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Das Coronavirus-Update vom Freitag 12. Juni finden Sie hier.

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22:00

Im globalen Wettlauf um einen Corona-Impfstoff will sich die EU-Kommission durch Vorverträge raschen Zugriff auf ausreichende Mengen für die EU-Bürger sichern. Das ist Kern einer Impfstoff-Strategie, die EU-Beamte am Donnerstag in Brüssel skizzierten. Zugleich gab die Kommission bekannt, dass die deutsche Firma Biontech für die Impfstoff-Entwicklung bis zu 100 Millionen Euro als Kredit von der Europäische Investitionsbank bekommen soll.

Den kompletten Bericht finden Sie hier.

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18:40

In Bulgarien breitet sich das Coronavirus in einer zweiten Welle aus. Das zunächst kaum von der Pandemie getroffene Balkanland verzeichnete am Donnerstag mit 104 Covid-19-Neuerkrankungen binnen 24 Stunden einen Rekordwert seit Beginn der Corona-Krise. Eine ursprünglich bis 14. Juni verhängte "epidemische Ausnahmesituation" soll bis Ende des Monats verlängert werden. Der bisherige Rekord mit 90 Coronavirus-Neuinfektionen an einem Tag war am 24. April gemessen worden.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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17:40

Schweden verzeichnet die bislang höchste Anzahl von Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. 1474 Erkrankungen seien hinzugekommen, teilt die Gesundheitsbehörde mit. Der Rekord-Anstieg sei eine "direkte Konsequenz vermehrter Tests". Dadurch seien auch Fälle erfasst worden, bei denen die Betroffenen nur milde Symptome gezeigt hätten. Insgesamt seien nunmehr 48'300 Infektionen bestätigt. Die Zahl der Corona-Toten kletterte den Angaben zufolge um 19 auf 4814. Pro Kopf sind das deutlich mehr als in den benachbarten nordeuropäischen Ländern, aber weniger als in den am schlimmsten betroffenen europäischen Staaten Spanien, Grossbritannien und Italien. Schweden hat mehr auf freiwillige Massnahmen statt auf Vorschriften gesetzt. Die Sterblichkeitsrate liegt aber höher als in anderen nordischen Staaten.

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15:55

Nach einer monatelangen Grenzschliessung wegen des Coronavirus will Ägypten einige seiner Urlaubsorte ab 1. Juli wieder für Touristen aus dem Ausland öffnen. Der Flugverkehr in die "am wenigsten vom Virus betroffenen" Küstenregionen solle dann wieder aufgenommen werden, sagte Informationsminister Osmaa Haikal am Donnerstag. Der staatliche Nachrichtenseite "Al-Ahram" zufolge sind dies Marsa Matruh am Mittelmeer, der Süden der Sinai-Halbinsel sowie das Rote Meer. Dort liegen auch Ägyptens beliebteste Badeorte Hurghada und Scharm el Scheich.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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14:15

Finnland öffnet sich für Reisende aus dem Baltikum und dem Grossteil Skandinaviens. Die Grenzkontrollen für den Strassen-, Flug- und Fährverkehr nach Estland, Lettland, Litauen, Norwegen, Dänemark und Island werden ab Montag aufgehoben. Finnlands wichtigstes Nachbarland Schweden, das derzeit noch mit verhältnismässig hohen Corona-Zahlen fertig werden muss, bleibt dagegen aussen vor: Die Lage bei den schwedischen Nachbarn sei leider so schlecht, dass die für das Land geltenden Beschränkungen noch nicht aufgehoben werden könnten.

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13:50

Die in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen innerhalb der EU sollten nach Ansicht der EU-Kommission schon bis kommenden Montag (15. Juni) aufgehoben werden. Dazu rief EU-Innenkommissarin Ylva Johansson die EU- und Schengenstaaten am Donnerstag in Brüssel auf. Man sei in der guten Situation, dass die pandemische Situation sich in allen Staaten stark verbessert habe, sagte die Schwedin. Sie betonte zudem, dass auch die EU-Gesundheitsbehörde ECDC davon ausgehe, dass interne Grenzkontrollen im Moment kein wirksames Mittel gegen die Pandemie seien. Alle Staaten hätten ausserdem Massnahmen wie das Einhalten physischer Distanz eingeführt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzuschränken.

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13:05

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 33 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das ist der höchste Tageswert seit dem 19. Mai, also seit mehr als drei Wochen. Damals wurden 36 neue Infizierungen gemeldet. Gestern Mittwoch wurden 23 Fälle gemeldet, am Dienstag 16 und am Montag 7.

Insgesamt gab es bisher 31'044 laborbestätigte Ansteckungsfälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstagmittag mitteilte. Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein 1675 Personen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Donnerstagmorgen übermittelt hatten.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, belaufen sich bisher insgesamt auf 441'628. Bei 8 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

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12:00

Der Verkehr in Deutschland könnte einer Studie zufolge auch nach der Corona-Krise deutlich reduziert werden. Es gebe beim Personenverkehr ein Potenzial von acht Prozent, heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Beratungsgesellschaft EY und des Wuppertal-Instituts. Ein Viertel aller Tätigkeiten seien während des Social Distancing ins Homeoffice verlegt werden. Videokonferenzen hätten sich mehr als verdoppelt. Der Trend sei aber derzeit schon wieder rückläufig, der Auto-Verkehr trotz Homeoffice bereits wieder auf dem Niveau von vor der Krise, während Busse und Bahnen noch häufig gemieden würden.

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11:00

In den Diskussionen um das gewaltige 750 Milliarden Euro schwere EU-Konjunkturpaket zur Linderung der Coronavirus-Folgen auf die Wirtschaft wurde viel über den Geldbedarf Italiens gesprochen. In der Tat erhalten südeuropäische Länder grosse Hilfen in Form von Krediten oder Transfers. Am meisten profitiert allerdings das Land, das sich von Italien aus auf der anderen Seite der Adria befindet: Kroatien. Das Land gehört seit 2013 der EU an und hat derzeit die Ratspräsidentschaft inne.

Kroatien bekommt gemäss den aktuellen Planungen vor allem für die Tourismusbranche Beträge, die 22,4 Prozent der Wirtschaftsleistung entspreche, wie die Zeitung "Welt" aus Berlin schreibt. Das ist mehr als ein Hilfspaket des Weltwährungsfonds (IWF). 

Die Grösse eines Landes hat allerdings einen Anteil bei diesen Prozentbetrachtungen: Bei Bulgarien ist der Anteil 19,3 Prozent, Lettland kommt auf 11,8 Prozent und die Slowakei auf 10,5 Prozent. Bei den wesentlich grösseren Ländern Italien und Spanien beträgt der Anteil der Hilfen am BIP 3,2 respektive 6,6 Prozent.

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10:15

Russland hat bei der Zahl registrierter Corona-Infizierter die Marke von 500'000 überschritten. Am Donnerstag kamen innerhalb eines Tages mehr als 8700 neue Fälle hinzu. In dieser Grössenordnung bewegt sich die Zahl der Neuinfektionen bereits seit mehreren Tagen. Kremlchef Wladimir Putin bezeichnete die Lage zuletzt als stabil. Das Land hat mit nunmehr 502'400 Infektionen die meisten Corona-Fälle in Europa. 6532 Patienten starben bislang mit dem Virus.

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08:20

Erstmals seit mehr als drei Monaten will US-Präsident Donald Trump voraussichtlich am Freitag kommender Woche wieder eine Wahlkampfveranstaltung abhalten, wie Spiegel online berichtet - dies trotz der andauernden Corona-Pandemie. Laut Trumps Wahlkampfteam sollen die geplanten Kundgebungen des Republikaners Trump "laut und ungestüm und gross" werden. Wegen der Pandemie werde man für die Sicherheit der Teilnehmer sorgen.

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06:00

Die Zahl der akut Infizierten in Deutschland ist dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge erstmals seit rund zwei Monaten wieder gestiegen. Am Donnerstag wurden demnach 555 neu Infizierte von den Gesundheitsämtern gemeldet (am Mittwoch 318), während die Zahl der Genesenen mit rund 400 angegeben wurde. Zudem starben 26 Menschen. Die Zahl der infektiösen Menschen stieg somit auf rund 5460. In den vergangenen Monaten war diese zentrale Zahl stetig gefallen, was Grund für die weitgehenden Lockerungen der Corona-Auflagen war.

Zuletzt war laut RKI auch der sogenannte Ansteckungsfaktor wieder über den Wert von eins gestiegen. Das heisst, ein Infizierter steckt mehr als einen weiteren an. 

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05:30

Die Covid-Tracing-App in Singapur ist unbeliebt und nur 1,8 Millionen Mal, also rund von einem Viertel der Bevölkerung, heruntergeladen worden. Bei der Lancierung hatte die Regierung 75 Prozent anvisiert, schreibt die NZZ. Im Kampf gegen Covid-19 wurde nun  ein neues Überwachungsinstrument lanciert: ein Token, der so gross ist wie ein Autoschlüssel und der in der Hand- oder Hosentasche getragen werden kann. Er registriert mit einem Bluetooth-Signal die näheren Begegnungen mit anderen Token oder Tracing-Apps. Falls sich eine Person später als Virusträger entpuppen sollte, können die entsprechenden Daten heruntergeladen und die meisten Kontakte über mehrere Tage zurückverfolgt werden. 

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05:00

Lateinamerika entwickelt sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Coronavirus-Brennpunkt. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters sind in der Region über 70'000 Menschen dem Virus erlegen. Das am stärksten betroffene Land ist Brasilien: Offiziellen Angaben zufolge sind 40'000 Todesfälle verzeichnet, die dritthöchste Zahl an Todesopfern weltweit nach den Vereinigten Staaten und Grossbritannien. In Mexiko sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bislang 15'357 Menschen an den Folgen der Atemwegserkrankung gestorben. Es wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus hat sich auch in Peru, Chile und Kolumbien rasch verbeitet.

Eine Übersicht zu den Coronavirusfällen weltweit bietet die Johns Hopkins Universität in den USA.

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04:30

Der Forschungschef des Pharmakonzerns Eli Lilly hat eine Zulassung eines Medikaments zur gezielten Behandlung von Covid-19 bereits im September als denkbar bezeichnet. Dies setze voraus, dass bei einer von zwei aktuellen Studien des Konzerns zu Antikörper-Therapien gegen das neuartige Coronoavirus alles gut verlaufe, sagte Daniel Skovronsky am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Damit könnte ein solches Mittel früher für einen flächendeckenden Einsatz verfügbar sein als ein Impfstoff. Bei den beiden erprobten Mitteln handelt es sich um monoklonale Antikörper, wie sie etwa gegen bestimmte Krebsarten eingesetzt werden.

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04:20

In den Vereinigten Staaten könnte bis September die Zahl der Menschen, die an den Folgen von Covid-19 gestorben sind, bei 200'000 liegen. "Selbst wenn wir keine zunehmenden Fälle haben, selbst wenn wir die Kurve flach halten, ist es realistisch, dass wir irgendwann im September 200'000 Tote erreichen werden", sagte Ashish Jha, der Leiter des Harvard Global Health Institutes, in einem Interview dem Sender CNN. "Und das ist nur bis September. Die Pandemie wird im September nicht vorbei sein." Jha sagte, dass dies darauf zurückzuführen sei, dass die Vereinigten Staaten das einzige grosse Land seien, das die Beschränkungen zur Eindämmung des Virus gelockert habe, ohne zuvor das Fallwachstum auf ein kontrolliertes Niveau zu bringen. Nach aktuellen Daten der US-Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) verzeichnen die USA Stand Mittwoch insgesamt 112'754 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus, die meisten weltweit.

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01:45

US-Vizepräsident Mike Pence sagt, es habe noch keine Anzeichen für eine Zunahme der Coronavirus-Fälle nach zwei Wochen landesweiter Proteste gegeben. "Was ich Ihnen sagen kann, ist, dass wir jetzt, fast zwei Wochen nach den ersten Protesten, keine Zunahme neuer Fälle sehen", sagte Pence in einem Interview mit dem Sender "Fox Business Network". Viele Menschen hätten Masken getragen und teilweise die Abstandsregelen beachtet. Dr. Anthony Fauci, der oberste Experte für Infektionskrankheiten in der Coronavirus-Task Force des Weissen Hauses, hatte sich besorgt über die Proteste während der Pandemie geäussert. Er sagte, die Massenproteste würden "perfekte Bedingungen" für die Verbreitung des Virus liefern. 

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg/SDA)