV-Termine). Den Aktionären wird die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende von 3,50 Franken vorgeschlagen plus eine Sonderdividende von 4 Franken. Basierend auf dem aktuellen Kurs ergibt dies eine Dividendenrendite (ohne Sonderdividende) von 4,4 Prozent. Am Tag der Ausschüttung - dies ist der 17. April, wird somit auch der Swiss-Re-Kurs theoretisch um diesen Prozentsatz tauchen.
Gewiefte Anleger nutzen diese jeweiligen Kurs-Knicks, indem sie auf sich schnell wieder erholende Kurse setzten. Gerade in diesem Jahr bietet sich für diese Strategie an. Denn aus Mangel an Alternativen wird das Gros der Anleger die Geldprämie gleich wieder in die Aktienmärkte investieren. Dies dürfte den Dividendenabschlag schneller als üblich wieder wettmachen.
Börsenentwicklung ist entscheidend
Wichtig dabei ist, auf Titel mit guten Bilanzen und Cash Flows wie beispielsweise Swiss Re, Nestle oder Baloise zu setzen, und die Entwicklung des Gesamtmarktes in den kommenden Monaten einzuschätzen. Erwartet man einen allgemein rückläufigen Markt, dauert die Aufholjagd des Dividendenabschlags weit länger. Dies war beispielsweise in den Börsenjahren 2008 und 2011 der Fall. Vereinzelte Titel erreichten damals den Schlusskurs vor dem Ex-Dividenden-Tag nicht mehr.
Doch die Prognosen für eine rasche Aufholjagd in diesem Jahr stehen gut. Zum einen halten die grossen Notenbanken (inklusive der Schweizerischen Nationalbank) mit ihrer expansiven Geldpolitik die Zinsen künstlich tief. Um eine attraktive Rendite zu erzielen, bleiben die Aktienmärkte als Anlagemöglichkeit weitgehend alternativlos.
Höhere Kurse an der Schweizer Börse fürs Jahresende erwartet zum Beispiel ZKB-Chefanalyst Sven Bucher. Das Potenzial gegenüber dem aktuellen Stand beziffert Bucher auf gegen 6 Prozent. Und auch Bank-Vontobel-Researchleiter Panagiotis Spiliopoulos ist zuversichtlich für höhere Kurse (zum Artikel).
Zum anderen hellt sich das makroökonomische Umfeld zunehmend auf. So fallen die meisten Konjunkturdaten der USA, der nach wie vor grössten Volkswirtschaft der Welt, positiv aus. Ein anziehendes Wachstum wird auch in Japan erwartet. Einzig die Eurozone – mit Ausnahme von Deutschland – kommt nicht auf Touren. EZB-Präsident Mario Draghi rechnet dennoch ungeachtet schwacher Frühindikatoren für das zweite Halbjahr mit einer Konjunkturerholung.
Titel | Dividendenrendite in % | Datum Generalversammlung |
Baloise | 5,1 | 02.05.2013 |
ABB | 4,6 | 25.04.2013 |
Swiss Re | 4,4 | 10.04.2013 |
Mobimo | 4,2 | 09.04.2013 |
Adecco | 3,6 | 18.04.2013 |
Swiss Life | 3,3 | 23.04.2013 |
Nestle | 3,1 | 11.04.2013 |
Credit Suisse | 3,1 | 26.04.2013 |
Quelle: topdiv.ch, 8. April 2013