18:00

Die britische Impfkommission (JCVI) hat sich überraschend gegen flächendeckende Corona-Impfungen von 12- bis 15-Jährigen ausgesprochen. Die Kommission erweiterte zwar ihre Impfempfehlung für an Herz, Lungen und Leber erkrankte Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe, eine allgemeine Impfempfehlung wollte sie aber nicht aussprechen.

Zur Begründung hiess es am Freitag in einer Mitteilung der Gesundheitsbehörde Public Health England, die gesundheitlichen Vorteile einer Impfung seien für gesunde Menschen diese Altersgruppe marginal.

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17:00

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) untersucht das Risiko einer bestimmten Entzündungserkrankung nach Corona-Impfungen. Vorausgegangen sei ein Bericht über ein solches Multisystem-Entzündungssyndrom (MIS) nach der Impfung mit dem Wirkstoff von BioNTech und Pfizer, teilt die EMA  mit.

Ein 17-Jähriger in Dänemark sei betroffen gewesen und inzwischen vollständig genesen. MIS war zuvor mit Covid-19-Erkrankungen in Verbindung gebracht worden. Laut EMA wurde bei dem Jungen aus Dänemark aber keine Infektion nachgewiesen.

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15:30

Bei rund 9,7 Millionen in der Schweiz verabreichten Impfdosen gegen das Coronavirus sind bis letzten Mittwoch 6603 unerwünschte Nebenwirkungen gemeldet worden. Zwei Drittel davon waren nicht schwerwiegend. Die von Nebenwirkungen Betroffenen waren im Mittel 55,5 Jahre alt. Dabei handelte es sich vor allem um Frauen und ältere Personen, wie die Arzneimittelbehörde Swissmedic am Freitag mitteilte. 18,1 Prozent waren 75 Jahre oder älter.

In den als schwerwiegend eingestuften Fällen lag das mittlere Alter bei 59,2 Jahren. In 137 der schwerwiegenden Fälle seien Personen in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gestorben. Trotz einer zeitlichen Nähe gebe es aber "in keinem Fall konkrete Hinweise, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall war", heisst es weiter. Hier lag das Durchschnittsalter bei 80,3 Jahren.

Weiterhin führt der Impfstoff von Moderna häufiger (65,1 Prozent) zu Nebenwirkungen als jener von Pfizer/Biontech (33,2 Prozent). In 114 Fällen respektive bei 1,7 Prozent der Fälle wurde der Impfstoff nicht angegeben. Gemäss Swissmedic ändern die gemeldeten und analysierten Nebenwirkungen das Nutzen-Risiko-Profil der beiden in der Schweiz zugelassenen Impfstoffe nicht.

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13:45

Das albanische Musikfestival Alba-Festival in Zürich wird definitiv nicht stattfinden. Die Veranstalter des Festivals hatten am Freitagmorgen waren am Freitag juristisch gegen den Entzug der Bewilligung durch den Kanton vorgegangen. "Ich kann Ihnen bestätigen, dass bei uns heute Vormittag ein Entscheid des Verwaltungsgerichts eingegangen ist, wonach eine Beschwerde des Festival-Veranstalters abgewiesen wurde", schreibt blick.ch mit Verweis auf die Zürcher Staatskanzlei. Die Alba-Leute hatten einen Antrag auf eine superprovisorische Aufhebung des Entscheids gefordert.

Der Zürcher Regierungsrat hatte die Bewilligung für das albanische Musikfestival am Donnerstag kurzfristig aufgehoben. "Die Belastung des Gesundheitswesens im allgemeinen und der Intensivpflegestationen im besonderen hat zugenommen und nähert sich der kritischen Grenze", hiess es in der Mitteilung des Regierungsrats.

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13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 3121 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Freitag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 2578. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 2527, vor einer Woche bei 2571. Zudem wurden 45 neue Spitaleinweisungen und 3 neue Todesfälle gemeldet.

Bislang sind 51,99 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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13:25

Angesichts der verschlechterten Corona-Lage in Deutschland verschärfen die Niederlande ab kommendem Montag die Einreiseregeln. Erforderlich ist ab dann der Nachweis einer Impfung, eines negativen Tests oder der Genesung, teilte das Aussenministerium in Den Haag am Freitag mit. Ausgenommen sind Kinder unter 12 Jahren. Wer mit dem Flugzeug in die Niederlande fliegt, muss künftig zuvor eine Gesundheitserklärung ausfüllen und bei sich führen. Auch geimpften Niederländern wurde bei der Rückkehr aus Deutschland zu einem Schnelltest geraten. Zuletzt gab es bei der Einreise von Deutschland in die Niederlande keine besonderen Restriktionen.

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13:00

Die EU-Kommission und die Pharmafirma Astrazeneca haben ihren Rechtsstreit über gekürzte Liefermengen von Corona-Impfstoff beigelegt. Dies teilte die Kommission am Freitag mit. Damit werde die Lieferung von 200 Millionen ausstehenden Dosen bis März 2022 garantiert. "Obwohl wir diese Woche den wichtigen Meilenstein der vollständigen Impfung von 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung der EU erreicht haben, gibt es grosse Unterschiede zwischen den Impfquoten unserer Mitgliedstaaten, und die kontinuierliche Verfügbarkeit von Impfstoffen, inklusive von Astrazeneca, bleibt ausschlaggebend", sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

Astrazeneca-Vizepräsident Ruud Dobber teilte mit, er freue sich sehr, "dass wir ein gemeinsames Verständnis erzielen konnten, das es uns ermöglicht, gemeinsam mit der Europäischen Kommission voranzukommen und zur Überwindung der Pandemie beizutragen".

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11:15

Die Zürcher Spitäler schlagen Alarm. Früher als erwartet füllen sich die Intensivstationen wieder mit Coronapatienten. Die rasche Zunahme sei besorgniserregend, teilten sie am Freitag mit. Damit die Situation nicht aus dem Ruder läuft, appellieren sie an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen.

Neun von zehn Covid-19 Patienten auf den Intensivstationen sind ungeimpft, wie es in der Mitteilung heisst. Um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten sicherzustellen, werden mehrere Zürcher Spitäler in den nächsten Tagen die Covid-Zertifikatspflicht für Besuchende einführen. Dann sind nur noch geimpfte, genesene oder getestete Besucher erlaubt.

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11:00

Die Veranstalter des albanischen Musikfestivals Alba-Festival in Zürich wehren sich juristisch gegen den Entzug der Bewilligung durch den Kanton. Noch heute soll ein Gericht entscheiden, ob der Anlass doch noch wie geplant am kommenden Wochenende stattfinden kann. Die Veranstalter hätten sich entschieden, gegen den "rechtlich nicht haltbaren Entscheid" des Zürcher Regierungsrates vorzugehen, heisst es in einer auf Instagram veröffentlichten Nachricht des Alba-Festivals. Der Entscheid werde im Verlauf des Freitags erwartet. Der Zürcher Regierungsrat hatte die Bewilligung für das albanische Musikfestival am Donnerstag kurzfristig aufgehoben. "Die Belastung des
Gesundheitswesens im allgemeinen und der Intensivpflegestationen im besonderen hat zugenommen und nähert sich der kritischen Grenze", hiess es in der Mitteilung des Regierungsrats (siehe Ticker-Eintrag weiter unten). Das Alba-Festival wurde im Vorfeld als "grösste albanisches Festival Europas" angekündigt.

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10:00

Besucherinnen und Besucher müssen ab Samstag im Stadtspital Zürich (Triemli) ein gültiges Covid-Zertifikat vorweisen. Auch ein Coronatest vor Ort ist möglich. Das Spital begründet die Massnahme mit der angespannten epidemiologischen Situation. Personen, die kein Covid-Zertifikat haben, welches sie als geimpft, genesen oder kürzlich negativ getestet ausweist, können im Testcenter am Standort Triemli testen lassen. Kinder unter 12 Jahren sind als Besucher derzeit nicht zugelassen. Wenn sie ein enges Familienmitglied besuchen möchten, welches stationär behandelt wird, sind Ausnahmen möglich. Das besuchende Kind muss dann allerdings einen negativen Test vorweisen.

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09:00

Der Verein Long Covid Schweiz will einen Fonds zur Erforschung und Entwicklung von Medikamenten zur Heilung von Long Covid schaffen. Dazu wird der Bundesrat in einem offenen Brief aufgefordert. Aktuelle Behandlungen seien symptomorientiert und würden der Komplexität der Erkrankung nicht gerecht, steht im Brief. Die Mehrheit der Betroffenen leide auch nach vielen Monaten noch unter belastenden Beschwerden. Das belaste das Schweizer Gesundheitswesen schwer. Der Verein fordert, dass eine interdisziplinäre Kommission aus Forschenden, Ärztinnen und Patienten Therapie-Ansätze gemeinsam auswerten und Betroffenen möglichst schnell zugänglich machen.

Auf europäischer Ebene befinden sich laut Verein bereits zwei Medikamente für Long Covid im Zulassungsprozess. Der Fonds soll auch in der Schweiz vergleichbare Studien und Bewilligungsanträge ermöglichen.

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08:15

Die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland ist im August einer Umfrage zufolge erstmals seit Ausbruch der Corona-Krise unter die Millionen-Marke gesunken. Sie ging von 1,06 Millionen im Vormonat auf 688'000 zurück, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag auf Grundlage seiner Konjunkturumfrage schätzte. Demnach waren noch 2,0 Prozent der abhängig Beschäftigten in Kurzarbeit, nach 3,2 Prozent im Juli.

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06:30

Der Tessiner Infektiologe Christian Garzoni fordert vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine rasche Entscheidung für eine dritte Impfung in der Schweiz. "Die ersten Personen in der Schweiz wurden letzten Dezember geimpft. Ihr Schutz hat abgenommen, sie brauchen bald einen Booster", sagt Garzoni zu "20 Minuten". In der Schweiz erhalten derzeit nur wenige Personen eine dritte Impfung. Eine solche wäre aber auch für Ältere und Risikopatienten sinnvoll, wir Forscher der Berliner Universitätsklinik Charité empfehlen.

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06:00

Der Zürcher Regierungsrat hat das grösste albanische Musikfestival in Europa verboten. "Alba" hätte an diesem Wochenende auf dem Hardturmareal stattfinden sollen.  Eine Grossveranstaltung wie das Alba-Festival führe zu einer zusätzlichen Belastung der Spitäler, so die Begründung. Dies wolle man in der aktuell sensiblen Situation vermeiden. Der Regierungsrat weist darauf hin, dass sich das Alba-Festival primär an eine "stark betroffene Community" richte. Erkenntnisse aus dem Contact Tracing zeigten, dass sich Ferienrückkehrer aus dem Balkan überdurchschnittlich oft mit Covid-19 infiziert hätten. Entsprechend hätten auf den Intensivpflegestationen überdurchschnittliche viele Patienten einen Bezug zum Balkan.

Der Regierungsrat folgert, "dass die Impfquote in dieser Bevölkerungsgruppe zu tief ist, um in der derzeitigen epidemiologischen Lage eine solche Grossveranstaltung verantworten zu können". Die Regierung erachte es als ihre Fürsorgepflicht, dem erhöhten Ansteckungsrisiko in dieser Bevölkerungsgruppe entgegenzuwirken und diese zu schützen. Die Organisatoren von Alba kündigten an, rechtliche Schritte zu prüfen.

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05:45

Eigentlich wollten italienische Impfgegner in der Gruppierung "No Vax" 54 Bahnhöfe in Italien blockieren, um so das ganze Land lahmzulegen. Grund: Protest gegen die ab 1. September ausgeweitete Pflicht des "Green Pass" (Italiens Corona-Zertifikat) im überregionalen öffentlichen Verkehr. Die Mitgliederzahl von No Vax beträgt 40'000, die Einwohnerzahl Italiens über 60 Millionen.

Der Aufruf zur Blockade war indes ein Misserfolg. Kein Wunder: Der Green Pass in Italien ist "ein grosser Erfolg, begrüsst von einer überwältigenden Mehrheit der Italiener", schreibt der Tagesanzeiger. Bald sind 80 Prozent der Italienerinnen und Italiener doppelt geimpft, eine Rekordrate in Europa (Schweiz: etwas über 50 Prozent). Der Grund liegt auf der Hand. Italien war im letzten Jahr vor allem zu Beginn das am schlimmste von der Pandemie heimgesuchte Land Europas. 

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05:00

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 14'251 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 2222 mehr als am Freitag vor einer Woche, als 12'029 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 80,2 von 76,9 von am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 33 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

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04:00

Neuseeland hat einen starken Rückgang bei den Neuinfektionen zu verzeichnen. Wie die Direktorin für Öffentliches Gesundheitswesen, Dr. Caroline McEnlay, erklärt, sei das Land auf dem besten Weg, die Übertragungskette der hochinfektiösen Delta-Variante des Coronavirus zu unterbrechen. Für etwa 1,7 Millionen Menschen in der grössten Stadt Auckland gilt nach wie vor ein strenger Lockdown. Im Rest des Landes wurden die Beschränkungen zwar etwas gelockert, Schulen und Büros sowie Cafés, Restaurants und alle öffentlichen Einrichtungen bleiben jedoch weiter geschlossen.

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02:30

Die USA liefern im Rahmen des weltweiten COVAX-Hilfsprogramms mehr als zwei Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffs nach Kenia und Ghana. Wie ein Sprecher des Weissen Hauses mitteilt, schickten die Vereinigten Staaten 880.320 Dosen nach Kenia, womit sich die Gesamtzahl der an das afrikanische Land gesandten Dosen auf knapp 1,76 Millionen belaufe. Etwa 1,2 Millionen Impfdosen gingen an Ghana. Der westafrikanische Staat habe damit ersten Mal eine Impfstoff-Lieferung aus dem USA erhalten, so der Sprecher.

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02:00

Bislang sind mehr als 24'000 Menschen in Deutschland trotz vollständigem Impfschutzes an Covid-19 erkrankt. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Seit dem 1. Februar seien 24'098 sogenannte Impfdurchbrüche – also symptomatische Coronainfektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung – registriert worden. Die Effektivität der Impfung bewertet das RKI dennoch als hoch: Sie liege bei Erwachsenen je nach Altersgruppe zwischen 86 und 87 Prozent.

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01:00

Weltweit haben sich bislang mehr als 218,92 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 4,71 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus. Die höchsten Infektions- und Totenzahlen weisen nach wie vor die USA auf.

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00:00

Italien könnte Ministerpräsident Mario Draghi zufolge eine Impfpflicht für alle einführen. Dies werde geprüft, wenn die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) eine reguläre Zulassung für die gegenwärtigen Impfstoffe erteilt habe. Bislang hat die EMA für die Mittel etwa von BioNTech nur eine Notfallzulassung erteilt. Bislang sind gut 70 Prozent der Italiener komplett geimpft.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

 

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)