20:40

Das Bild vom 28-jährigen Fussbalfan Luca Loutenbach aus dem Kanton Jura ist vor wenigen Tagen dank Social Media um die Welt gegangen. Sein emotionales Mitfiebern im Spiel Frankreich-Schweiz hat Millionen in den Bann gezogen. Nachdem ihm die Fluglinie Swiss einen Gratisflug für das Viertelfinal in St. Petersburg geschenkt hat, beginnen Firmen, sich für Loutenbach als Werbeträger zu interessieren. 

 

 

Wie der "Blick" schreibt, möchte auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) den Social-Media-Star für sich gewinnen. Loutenbach habe auch für eine Kampagne zugesagt, berichtet blick.ch. Unter der jüngeren Bevölkerung in der Schweiz ist die Bereitschaft, sich gegen eine schwere Coronavirus-Erkrankung impfen zu lassen, weniger ausgeprägt als bei den älteren Menschen.

Loutenbach als "Impffluencer" soll dazu beitragen, dass sich ein möglichst hoher Prozentsatz der Bevölkerung impfen lässt, um so einen grösseren Schutz vor dem Virus in der Schweiz zu ermöglichen. 

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18:10

In Grossbritannien verzeichnen die Gesundheitsbehörden 26'068 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - so viele wie seit dem 29. Januar nicht mehr. Am Tag zuvor wurden noch 20'479 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Ansteckungen steigt seit über einem Monat an, in Grossbritannien grassiert die Delta-Variante, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde. 14 weitere Menschen starben laut Regierung. Demnach wurden knapp 85 Prozent aller Erwachsenen einmal geimpft, 62 Prozent sind bereits vollständig geimpft.

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17:40

Die Schweiz wird dem internationalen Impfstoffprogramm Covax vier Millionen Dosen des Covid-19-Vakzins von AstraZeneca übergeben. In der Schweiz stehe ausreichend Impfstoff zum Schutz der Bevölkerung zur Verfügung, erklärt die Regierung. Die Regierung setzt nach eigenen Angaben vor allem auf mRNA-Impfstoffe der Hersteller Biontech und Pfizer sowie Moderna. Das Land hat sich bei AstraZeneca 5,4 Millionen Impfdosen gesichert und will 1,4 Millionen Dosen behalten, etwa für Personen mit einer Unverträglichkeit gegen mRNA-Vakzine. Der Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns wurde in der Alpenrepublik von der Arzneimittelbehörde Swissmedic bislang allerdings noch nicht zugelassen.

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15:30

Der Bundesrat hat für den Fall von steigenden Fallzahlen im Herbst drei Szenarien definiert, wie der "Blick" schreibt: 

  1. Fallzahlen bleiben auf niedrigem Niveau, die Massnahmen können aufgehoben werden.  
  2. Anstieg im Herbst oder Winter wegen Ungeimpften oder saisonalen Effekten. Massnahmen, wie die Maskenpflicht und Abstandsregeln sind wieder nötig. Laut Bundesrat Alain Berset ist dies das Szenario, mit dem der Bundesrat am ehesten rechnet. Der Frage, ob Geimpfte von Restriktionen ausgenommen seien, wich Berset aus. Er sagte lediglich, dass beispielsweise eine Maskentragpflicht für Geimpfte nicht unbedingt verhältnismässig sei. Andererseits könnte es schwierig sein, Ungeimpfte mit einer Maske zu "diskriminieren". Die Massnahmen würden aber von den Kantonen getroffen. 
  3. Neue Varianten treten auf, gegen welche die Impfung nichts nützt. Erneutes, starkes Eingreifen wäre nötig  

Ein ausführlicher Bericht über die Bundesrats-Beratungen findet sich hier.

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15:25

Der Anerkennungsprozess des Covid-Zertifikats in der EU laufe nach Aussage eines Vertreters der Bundesverwaltung. Die EU könne ab morgen, 1. Juli, das Schweizer Covid-Zertifikat anerkennen. Die entsprechende Rechtsgrundlage in der EU tritt am 1. Juli in Kraft.

Wann die Anerkennung des Schweizer Covid-Zertifikats durch die EU erfolge, weiss die Bundesverwaltung nicht. 

Während das Covid-Zertifikat in der Schweiz ab dem Tag der zweiten Impfung gültig ist (bei Genesenen mit nur einer Impfung ab dem Tag dieser einen Impfung), gilt beispielsweise in Frankreich bei mRNA-Impfstoffen eine Zwei-Wochen-Frist nach der Zweitimpfung, bis ein Covid-Zertifikat gültig ist. 

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15:00

Derzeit sieht der Bundesrat die Lage nach den jüngsten Lockerungsschritten vom vergangenen Samstag aber entspannt. Die um sich greifende Delta-Variante des Virus werde in der Schweiz bald dominant: "Damit müssen wir arbeiten", sagt Berset. Die gute Nachricht sei, dass die in der Schweiz eingesetzten Impfstoffe gegen die Mutation wirksam seien. 

Entscheidend sei der Impffortschritt. In den nächsten Tagen sollten alle an einer Impfung Interessierten kurzfristig einen Termin erhalten. Bis Mitte August sollten laut Berset in der Schweiz alle, die eine Impfung wollten, zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs erhalten haben. 

Die Maskenpflicht in der Bundeshaus-Pressekonferenz ist gelockert worden. Alain Berset trägt erstmals seit rund einem halben Jahr während seinen Ausführungen keine Gesichtsmaske. "Zum Glück habe ich mich heute rasiert", so der joviale Kommentar des Freiburgers. 

Die Medienkonferenz mit Bundesrat Alain Berset kann hier in der Wiederholung angesehen werden:

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14:25

In England sollen mit dem geplanten Ende der Corona-Beschränkungen am 19. Juli auch die Einschränkungen an den Schulen fallen. Er gehe davon aus, dass mit dem letzten Schritt aus dem Lockdwon dann auch die Restriktionen an den Schulen beendet werden können, sagt Bildungsminister Gavin Williamson.

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13:35

Der Schutz des AstraZeneca-Impfstoffs vor Covid-19 wird bei einem längeren Abstand zwischen erster und zweiter Dosis einer aktuellen Studie zufolge nicht beeinträchtigt. Forscher der Universität Oxford konnten bei einem Abstand von bis zu 45 Wochen zwischen beiden Impfdosen eine ebenso starke oder teilweise sogar bessere Immunantwort nachweisen wie bei dem standardmässigen kürzeren Intervall, wie aus den veröffentlichten Ergebnissen hervorgeht. Die Studie ist noch nicht von Fachleuten begutachtet.

"Das ist eine beruhigende Nachricht für Länder mit niedrigen Impfstoffmengen, die sich um Verzögerungen der zweiten Dosis in ihren Bevölkerungen sorgen", sagte der Immunologe Andrew Pollard, der auch an der Entwicklung des Vakzins beteiligt war, laut einer Mitteilung. "Sogar nach zehn Monaten Abstand nach der ersten Dosis gibt es eine exzellente Immunantwort."

Die Forscher untersuchten ausserdem, welche Wirkung eine dritte Dosis mit AstraZeneca, die mindestens sechs Monate nach der zweiten verabreicht wird, auf den Impfschutz hat. Hierbei wurde eine deutlich stärkere Immunantwort festgestellt, ausserdem soll der Schutz vor den derzeit kursierenden Varianten besser sein. In Ländern mit hohen Impfquoten wie Grossbritannien wird bereits darüber diskutiert, ob im Herbst mit Auffrischungsimpfungen begonnen werden soll.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 129 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Mittwoch veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 104. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 107, vor einer Woche bei 145.

Zudem wurden 6 neue Spitaleinweisungen und ein neuer Todesfall gemeldet.

 

 

Momentan ist keiner der vier Richtwerte des Bundesrates für eine mögliche Verschärfung der Massnahmen überschritten. Die aktuellen Richtwerte gelten für die sogenannte Stabilisierungsphase, bis die gesamte impfwillige erwachsene Bevölkerung vollständig geimpft ist. Dies dürfte laut Bundesrat etwa Ende Juli der Fall sein.

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12:40

Deutschland hat die USA bei der Impfquote nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn eingeholt. 45,3 Millionen Bürger und damit 54,5 Prozent seien mindestens einmal geimpft, twittert er. 30,3 Millionen oder 36,5 Prozent hätten den vollen Impfschutz. "Damit liegt Deutschland bei den Erstimpfungen erstmals gleichauf mit den Vereinigten Staaten", unterstreicht der CDU-Politiker.

 

 

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12:30

Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Angaben der Regierung bereits vor Monaten mit dem heimischen Corona-Vakzin Sputnik V geimpft worden. Der 68-Jährige habe die beiden Impfdosen im März und im April erhalten, teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Bilder von der Impfung wurden nicht veröffentlicht. Putin hatte zwar über seine Impfung berichtet, aber bislang nicht erklärt, welchen Wirkstoff er erhalten hat.

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10:30

Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen weltweit ist vergangene Woche erstmals seit Mitte April wieder leicht gestiegen. Das berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in Genf. Gleichzeitig wurden weltweit so wenig Todesfälle durch eine Corona-Infektion gemeldet wie seit November 2020 nicht mehr. Die Zahlen beziehen sich auf die sieben Tagen bis zum 27. Juni.

Die WHO ruft Behörden auf, besonders bei religiösen und sportlichen Grossveranstaltungen strikt auf die Einhaltung von Hygiene-Massnahmen zu achten. "Ungenaue Planung oder Einschätzung von Ansteckungsrisiken erlauben es dem Virus, sich auszubreiten", warnt die WHO. Besorgniserregend seien die Zahlen aus Afrika. Dort stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen im Vergleich zur Vorwoche um 33 Prozent, die Zahl der gemeldeten Todesfälle um 42 Prozent. 

Mehr dazu hier.

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09:00

Der internationale Tourismus dürfte einem UN-Bericht zufolge in diesem Jahr stagnieren und sich erst 2023 vollständig erholt haben. Die Tourismuszahlen seien im Corona-Jahr 2020 um 73 Prozent zum Vorkrisenniveau von 2019 eingebrochen und hätten Verluste von bis zu 2,4 Billionen Dollar in der Reisebranche und damit verbundenen Bereichen verursacht. "Die Aussichten für dieses Jahr sehen nicht viel besser aus", sagte UNCTAD-Experte Ralf Peters. "Die ersten drei Monate waren wieder schlecht, es wurde nicht viel gereist." Man erwarte allerdings - auch dank Impffortschritten - eine gewisse Erholung in der zweiten Jahreshälfte, zumindest für Nordamerika und Europa, fügte Peters hinzu. "Im internationalen Tourismus sind wir auf dem Niveau von vor 30 Jahren, also im Grunde in den 80er-Jahren", sagte UNWTO-Fachfrau Zoritsa Urosevic.

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06:50

Finanzminister Ueli Maurer zieht eine positive Bilanz über die Bewältigung der Corona-Pandemie in der Schweiz. Insgesamt sei es ganz gut herausgekommen, sagte Maurer in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" (Artikel bezahlpflichtig). Dennoch blieben noch einige Lehren zu ziehen. Der Bundesrat hätte nach Ansicht Maurers mit den Kantonen eine breite Krisenorganisation bilden sollen. Am Anfang jeder Krisenbewältigung stehe die Chaosphase. Aus dieser Phase sei die Schweiz nie ganz herausgekommen.

Die Landesregierung habe oft schnell und unter Druck entscheiden müssen. Eine gute Krisenorganisation schaffe Zeit und Raum für Analysen. Das Thema sei zwar diskutiert worden. Der Bundesrat habe aber gefunden, dass neben der Krisenorganisation des Bundesamtes für Gesundheit kein zusätzlicher Stab nötig sei. Zur Bewältigung der Krise habe die Schweiz hohe Ausgaben getätigt. Die zusätzlichen Ausschüttungen der Nationalbank auf der Einnahmenseite seien willkommen. Sie sorgten für mehr Spielraum beim Schuldenabbau. Dennoch sei künftig eine hohe Ausgabendisziplin nötig.

Zum ausführlichne Artikel geht es hier.

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06:30

Andreas Stettbacher, Oberfeldarzt der Schweizer Armee, hat die Lage zu Beginn der Corona-Pandemie offenbar viel realistischer und besser eingeschätzt als das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Das berichten die Tamedia-Zeitungen auf Basis von Aktennotizen aus dem Frühling 2020. Der Armee-Mediziner habe das Risiko schon Anfang Februar als hoch eingestuft, dass die Krankheit die Schweiz erreichen werde und die Entwicklung höchstens verzögert, nicht aber verhindert werden könne. Daniel Koch, damals Leiter der Abteilung "Übertragbare Krankheiten" beim BAG, war indes der Meinung, dass die Aussichten gut seien, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Selbst dann, als das Virus in Norditalien ausser Kontrolle geraten war. Das Virus werde nicht so leicht übertragen wie das Grippevirus, tönte es beim BAG damals. Selbst warnende Epidemiologen tat Koch damals öffentlich als Alarmisten ab.

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06:00

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 808 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 208 weniger als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 5,2 von 5,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 56 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. 

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04:00

Angehörige des US-Militärs haben einer Studie zufolge nach einer Corona-Impfung etwas häufiger als erwartet an Herzentzündungen gelitten. Demnach klagten 23 zuvor gesunde Männer, die im Durchschnitt 25 Jahre alt waren, binnen vier Tagen nach der Impfung über Schmerzen in der Brust. Sie hatten den Impfstoff von Pfizer/Biontech oder Moderna erhalten. Die Rate sei höher gewesen als einige frühere Schätzungen hätten erwarten lassen. Allerdings tritt die Erkrankung Myokarditis nach wie vor äusserst selten auf.

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03:00

Rumänien verkauft überschüssigen Impfstoff an Dänemark, weil es ihn mangels Interesses nicht an die eigene Bevölkerung verabreichen kann. 1,17 Millionen Dosen würden abgegeben, teilt das dänische Gesundheitsministerium mit. Rumänien hat sein Ziel verfehlt, bis Ende Mai fünf Millionen Menschen zu impfen. Bislang sind 4,47 Millionen Menschen geimpft - etwas mehr als ein Fünftel der Bevölkerung. Viele Rumäninnen und Rumänen hegen ein tiefes Misstrauen gegenüber staatlichen Einrichtungen, hinzu kommen eine mangelhafte Aufklärung und Falschinformationskampagnen.

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02:30

Das tschechische Gesundheitsministerium untersagt Reisen nach Russland und Tunesien. Grund seien die in diesen Ländern verbreiteten Virus-Varianten, berichtet die tschechische Nachrichtenagentur CTK. Das Reiseverbot trete am Donnerstag für Russland und kommende Woche für Tunesien in Kraft.

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02:00

Der deutsche Gesundheitsexperte Karl Lauterbach empfiehlt Arbeitgebern, das Homeoffice weiterzuführen. "Jetzt ist ein erheblicher Teil der Menschen noch nicht oder nur einmal geimpft. Damit ist die Situation noch nicht ungefährlich", sagt Lauterbach. Er rate dringend dazu, Mitarbeiter in Büros zwei Mal pro Woche zu testen, um Ausbrüche zu verhindern.

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01:00

In den USA sind inzwischen mehr als 154 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 325 Millionen Dosen verabreicht worden. Fast 180 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.

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00:00

Fluggesellschaften haben einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs zufolge die Rechte ihrer Kunden während der Corona-Pandemie missachtet. Reisende seien bei gestrichenen Flügen rechtswidrig dazu gezwungen worden, Gutscheine statt Rückzahlungen anzunehmen, kritisieren die Rechnungsprüfer in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Rund 7000 Verbindungen seien annulliert worden, Millionen Reisende seien zwischen März 2020 und März 2021 betroffen gewesen.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)