Zum Coronavirus-Update vom Freitag, den 3. September 2021, geht es hier.

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18:20

Bundesrat Alain Berset nimmt in der kommenden Woche an einem Treffen der Gesundheitsminister der G20 als Gast teil. Thema bei der Tagung in Rom: Die Stärkung nationaler Gesundheitssysteme. Die Schweiz wolle sich dabei vor allem für eine stärkere Rolle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei der Vorbereitung auf und der Bekämpfung von Pandemien einsetzen, teilte das Innendepartement am Donnerstag mit.

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18:00

Die Berliner Clubs und Discotheken dürfen am Samstag wieder öffnen, und zwar im 2G-Modell. Einlass haben demnach für Besucherinnen und Vesucher, die geimpft oder genesen sind. Wer lediglich negativ auf Covid getestet ist, kommt nicht in die Clubs. Das hat der Berliner Senat entschieden. In den Innenräumen in den Clubs wird keine Maskenpflicht bestehen. Bislang geht es bei dem Senatsbeschluss nur um sogenannte Tanzlustbarkeiten. Ein Verwaltungsgericht hatte vor zehn Tagen das generelle Verbot gewerblicher Tanzveranstaltungen in geschlossenen Räumen gekippt. Es argumentierte, uneingeschränkte Öffnungen seien zwar weiterhin nicht erlaubt, Veranstaltungen ausschliesslich für geimpfte und genesene Personen seien jedoch zuzulassen-

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17:40

Die Zahl der Neuinfektionen in Italien und Grossbritannien steigt weiter. Das Gesundheitsministerium in Rom gibt 6761 Neuinfektionen bekannt nach 6503 am Vortag. In Grossbritannien wurden 38'154 neue Fälle verzeichnet nach 35'693 am Mittwoch. Dagegen ist die Zahl der neu gemeldeten Toten in beiden Staaten rückläufig.

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17:15

Die Verwaltungsdelegation von National- und Ständerat hat entschieden, dass alle Parlamentarierinnen und Parlamentarier ohne Covid-Zertifikat ins Bundeshaus dürfen. «Vom Bundesrat wurde festgehalten, dass eine Zertifikats-Zugangsbeschränkung bei politischen Versammlungen der Legislative unzulässig ist, da die verfassungsmässigen Rechte und Pflichten der Ratsmitglieder und Magistratspersonen zu sehr eingeschränkt würden», heisst es in einer Mitteilung. 

Wenn am 13. September die Herbstsession eröffnet wird, gelten jedoch dieselben Schutzmassnahmen wie zur Sommersession: Das bedeutet Maskentragepflicht und Plexiglas-Wände im Saal. Weiterhin werden auch Coronatests angeboten, heisst es in der Mitteilung weiter.

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16:45

Der Bundesrat verzichtet auf weitere Corona-Hilfen für den Schweizer Sport: 2020 und 2021 wurden für Breiten- und Spitzensportlerinnen und Sportler 400 Millionen Franken À-fonds-perdu-Beiträge und 285 Millionen Franken als zinslose Darlehen gewährt. Mehr sei nicht nötig, schreibt der Bundesrat in der Antwort auf einen Vorstoss: Die Hilfspakete für die professionellen und halbprofessionellen Ligen würden in diesem Jahr gar nicht vollständig ausgeschöpft werden, schätzt die Landesregierung.

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15:40

Die Situation im Stadtspital Zürich Waid und Triemli ist "angespannt", dies schreibt das Spital in einer Medienmitteilung. Aktuell befänden sich 27 Patienten in Behandlung, neun auf der Intensivstation, sieben müssen beatmet werden. Sämtliche Intensiv-Patienten sein nicht geimpft. «Die angespannte Situation zwingt das Stadtspital bereits wieder, einzelne Eingriffe abzusagen, weil die notwendige IPS-Kapazität nicht vorhanden ist. Das Stadtspital Zürich musste drei Operationssäle schliessen, um Kapazität für COVID-Patientinnen und -Patienten zu schaffen.»

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 2824 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Donnerstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 2527. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 2525, vor einer Woche bei 2544. Zudem wurden 86 neue Spitaleinweisungen und 12 neue Todesfälle gemeldet.

Bislang sind 51,88 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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13:00

In der vergangenen Woche hat die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz und Liechtenstein im Vergleich zur Vorwoche stagniert. Sie erreichte 17'890 Fälle (Vorwoche: 17'994). Neu ins Spital mussten 394 Covid-19-Patientinnen und -Patienten (Vorwoche: 494). 34 Menschen starben an oder mit Covid-19 (Vorwoche: 24).

Diese Zahlen weist das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in seinem Wochenbericht für die Zeit vom 23. bis 29. August aus, den es am Donnerstag veröffentlichte. Delta ist die am häufigsten vorkommende Virus-Variante und wird deshalb in der Schweiz und in Liechtenstein seit Mitte August 2021 nicht mehr als besorgniserregende Variante klassifiziert.

Die Inzidenz der laborbestätigten Fälle lag in den Kantonen und in Liechtenstein zwischen 100 Fällen im Tessin und 298 in Appenzell-Innerrhoden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohnern und Woche.

In der Berichtswoche wurden 191'477 Tests (61 Prozent PCR und 39 Prozent Antigen-Schnelltests) gemeldet, das sind 18 Prozent mehr als in der Vorwoche (162'785). Der Anteil positiver PCR-Tests sank von 18 Prozent in der Vorwoche auf 15 Prozent in der Berichtswoche. Der Anteil positiver Antigen-Schnelltests nahm von 4,6 Prozent auf 3,9 Prozent ab.

Gemäss den Meldungen von 25 Kantonen und Liechtenstein befanden sich am 31. August insgesamt 19'647 Personen in Isolation und 19'385 in Quarantäne. Die Anzahl Personen in Isolation ist gegenüber der Vorwoche (17'564) gestiegen, ebenso die Anzahl der Personen in Quarantäne im Vergleich zur Vorwoche (16'280). Seit dem 4. August steht kein Land oder Gebiet mehr auf der Liste mit Quarantänepflicht.

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12:20

Mitarbeiter der UBS, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen möchten, können einen Antrag auf Homeoffice stellen, sagte Ralph Hamers, der Chef der Schweizer Grossbank. Der Ansatz des Kreditinstituts ist flexibel, läuft aber womöglich den Bemühungen der Branche entgegen, die Angestellten wieder zurück an ihre Schreibtische zu bringen.

"Wir haben allein in den USA 25'000 Mitarbeiter und Tausende weitere in Singapur und Hongkong und jedes Land hat einen anderen rechtlichen Rahmen, was man vorschreiben kann und was nicht", sagte Hamers in Bezug auf Impfungen beim Swiss Economic Forum in Interlaken am Donnerstag. "Die Pandemie hat Lösungen geliefert, um das Risiko der Ansteckung mit dem Virus und der Übertragung auf die Kollegen zu bewältigen, und das ist die Arbeit von zu Hause aus."

Die Credit Suisse verlangt von geimpften Mitarbeitern in den USA deren Rückkehr an ihre Arbeitsplätze ab dem 7. September. Für Nichtgeimpfte wurde der Termin verschoben. Die Deutsche Bank will nur geimpften Mitarbeitern Zutritt zu ihren US-Büros gestatten, eine Regel, die am Deutsche Bank Center am Columbus Circle in Manhattan womöglich auch auf Mitarbeiter von Kunden und Lieferanten ausgeweitet wird. Hamers setzt auf ein dauerhaftes hybrides Arbeitsmodell, nach dem mindestens zwei Drittel seiner Angestellten sich die Arbeit auf Wohnort und Büro aufteilen dürfen.

Als grösste Bank der Schweiz beschäftigt UBS weltweit rund 70'000 Mitarbeiter. Auch wenn sie in Bezug auf die Arbeitsregelungen einen sanfteren Ton anschlägt als einige ihrer Konkurrenten, bedeutet die Anforderung an Händler, vor Ort sein zu müssen, dass diese Mitarbeiter praktisch gezwungen sind, sich impfen zu lassen, um ihre Funktion ausüben zu können. 

Der Zugang zu Bürogebäuden wird von Unternehmen zunehmend als Anreiz eingesetzt, um Nachzügler und Skeptiker dazu zu bewegen, sich impfen zu lassen. Die Impfquote in der Schweiz liegt unter der vieler anderer europäischer Länder.

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08:45

Der deutsche Virologe Christian Drosten mahnt mit Blick auf die Delta-Variante zu mehr Tempo bei den Impfungen. "Wir müssen unbedingt an der Impfquote arbeiten", sagt Drosten im Deutschlandfunk. In der Gesamtbevölkerung seien bislang 61 Prozent vollständig geimpft. "Mit dieser Impfquote können wir nicht in den Herbst gehen, das reicht absolut nicht aus."

Corona-Tests allein seien keine Alternative. Sie seien nur ein Behelfsmittel gewesen, solang es noch keinen Impfstoff gegeben habe. "Jetzt nimmt die Bevölkerung die Impfung nicht an, das ist ein grosses Problem."

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06:00

Der Bundesrat hat am Mittwoch zunächst auf eine Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht etwa auf Restaurants oder Fitnesscenter verzichtet. Die Kantone wären mehrheitlich für einen solchen Schritt gewesen, vor allem deswegen, weil die Belastung der Spitäler wegen vor allem ungeimpfter Patienten sehr hoch ist. 

Die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) reagiert enttäuscht. Die Organisation der Kantone fordert den Bundesrat auf, bei Bedarf möglichst schnell zu handeln. Zudem behalten sich die Regierungen die Möglichkeit vor, die Zertifikatpflicht in den jeweiligen Kantonen von sich aus auszuweiten. 

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 3202 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Zudem wurden 84 neue Spitaleinweisungen und 3 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 51,76 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft. 

 

 

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05:55

Der Captain der Schweizer Fussball-Nationalmeisterschaft Granit Xhaka ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Im Testspiel gegen Griechenland fällt er aus. Wie inzwischen bekannt geworden ist, liess er sich nicht impfen. Angaben zufolge ist er der einzige Spieler der Nationalmannschaft, der nicht geimpft ist oder der die Infektion nicht bereits durchgemacht hat. 

"Granit Xhaka steht dem Schweizer A-Nationalteam im Länderspiel in Basel gegen Griechenland nicht zur Verfügung stehen. Der Captain der Nati wurde positiv auf Covid getestet", teilte der Schweizer Fussballverband mit. 

Bei Xhaka seien am Morgen Symptome festgestellt worden und ein PCR habe ein positives Resultat gebracht. Er sei den ganzen Tag ohne Kontakt zu den übrigen Spielern gewesen. 

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04:25

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 13'715 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 1089 mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 12'626 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 76,9 von 75,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 33 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92'256. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,9 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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21:45

Die Europäische Seuchenbehörde ECDC sieht gegenwärtig keine dringende Indikation für Auffrischungsimpfungen bei komplett Geimpften. Die Behörde verweist auf die vorliegenden Daten. Bei einigen Personen mit einem geschwächten Immunsystem sollte dagegen jetzt schon eine derartige Zusatzimpfung erwogen werden, heisst es.

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21:25

Angesichts steigender Fallzahlen verschiebt Paramount Pictures den Start von gleich zwei Filmen des US-Stars Tom Cruise. "Top Gun: Maverick" solle nun im Mai und "Mission: Impossible 7" im September 2022 herauskommen, teilt ein Sprecher mit. Die bereits mehrfach verschobene "Top Gun"-Fortsetzung war zuletzt für den 19. November angesetzt und sollte kurz vor Thanksgiving die diesjährige Feiertags-Kinosaison einleiten.

Der neue Termin am 27. Mai war eigentlich dem zweiten Film zugedacht, der nun deswegen auf den 30. September ausweichen muss. Kinoketten wie AMC Entertainment, Cineworld und Cinemark Holdings hoffen, dass derartige Blockbuster die Zuschauer wieder in ihre Säle anlocken können.

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20:45

In Spanien sind 70 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Mehr als 66 Millionen Impfdosen seien verabreicht worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Rund 77 Prozent der Bevölkerung seien teilweise immunisiert.

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19:50

In Grossbritannien können etwa eine halbe Million Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem eine dritte Corona-Impfung erhalten. "Wir wissen, dass Menschen mit bestimmten Erkrankungen, die sie besonders anfällig für Covid-19 machen, durch zwei Impfdosen möglicherweise weniger Schutz gegen das Virus erhalten haben", sagte Gesundheitsminister Sajid Javid am Mittwoch. Eine dritte Dosis solle dazu beitragen, ihren Schutz zu verstärken.

 

 

Dabei geht es um Menschen, die etwa an Leukämie oder HIV erkrankt sind oder eine Organtransplantation hatten. Sie müssen mindestens zwölf Jahre alt sein und die zweite Impfung muss mindestens acht Wochen zurückliegen. Javid folgt damit einer Empfehlung der britischen Impfkommission JCVI.

Der Minister betonte, die Massnahme sei nicht Teil der geplanten Auffrischungskampagne. Es sei aber geplant, dass die sogenannten Booster-Impfungen noch in diesem Monat starten, sagte Javid. Die JCVI berät allerdings noch über den Nutzen solcher Auffrischungen. Ebenfalls noch nicht entschieden ist, ob allen 12- bis 15-Jährigen eine Impfung angeboten werden soll. Dies fordern unter anderem Lehrergewerkschaften angesichts des anlaufenden Schuljahres.

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19:45

Von den mindestens einmal geimpften US-Bürgern wollen 76 Prozent einer Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge eine Auffrischungsimpfung haben. In dieser Gruppe verwiesen fast 43 Prozent zur Begründung auf die ansteckendere Delta-Variante und 34 Prozent auf ihr Alter. Die USA wollen ab dem 20. September mit Auffrischungsimpfungen beginnen.

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18:50

Gut die Hälfte der US-Unternehmen könnten einer Erhebung zufolge bis Ende des Jahres eine Impfpflicht am Arbeitsplatz einführen. Gegenwärtig hätten 21 Prozent entsprechende Regeln, heisst es in der Umfrage von Willis Towers Watson bei 961 amerikanischen Firmen. Bei fast einem Viertel der Konzerne werde erwogen, eine Impfung zur Bedingung für die Anstellung zu erheben.

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)