Zum Coronavirus-Update vom Mittwoch, den 9. Juni, geht es hier.

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18:05

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) will ihre Entscheidung über die Zulassung des Moderna-Impfstoffs für Kinder ab zwölf Jahren im Juli bekanntgeben. Ein Gremium werde die Analyse der bereits von Moderna eingereichten Daten beschleunigen, teilt die Behörde mit. Zu einer Verzögerung könnte es kommen, sollte die EMA zusätzliche Informationen anfordern müssen. Der US-Pharmakonzern Moderna hatte zuvor eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs für junge Menschen im Alter von zwölf bis 17 Jahren in der EU beantragt. Bei einem positiven Votum der EMA wäre das Moderna-Vakzin der zweite für Jugendliche in der EU zugelassene Impfstoff. Bislang darf nur das Mittel von Biontech verabreicht werden.

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17:40

Besonders belastete deutsche Unternehmen in der Corona-Krise bekommen länger Wirtschaftshilfen. Die Bundesregierung einigte sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur darauf, die Überbrückungshilfe III als zentrales Hilfsinstrument als "Überbrückungshilfe III Plus" bis Ende September 2021 zu verlängern. Zudem sollen Anreize geschaffen werden, dass Betriebe schnell wieder öffnen, hiess es am Dienstag in Regierungskreisen.

Zur ausführlichen Meldung geht es hier.

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16:50

Die deutsche Bundesregierung hat die Corona-Einreiseverordnung wegen der bevorstehenden Fussball-Europameisterschaft leicht modifiziert. Für das vierwöchige Turnier, das in mehreren europäischen Städten ausgetragen wird, darunter auch München, "werden für die Fussball-EM akkreditierte Personen von der Quarantänepflicht, auch nach Einreise aus einem Virusvariantengebiet, ausgenommen", teilt das Bundesinnenministerium mit. "Die Fussball-Europameisterschaft ist ein sportliches Grossereignis, für dessen Gelingen Deutschland seinen Teil leisten wird", erklärt Innenminister Horst Seehofer.

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14:50

Der Covid-19-Impfstoff des Tübinger Biotechunternehmens Curevac verzögert sich offenbar weiter. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte nach Reuters-Informationen aus Teilnehmerkreisen in der Runde mit seinen Länderkollegen am Montag, dass die europäische Arzneimittelbehörde EMA nicht mit einer Zulassung "vor August" rechne. Eine EMA-Sprecherin sagte am Dienstag auf Anfrage, dass man den Zulassungsprozess für einzelne Impfstoffe nicht kommentiere. Das Unternehmen war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die Aktie des Pharmaunternehmens verliert im vorbörslichen US-Handel 10 Prozent. 

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14:30

Experten und Expertinnen informierten seit 14 Uhr über den Corona-Stand in der Schweiz

Virginie Masserey äusserte sich an der Medienkonferenz positiv über die Corona-Lage in der Schweiz. "Die epidemiologische Entwicklung ist weiterhin positiv", so die Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Just heute hat das BAG nur 429 Fälle vermeldet, also weniger als 500 Fälle. "Das haben wir seit acht Monaten nicht mehr gesehen", sagte sie. Auch die Anzahl Hospitalisierungen gehe zurück. 

Im internationalen Vergleich sei die Lage ähnlich, so Masserey weiter, die Tendenz sinke überall – mit Ausnahme von Grossbritannien, wo die Inzidenz wieder angestiegen ist. Weiter orientierte sie über die neuesten Impfstatistiken. 3,4 Millionen Menschen haben mindestens eine Dosis erhalten – rund 40 Prozent und etwa die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung. 2 Millionen Menschen sind vollständig geimpft, knapp ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung. Bei den über 60-Jährigen sind rund 75 Prozent geimpft. 

Laut der Berner Kantonsärztin Linda Nartey bemerke man die entspanntere Lage auch im Contact Tracing und schaue daher zuversichtlich in den Sommer. Bei den Impfungen bemerke man bereits eine "gewisse Sättigung", Impftermine blieben länger frei als bislang. Die Impfung für 12-16-Jährigen stünde zur Verfügung, sobald von der Eidgenössischen Impfkommission eine entsprechende Empfehlung komme. 

Eine "Herausforderung" nannte Nartey das Covid-Zertifikat. Je nach Grösse und spezifischen Prozessen in den Kantonen bedeute das einen gewissen Aufwand. Bei den Impf-Nachweisen zeige sich, dass der Prozess einfacher sei, wenn es aus dem kantonalen Impfsystem generiert werde. Laut Nartey klappt das in ihrem eigenen Kanton Bern gut.

Genesene müssen ihr Zertifikat via Webformular bestellen. Wer nicht mit PCR, sondern mittels Antigen-Schnelltest positiv diagnostiziert wurde, erhält allerdings kein Zertifikat – gemäss EU-Vorgaben. Hier sei noch offen, ob die Schweiz eine eigene Lösung schaffen werde.  

Die Medienkonferenz live:

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 429 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 472. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 518, vor einer Woche bei 768. Zudem wurden 31 neue Spitaleinweisungen und 4 neue Todesfälle gemeldet.

Momentan ist keiner der vier Richtwerte des Bundesrates für eine mögliche Verschärfung der Massnahmen überschritten. Die aktuellen Richtwerte gelten für die sogenannte Stabilisierungsphase, bis die gesamte impfwillige erwachsene Bevölkerung vollständig geimpft ist. Dies dürfte laut Bundesrat etwa Ende Juli der Fall sein.

Darüber hinaus sind vom 31. Mai bis 6. Juni in der Schweiz 667'307 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf seiner Website veröffentlichte.

Pro Tag wurden damit durchschnittlich 95'330 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 23 Prozent.

Insgesamt wurden bis Sonntag 5'491'240 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 2'066'994 Personen vollständig geimpft, das heisst 23,9 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 1'357'252 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.

Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 393'710 Impfdosen. Zudem sind noch 180'525 Impfdosen beim Bund gelagert.

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13:15

Bis Ende dieser Woche soll die Schweiz 600'000 weitere Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten. Das hat Bundesrat Alain Berset bei einem Besuch in Solothurn angekündigt.

Gemäss aktuellen Zahlen hätten 3,2 Millionen Menschen in der Schweiz mindestens eine Impfdosis erhalten, sagte Berset. Fast zwei Millionen Personen seien vollständig geimpft. "Das ist gut, aber nicht genug, um die Pandemie zu stoppen." Man müsse jetzt so weitermachen. Er danke den Kantonen für ihre Bemühungen, sagte der SP-Bundesrat weiter.

Das Impfen müsse so einfach wie möglich sein. Eine sehr innovative Möglichkeit seien die Impf-Drive-in, die der Kanton Solothurn seit Anfang Juni als schweizweite Premiere betreibt. Wer sich in einem der Drive-in in Grenchen, Zuchwil oder Lostorf impfen lassen will, muss dafür sein Auto nicht verlassen: Sowohl die Formalitäten und die Befragung als auch die Impfung selbst werden durch das Fenster des Fahrzeugs vorgenommen. Die Drive-in sind unter der Woche bis spätabends geöffnet. Auch am Wochenende empfangen sie Impfwillige.

Weiter bekräftigte Berset in Solothurn den Plan des Gesamtbundesrates, diesen Freitag die Konsultation für einen weiteren Öffnungsschritt zu starten. Dieser soll dann spätestens Anfang Juli in Kraft treten.

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11:55

Die SBB bereiten nach den vom Bundesrat beschlossenen Lockerungen der Corona-Massnahmen die Rückkehr zu einer "gewissen Normalität" vor. Sie machen die Bahnhöfe für ein höheres Passagieraufkommen im öffentlichen Verkehr parat und die Mitarbeitenden am Schalter sind in den Startlöchern.

Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmern stehen bald wieder die Züge in den frühen Morgenstunden zur Verfügung, wie die Bundesbahnen am Dienstag mitteilten. Ab dem Wochenende vom 2. bis 4. Juli nehmen die Nachtnetze in den Nächten auf den Samstag und den Sonntag ihren Betrieb wieder auf.

SBB und Postauto als Systemführer koordinierten das Vorgehen mit dem Bundesamt für Verkehr und den Kantonen. Somit steht ab Anfang Juli wieder das komplette Angebot im Personenverkehr in Betrieb. Dieses war wegen den Einschränkungen der Covid-19-Pandemie reduziert worden. Wegen des Aufwands sei ein früherer Start der Nachtnetze nicht möglich, teilten die SBB weiter mit.

Die Restaurants in den Zügen öffnen am kommenden Freitag, 11. Juni, wieder. Dabei gilt ein Schutzkonzept: Nicht alle Plätze stehen zur Verfügung, um den Mindestabstand zu garantieren.

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11:35

Zum Beginn der WTO-Verhandlungen über die Aussetzung von Patenten für Corona-Impfungen haben Amnesty International Schweiz und Public Eye in Bern eine Petition für Solidarität bei den Impfungen eingereicht. Die Petition trägt über 20'000 Unterschriften.

Sie richtet sich an Bundespräsident und Wirtschaftsminister Guy Parmelin, wie die beiden Organisationen am Dienstag mitteilten. Gemäss ihnen halten wenige Pharmakonzerne die Patente für die Impfstoffe. Fast 90 Prozent der Vakzine seien bisher in die 20 wichtigsten Industrieländer (G20) geliefert worden. Die ärmsten Länder erhielten nur 0,3 Prozent.

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09:50

In den USA sind bislang annähernd 600'000 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Binnen 24 Stunden stieg ihre Zahl um mindestens 302 auf 597.767, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Mindestens 15.920 Menschen wurden positiv auf das Virus getestet, seit Ausbruch der Pandemie sind es damit 33,54 Millionen. Die USA weisen bei Infektions- und Totenzahlen weltweit die höchsten Werte auf.

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07:25

Der Pharmakonzern Roche hat in Europa die Zulassung für einen Covid-Antigen-Selbsttest für den Heimgebrauch erhalten. Der über einen Nasenabstrich funktionierende Test liefere innerhalb von 15 Minuten ein Ergebnis. Eine frühe Version des Tests sei bereits seit Februar in einer Reihe von europäischen Märkten im Rahmen lokaler Sonderzulassungen erhältlich. Neu verfüge der Test nun über eine offizielle Zulassung.

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07:10

In Indien verzeichnen die Gesundheitsbehörden 86'498 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sei der niedrigste Wert seit 66 Tagen, teilt die Regierung mit. Insgesamt wurden bislang 29 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen, weltweit ist das der zweithöchste Wert nach den USA. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt in Indien um 2123 auf 351.309. Experten zufolge dürften die Dunkelziffern allerdings weitaus höher sein.

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06:30

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1204 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 581 weniger als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 22,9 von 24,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 140 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 89.384. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus. 

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22:05

Das Parlament stellt sich hinter die harte Linie des Bundesrats in Bezug auf das neue Covid-Zertifikat. Das Zertifikat dokumentiert eine Covid-19-Impfung, eine durchgemachte Erkrankung oder ein negatives Testresultat Das Covid-Zertifikat wird nötig sein, Restaurants, Bars oder Veranstaltungen zu besuchen. Der Nationalrat erteilte am Montagabend den Verwässerungsanträgen der SVP eine deutliche Absage. So forderte beispielsweise SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr vergeblich, das Zertifikat nur für den internationalen Reiseverkehr, Grossveranstaltungen in Innenräumen mit mehr als 5000 Personen sowie Diskotheken und Tanzveranstaltungen zu verwenden. 

Zuvor hatte sich Bundespräsident Guy Parmelin deutlich gemacht, dass jene, die sich nicht impfen liessen, Konsequenzen Konsequenzen zu tragen haben - und auch Einschränkungen hinnehmen müssen. "Die eigene Freiheit stoppt dort, wo die Freiheit der anderen beginnt. Das ist eine Abwägung", zitiert "Blick" den Wirtschaftsminister.

Ausserdem entschied der Nationalrat: Urteilsfähige Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren, die sich gegen Covid-19 impfen lassen wollen, können das ohne Zustimmung ihrer Eltern tun. Die Urteilsfähigkeit der Minderjährigen muss allerdings fallbezogen beurteilt werden, wie das Departement des Innern (EDI) zur Fragestunde im Nationalrat schreibt. Minderjährige ab 12 Jahren gelten demnach als weitgehend urteilsfähig. Die Empfehlung des Bundes sehen aber nicht grundsätzlich vor, dass bei Kindern ab zwölf Jahren keine Zustimmung der Eltern zum Impfen nötig ist. Nur wenn Minderjährige tatsächlich als urteilsfähig zu betrachten seien, sei die Einwilligung der Eltern nicht nötig.

21:30

New York plant ein Mega-Open-Air-Konzert im Central Park, um die Rückkehr der Stadt aus dem Pandemie-Blues zu feiern. Geplant sei ein Event mit zahlreichen Musik-Grössen, an das man sich noch lange erinnern werde, sagt Bürgermeister Bill de Blasio, ohne Details zu nennen. Laut "New York Times" ist das Konzert für den 21. August geplant und in eine Festwoche eingebunden. Die Stadt, der nachgesagt wird, dass sie nie schläft, war in den USA besonders schwer von der Pandemie getroffen worden. Das öffentliche Leben kam weitgehend zum Stillstand. Zuletzt war die Zahl der neuen Covid-Fälle aber stetig gesunken.

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20:15

In der Debatte über den Ursprung des Virus hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach eigener Darstellung keine Handhabe, um China zur Mitarbeit zu bewegen. "Die WHO hat nicht die Macht, jemanden diesbezüglich zu zwingen", sagt WHO-Experte Mike Ryan auf die entsprechende Frage eines Journalisten. "Wir erwarten in dieser Sache die Zusammenarbeit, einen Beitrag und die Unterstützung aller unserer Mitgliedstaaten." Ein WHO-Team hatte nach einem Besuch in China beklagt, nicht Zugang zu allen Daten erhalten zu haben. Diskutiert wird, ob das Virus vom Tier auf den Menschen übergriff oder aus einem Labor entwich.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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19:00

In Gastronomie, Hotellerie und Freizeitwirtschaft steht beinahe jedes fünfte deutsche Unternehmen finanziell vor dem Aus, zeigt laut "Handelsblatt" eine Sonderauswertung der aktuellen Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). In der Gastronomie klagen demnach zwei von drei Unternehmen über sinkendes Eigenkapital, in der Freizeitwirtschaft ist es jedes zweite. Gesamtwirtschaftlich seien davon 24 Prozent der gut 27.000 vom DIHK befragten Unternehmen betroffen, berichtet die Zeitung vorab.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)