+++Zum Coronavirus-Update vom 16. Dezember geht es hier+++

18:10

Die Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg, Niederlande sowie Spanien wollen den Start ihrer Corona-Impfkampagnen koordinieren. Das geben die Gesundheitsminister der Länder in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt. Zudem wollen sie Informationen über den Verlauf der Impfungen austauschen.

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18:00

Die Schweiz will ihren Weg bei der Zulassung eines Corona-Impfstoffes trotz der absehbaren schnellen Zulassung in den EU-Ländern nicht verlassen. Vorzeitige Impfungen seien keine Lösung, die Sicherheit der Bevölkerung habe Priorität, bestätigte die Heilmittelbehörde Swissmedic am Dienstag.

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17:52

Der Kanton Schaffhausen schliesst seine Schulen wegen der Coronapandemie in der ganzen Weihnachtswoche und nicht erst am 24. Dezember. Grund sind die konstant hohen Corona-Fallzahlen.

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16:55

Der Kanton Basel-Stadt verlängert seinen Mini-Lockdown mit der generellen Schliessung von Restaurants und Freizeiteinrichtungen bis 22. Januar 2021. Die Regierung plädiert zudem dafür, die vom Bundesrat in Aussicht gestellten neuen Verschärfungen bereits diese Woche umzusetzen.

Die ganze Meldung gibt es hier.

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15:25

"Die am 11. Dezember eingeführten Massnahmen reichen nicht aus", sagte Martin Ackermann, Leiter der unabhängigen wissenschaftlichen Taskforce des Bundes vor den Medien in Bern. Die Taskforce rät deswegen zu einen Lockdown wie im März oder jüngst im Kanton Genf. Vor allem braucht es laut der Taskforce jetzt ein sofortiges Herunterfahren des öffentlichen Lebens: "Je schneller man eingreifen kann, desto schneller kann man Risiken eindämmen: Je früher, desto besser."

Seit vergangener Woche gilt für Restaurants und Läden eine Sperrstunde um 19 Uhr, wobei Ausnahmen bestehen. Die Taskforce rät hingegen zur Schliessung von Restaurants und Läden, die nicht-lebenswichtige Güter anbieten sowie ein striktes Durchsetzen des Homeoffice. Ein Eingreifen im privaten Bereich ist aus Sicht der Behörden nicht denkbar oder durchsetzbar. Dies, obwohl ein grosser Teil der Ansteckungen im Privaten stattfindet. Mit engeren Kontakten und Reisen zwischen den Regionen steige das Risiko von rasch steigenden Infektionszahlen über die Feiertage deutlich, sagte Ackermann.

Nach einem Rückgang der Fallzahlen im November sind diese inzwischen wieder im Steigen begriffen. Dies führt zu einer gefährlichen Lage. "Die Tendenz zeigt in eine Richtung, und zwar nach oben", sagte Patrick Mathys, Leiter Krisenbewältigung beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Man müsse damit rechnen, dass die Fallzahlen in nächster Zeit wieder deutlich zunehmen würden. "Die negative Trendwende hat stattgefunden." Es sei möglich, dass sich die Fallzahlen bald innert 30 Tage wieder verdoppelten, so Mathys.

 

 

Bei einem rascheren Anstieg können aber auch im Januar 20'000 Fälle am Tag auftreten, das wäre eine Vervierfache innerhalb von vier bis sechs Wochen. Der R-Wert liegt schweizweit über 1, die Entwicklung ist per definitionem exponentiell. Auch in der Westschweiz, wo der so genannte R-Wert noch unter 1 liegt, steigt dieser wieder an. Der R-Wert oder Reproduktionswert gibt an, wie viele Menschen ein infizierter Mensch statistisch ansteckt.

Die grosse Gefahr ist ein Gesundheitssystem, das komplett an die Grenzen des Machbaren kommt. Der Druck auf die Spitälter ist jetzt schon sehr hoch. Bei den Intensivbetten gebe es derzeit eine Reserve von 22 Prozent, sagte Andreas Stettbacher, Delegierter des Bundesrates für den Koordinierten Sanitätsdienst (KSD), während der Medienkonferenz. Eine Reserve von 20 Prozent - respektive eine Belegung von 80 Prozent - sei ein sehr hoher Wert, denn es zu vermeiden gebe. Von 1077 Intensivbetten sind laut Statistik 477 von Patienten belegt, die mit dem Coronavirus infiziert sind. 

Auf ein Licht am Ende des Tunnels weisen die Worte von Rudolf Hauri hin, Präsident der Vereinigung der Kantonsärzteschaften: "Die Impfzentren werden mit Vollgas eingerichtet." Das Ziel sei nach wie vor, im Januar mit dem Impfungen beginnen zu können. Allerdings seien für den Moment Einschränkungen kaum mehr zu vermeiden. Die Kantonsärzte teilen laut Hauri im wesentlichen die Einschätzungen von Taskforce und BAG. Konkrete Forderungen an die Politik wollen die Experten von Taskforce, BAG und Kantonsärzteschaft allerdings nicht stellen. 

Die Medienkonferenz mit den Experten von Taskforce, BAG, Kantonsärzten und Behörden kann hier in der Wiederholung angesehen werden:

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13:30

Britische Behörden haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über eine in Grossbritannien gefundene neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 informiert. Studien dazu liefen, wie eine Sprecherin der WHO am Dienstag in Genf sagte.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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13:00

Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagt mit Blick auf den "Bild"-Bericht, dass ein erster Corona-Impfstoff noch vor Weihnachten zugelassen wird, dies sei eine "gute Nachricht". Jeder Tag, der früher geimpft werden könne, lindere Leid. Es werde dann die erste ordentliche Zulassung auf der Welt sein. In Grossbritannien und den USA wurden Notfallzulassungen gewährt.

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12:30

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt mit, sie führe Gespräche mit den Pharmakonzernen Pfizer und Moderna über eine rasche globale Auslieferung eines Impfstoffs zu Preisen, die den jeweiligen Bevölkerungen angemessen seien. Pfizer habe seine Verpflichtung zu einer für ärmere Länder angemessenen Preisgestaltung zugesagt.

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11:45

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 4'271 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 4323. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 4'322, vor einer Woche bei 3'956. Zudem wurden 187 neue Spitaleinweisungen und 103 neue Todesfälle gemeldet.

Die Behörden des Bundes informieren ab 14 Uhr zur Pandemie-Lage in der Schweiz. Es nehmen unter anderen teil: Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit BAG, und Martin Ackermann, Präsident der COVID-19 Task Force.

cash.ch überträgt die Medienkonferenz im Livestream.

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11:30

Lothar Wieler, Präsident des deutschen Robert-Koch-Instituts, äussert sich erneut besorgt über das Infektionsgeschehen: "Die Lage ist so ernst, wie sie noch nie war in dieser Pandemie." Die Zahlen der Infektionen und der Toten seien zu hoch. "Im Moment infizieren sich viel zu viele Menschen", sagt Wieler in Berlin und fügt hinzu: "Wir müssen uns darauf einstellen, dass sich die Situation über Weihnachten nochmal zuspitzen wird." Das Robert-Koch-Institut gibt in Deutschland die Fallzahlen zu Coronavirus-Ansteckungen bekannt.

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11:20

Direktoren von Zürcher Spitälern erhöhen den Druck auf Politiker, dass weitere Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus eingeführt werden. "Wir können uns nicht vorstellen, dass wir um einen Lockdown herumkommen", sagt Gregor Zünd, Leiter des Universitätsspitals Zürich, an einer Medienkonferenz. Am Montag lagen im Kanton 97 Personen, die schwer an Covid 19 erkrankt sind, auf den Intensivstationen. Für Personen ohne Covid-Erkrankung standen 47 Prozent der Betten zur Verfügung, doch diese sind laut den Angaben der Spitalleiter derzeit auch belegt. Am Wochenende waren in Winterthur von den 18 Intensivpflegebetten 14 durch Covid-Patienten belegt.

Zünd bestätigt, dass am Wochenende auch einige Personen auf das Gelände des Unispitals Zürich vorgedrungen sind. Die Situation hätte sich dann aber beruhigt. Offenbar sind sie dem Lager der Corona-Skepriker zuzuordnen.

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10:50

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel bereitet der Umgang mit Corona-Leugnern und der Querdenker-Bewegung Sorge. "Ich habe darauf die perfekte Antwort nicht", sagt Merkel im Bürgerdialog mit Studentinnen und Studenten. Es sei sehr schwer, jemanden aus einer Welt ohne Fakten zurückzuholen. Eine solche Denkweise sei ein "Angriff auf unsere ganze Lebensweise", sagt die Kanzlerin.

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10:00

Der Schweizerische Gehörlosenbund hat "Coronavirus" zur Gebärde des Jahres 2020 gewählt. Dabei sei bemerkenswert, dass die gleiche Gebärde für "Coronavirus" sich in den verschiedensten Gebärdensprachen weltweit durchgesetzt habe, hiess es am Dienstag. Trotz kleiner Variationen in der Ausführung sei die Idee für die Gebärde überall gleich: Die Form des Virus wird angedeutet, indem eine Hand mit der Faust den runden Körper bildet, und die gespreizten Finger der anderen Hand symbolisieren die Stacheln. Das schnelle Aufspreizen der Finger zeigt die rasche Verbreitung des Virus.

Der Schweizerische Gehörlosenbund hat eine Gebärde des Jahres zum fünften Mal in Folge gewählt - nach "Trump" 2016, "Roger Federer" 2017, "Alain Berset" 2018 und "Greta Thunberg" 2019.

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09:45

Der Nationalrat hat bei der Budgetberatung am Dienstag den Nachtragskredit von 1,5 Milliarden Franken für die Härtefälle genehmigt. Der Bundesrat hatte diesen Betrag am vergangenen Freitag vorgeschlagen - im Hinblick auf strengere Corona-Massnahmen in den nächsten Wochen.

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08:00

Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte will mit neuen Beschränkungen über die Weihnachtszeit die Corona-Pandemie eindämmen. "Wir müssen um jeden Preis eine dritte Welle verhindern, denn das wäre verheerend, auch im Hinblick auf den Verlust von Menschenleben", sagte Conte der Zeitung "La Stampa". Italien ist das europäische Land mit der höchsten Zahl an Covid-19-Toten: Mehr als 65.000 Menschen starben seit dem Ausbruch der Krankheit im Februar.

Die Regierungskoalition erwägt nun strengere landesweite Regeln für die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage. Am Wochenende waren Menschenmassen in die Stadtzentren geströmt, nachdem zuvor einige Beschränkungen gelockert worden waren.

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06:30

Das Pflegepersonal in den Schweizer Intensivstationen ist am Anschlag. Die Leute etwa am Institut für Intensivmedizin des Universitätsspitals Zürich seien ausgelaugt, es zehre an den Kräften, in der Schutzmontur zu arbeiten, nicht auf die Toilette gehen und nicht richtig trinken zu können, Kopfschmerzen und Druckstellen von der Maske und der Schutzbrille zu haben, wie die NZZ am Samstag schrieb. Und obwohl das Pflegepersonal nochmals viel mehr gefordert ist als noch während der ersten Welle im Frühling, bleibt der öffentliche Applaus nun aus. Denn noch am 20. März klatschte um Punkt 12:30 Uhr die halbe Schweiz von den Balkonen und dankte den Pflegenden für ihre (systemrelevante) Arbeit. Ist es die Krisen-Müdigkeit der Leute? Ein Abhärtungsmechanismus?

Vielleicht kommt eine Ermunterung oder Anerkennung sowieso für viele Angestellte zu spät. Wegen der Überlastung durch die vielen Corona-Patienten kündigen zum Beispiel in Schweden pro Monat über 500 Pflegefachkräfte. Ähnliches droht wieder in der Schweiz, denn "schon im Frühling gab es eine Kündigungswelle", wie Gerhard Eich, Chef-Infektiologe am Stadtspital Triemli in Zürich, der NZZ am Sonntag (Artikel bezahlpflichtig) sagte.

06:15

Eine Mehrheit der Japaner findet einer Umfrage zufolge, dass die wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschobenen Olympischen Spiele und Paralympics in Tokio abgesagt werden sollten. Wie aus der am Dienstag veröffentlichten landesweiten Telefonumfrage des japanischen Fernsehsenders NHK hervorgeht, sprachen sich 32 Prozent der Befragten für eine Absage der Spiele aus. Nach Meinung von 31 Prozent der Umfrageteilnehmer sollten die Spiele nochmals verschoben werden. 27 Prozent finden, dass die Spiele wie geplant stattfinden sollten. 

Zum ausführlichen Artikel geht es hier.

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06:00

Das Robert-Koch-Institut verzeichnet für Deutschland 14'432 bestätigte neue Fälle innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Tags zuvor wurden 16'362 Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt liegt die Zahl der Infektionen in Deutschland damit bei 1'351'510. Es starben weitere 500 Menschen an oder mit dem Virus, insgesamt 22'475. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 173,7 von 176,4 am Montag. Bund und Länder streben das Ziel von 50 an. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich innerhalb von sieben Tagen neu anstecken.

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05:30

Chinas Industrie hat sich im November wie erwartet weiter von den Folgen der Pandemie erholt. Das Wachstum der Industrieproduktion beschleunigte sich im November gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent, wie Daten des Nationalen Statistikamtes am Dienstag zeigten. 

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04:45

Ab Mitte Januar dürfen Geschäftseisende aus aller Welt wieder in den Stadtstaat Singapur einreisen. Dienstreisende, deren Aufenthaltsdauer 14 Tage nicht überschreite, dürften unter strengen Auflagen wie Gesundheitstests und Abstandsregeln das Land betreten, teilt das Ministerium für Handel und Industrie mit. Bei Treffen mit Geschäftspartnern aus Singapur würden etwa raumhohe Trennwände für entsprechenden Schutz sorgen. Im Mai 2021 findet in Singapur das verkleinerte WEF statt.

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03:00

Der Modehandel in Deutschland bleibt dem zuständigen Verband zufolge wegen des Lockdowns auf Millionen unverkaufter Kleidungsstücke sitzen. "Da die Schliessung jetzt bereits vor dem 24. Dezember erfolgt, wird sich bis zum 10. Januar ein riesiger Berg von 300 Millionen Teilen unverkaufter Modeartikel auftürmen", sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, der Funke Mediengruppe zufolge.

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01:00

Von dem Hackerangriff auf die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA sind nach Angaben der Behörde auch Dokumente im Zusammenhang mit dem Covid-19-Impfstoff von Moderna betroffen. Wie das Unternehmen bekanntgab, seien allerdings keine personenbezogenen Informationen zur Identifizierung einzelner Studienteilnehmer betroffen. Auf die EMA war Anfang dieses Monats ein Cyberangriff verübt worden, bei dem Hacker auch Zugang zu Dokumenten im Zusammenhang mit der Entwicklung des Impfstoffes der Partner Pfizer/BioNTech erhielten. 

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00:15

Die deutsche Regierung dringt einer Zeitung zufolge bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) auf eine Zulassung des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs noch vor Weihnachten. Sowohl das Kanzleramt als auch das Gesundheitsministerium verlangten intern, das Vakzin bis zu 23. Dezember auf EU-Ebene und damit auch in Deutschland freizugeben, berichtet "Bild" unter Berufung auf Regierungs- und EU-Kreise. Die EMA hat bislang eine Entscheidung für den 29. Dezember angekündigt.

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00:00

Seit Beginn der Corona-Pandemie in den USA sind mehr als 300'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Montag (Ortszeit) aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Die Marke wurde am selben Tag überschritten, an dem in den USA die Impfungen gegen Covid-19 begonnen haben. In keinem anderen Land der Welt sind - in absoluten Zahlen - so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bekannt.

(cash/Reuters/SDA/AWP/Bloomberg)