+++ Zum Coronavirus-Update vom 29. April geht es hier +++

18:15

In Tschechien soll der Einzelhandel "definitiv" ab dem 10. Mai komplett öffnen, wie Industrieminister Karel Havlicek auf Twitter ankündigt. Damit werden die Beschränkungen eine Woche später aufgehoben als von der Regierung zunächst angepeilt.

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18:00

Zwischen Russland und Brasilien ist Impfstoff-Streit entbrannt. Die Entwickler des russischen Vakzins Sputnik V werfen der brasilianischen Gesundheitsbehörde Anvisa Verleumdung vor. Den Anschuldigungen zufolge hat Anvisa wissentlich Fehlinformationen verbreitet, ohne Sputnik V überhaupt getestet zu haben. Deswegen soll die Behörde nun verklagt werden. Die Anvisa-Führung hatte zuletzt entschieden, den Impfstoff wegen "inhärenter Risiken" und "schwerwiegenden Mängeln" nicht zuzulassen.

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17:40

In den vergangenen Wochen hat der Bundesrat weitere Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Pandemie von 614 Millionen Franken beschlossen. Diese müssen vom Parlament im Rahmen eines Nachtragskredits bewilligt werden.

Ende März 2021 verabschiedete der Bundesrat den Nachtrag I zum Voranschlag 2021. Damit wurden die Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Pandemie im laufenden Jahr auf 22,9 Milliarden Franken erhöht. Seither hat der Bundesrat weitere Mittel im Umfang von 614 Millionen Franken beschlossen. Dadurch steigen die Corona-Ausgaben im Jahr 2021 auf 23,5 Milliarden Franken an, wie es in einer Mitteilung des Bundesrats vom Donnerstag heisst.

Die Nachmeldung umfasst vier Massnahmen: Erstens den Beitrag an die globale Initiative "Access to Covid-19 Tools Accelerator"; zweitens Mittel zur Beschaffung weiterer Arzneimitteln gegen Covid-19; drittens Finanzhilfen im Kulturbereich; und viertens den Bundesanteil für den Schutzschirm der Eventbranche. Das Parlament befindet in der Sommersession vom Juni über die Nachtragskredite.

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17:10

In New York soll es ab Juli keine Corona-Beschränkungen mehr geben. Bürgermeister Bill de Blasio kündigt eine "vollständige Wiedereröffnung" zu diesem Datum an, da dann ein Großteil der 8,3 Millionen Einwohner geimpft sei. Bislang seien bereits 6,3 Millionen Dosen verabreicht worden. Geschäfte, Büros, Theater - dies alles solle wieder geöffnet werden.

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16:45

Ab dem 6. Mai können sich im Kanton Jura auch 16-Jährige gegen das Coronavirus impfen lassen, wie es in einer Mitteilung des Kantons heisst. Möglich sei das dank vermehrter Lieferungen der beiden Impfstoffe, die in der Schweiz zugelassen sind sowie einer deutlichen Erhöhung der Kapazität des kantonalen Impfzentrums (CEVAC) in Courtételle. Zudem habe auch die Poliklinik des Juraspitals in Pruntrut die Kapazität erhöht. Jura ist der erste Kanton in der Schweiz, wo sich schon 16-Jährige impfen lassen können.

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16:15

In Europa sind mehr Menschen vollständig gegen Corona geimpft worden als insgesamt mit dem Virus nachweislich infiziert gewesen sind, dies berichtet der "Blick" und beruft sich auf die Weltgesundheitsorganisation WHO. In Europa habe es rund 51,3 Millionen Infektionen gegeben. Dagegen sind etwa 215 Millionen Impfdosen verabreicht worden. 

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14:45

Das Europäische Parlament strebt die Einführung eines EU-weit gültigen, weitgehend einheitlichen digitalen Impfpasses an. Die Abgeordneten votierten in ihrer digitalen Sitzung mehrheitlich für eine entsprechende Vorlage, die damit die Position des Parlaments in den Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten darstellt. Wie das Parlament am Donnerstag mitteilte, wurde die Vorlage bereits am Mittwoch mit 540 Stimmen angenommen, 119 Abgeordnete stimmten dagegen, 31 enthielten sich. Demnach soll das Zertifikat für eine Impfung zwölf Monate gelten, eingeführt werden soll der Impfpass bis Mitte Juni. Das Dokument kann demnach auch in Papierform erstellt werden.

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13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 2066 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Donnerstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1964. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1992, vor einer Woche bei 2029.

Zudem wurden 86 neue Spitaleinweisungen und 18 neue Todesfälle gemeldet.

Momentan ist keiner der vier Richtwerte des Bundesrates für eine mögliche Verschärfung der Massnahmen überschritten. Die aktuellen Richtwerte gelten für die sogenannte Schutzphase, bis alle impfwilligen besonders gefährdeten Personen vollständig geimpft sind. Dies dürfte laut Bundesrat etwa Ende Mai der Fall sein.

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12:40

Ungarn erwartet, dass bis Freitag insgesamt vier Millionen Corona-Impfungen verabreicht worden sind und damit bereits angekündigte weitere Lockerungen in dem Land mit rund 9,8 Millionen Einwohnern möglich werden. Dazu gehöre, dass der Beginn der nächtlichen Ausgangssperre von 23.00 Uhr auf Mitternacht hinausgeschoben werde, wie die Regierung mitteilt. Auch in Restaurants soll wieder gegessen werden dürfen und Zoos, Museen, Kinos und Bibliotheken wieder geöffnet werden. Zudem soll das Außenministerium Beratungen über bilaterale Vereinbarungen über die Anerkennung von Impfzertifikaten aufnehmen. Ungarn hat bereits Impfstoffe aus Russland und China ohne EU-Zulassung eingesetzt.

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11:10

Die Schweizer Temporärbranche ist von der zweiten Coronawelle hart getroffen worden. Im ersten Quartal 2021 zählte die Temporärbranche 12,8 Prozent weniger Einsatzstunden als im noch nicht voll durch Corona belasteten Vorjahresquartal. Die Aussicht auf Impfungen, Lockerungen sowie eine geschäftsstarke Sommersaison sorgt aber für Optimismus.

Vom Rückgang betroffen waren aufgrund der sinkenden Nachfrage sowohl der Dienstleistungs- als auch der Industriesektor, teilte der Verband der Personaldienstleister der Schweiz, Swissstaffing, am Donnerstag mit. Laut der jüngsten Befragung im Auftrag des Verbands rechnen aber 41 Prozent der befragten CEOs mit einem Anstieg der Geschäftstätigkeit in den kommenden sechs Monaten. Zum Vergleich: Im vierten Quartal lag dieser Anteil noch bei 34 Prozent.

"Gerade der Event- und Gastrobereich dürfte der Branche positive Impulse geben" heisst es dazu. Sobald die Pandemielage es erlaube, sei mit starken Nachholeffekten in diesen Bereichen zu rechnen.

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10:30

In der dritten Welle der Corona-Pandemie deutet sich in Deutschland eine Trendwende an. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag 24'736 neue Corona-Fälle. Damit registrierte die Behörde knapp 5000 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche. Die Inzidenz fiel wie bereits an den Vortagen weiter und liegt nun bei 154,9 (Vortag 160,6). Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Allerdings ist die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Verstorbenen weiter hoch: Das RKI meldete 264 Menschen, die binnen 24 Stunden an oder mit dem Virus starben.

Die sinkenden Infektionszahlen könnten auf erste Erfolge der strikteren Corona-Maßnahmen zurückzuführen sein, die die Bundesländer teilweise schon vor Inkrafttreten der sogenannten Bundes-Notbremse vergangenen Samstag verhängt hatten. Dazu zählen Ausgangssperren, erneute Schulschließungen und die Rücknahme von Einkaufsmöglichkeiten bei hohen Inzidenzen. Etliche Nachbarländer Deutschlands wie die Niederlande oder die Schweiz gehen bereits wieder den Weg von Lockerungen.

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10:05

In Indien türmt sich die zweite Corona-Welle immer bedrohlicher auf. Das Gesundheitsministerium meldete am Donnerstag mit 379.257 Neuinfektionen erneut einen weltweiten Höchstwert und mit 3645 weiteren Todesfällen so viele wie nie zuvor an einem Tag. Damit sind unter Indiens rund 1,3 Milliarden Einwohnern mehr als 18 Millionen Infektionen festgestellt worden. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus, was auch für die Zahl der Todesopfer gilt.

Angesichts der Überlastung des Gesundheitssystems in dem Schwellenland traf in der Hauptstadt Neu-Delhi weitere Hilfe aus dem Ausland ein. Aus Russland brachten zwei Flugzeuge 20 Sauerstoffkonzentratoren, 75 Beatmungsgeräten und weitere medizinische Ausrüstung. Auch eine US-Hilfslieferung sollte noch im Tagesverlauf ankommen. Auch Deutschland hat Hilfe angekündigt.

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09:20

Der Mainzer Biotechkonzern Biontech rechnet mit einer baldigen Zulassung seines Corona-Impfstoffes für Kinder. "Wir haben die Studiendaten für die 12- bis 15-Jährigen in den USA für die bedingte Zulassung eingereicht, in Europa sind wir in den letzten Zügen vor der Einreichung", sagte Biontech-Gründer und -Chef Ugur Sahin dem "Spiegel". Am kommenden Mittwoch solle bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA eine Zulassung für Kinder ab zwölf Jahren beantragt werden. Bei den bereits in der EU zugelassenen Corona-Vakzinen vergingen zwischen Antrag und Zulassung einige Wochen. Anfang April hatten die Impfstoffpartner Biontech und Pfizer die Notfallzulassung für diese Altersgruppe in den USA eingereicht. Sowohl in den USA als auch in der EU ist der Impfstoff bisher für Menschen ab 16 Jahren zugelassen.

Die Mainzer und der US-Konzern testen inzwischen das Vakzin auch bei Kindern ab dem sechsten Lebensmonat bis zum 11. Lebensjahr, im März wurden die ersten Kinder in dieser Studie geimpft. "Im Juli könnten erste Ergebnisse für die Fünf- bis Zwölfjährigen, im September für die jüngeren Kinder vorliegen, die Auswertung dauert etwa vier bis sechs Wochen", sagte Sahin. "Wenn alles gut geht, können wir, sobald die Daten ausgewertet sind, in verschiedenen Ländern den Antrag auf Zulassung des Impfstoffs für alle Kinder der jeweiligen Altersgruppe einreichen."

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07:00

China lockert die Beschränkungen für internationale Flüge. Bislang mussten Airlines ihre Flüge nach China für zwei Wochen aussetzen, wenn zwischen fünf und zehn Passagiere nach Ankunft positiv getestet wurden. Jetzt dürfen die Fluglinien in solchen Fällen weiterhin China anfliegen, teilt die Flugaufsicht mit. Allerdings darf dann die Maschine für eine Vier-Wochen-Frist zu höchstens 40 Prozent ausgelastet werden.

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06:40

Ein Stelldichein tausender Menschen bei einem Massen-Rave in einem Club in Grossbritannien in dieser Woche gilt als wichtiger Test, ob Live-Veranstaltungen, die während der Pandemie nicht stattfinden durften, wie geplant ab Ende Juni wieder mit voller Kapazität an den Start gehen können.

Die zweitägige Veranstaltung in Liverpool im Nordwesten Englands ist Teil eines nationalen Forschungsprogramms, das bisher zu zeigen scheint, dass sich die Menschen gerne auf das Coronavirus testen lassen, wenn sie dadurch Zutritt zu Grossveranstaltungen erhalten.

Laut dem in Regierungsdiensten stehenden Wissenschaftler Paul Monks gibt es bislang auch keine Anzeichen dafür, dass Live-Events die Krankheit verbreiten. Das Programm soll im nächsten Monat in die zweite Phase gehen - mit Live-Events, die das volle Spektrum von Veranstaltungsorten innen und aussen in unterschiedlicher Grösse abbilden.

06:30

Indien meldet mit 379'257 Fällen einen neuen Höchstwert bei der täglichen Zählung neuer Infektionen. Damit übersteigt die Gesamtzahl der Fälle die Schwelle von 18 Millionen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 3645 Todesfälle registriert.

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06:05

In Zürich ist das Impftempo zurückgegangen. Im Vergleich zum Rest der Schweiz hinkt der Kanton deutlich hinterher. Anfang letzter Woche wurden pro Tag ungefähr 10’000 Impfdosen verabreicht. Danach gingen die Impfungen jedoch stark zurück. Übers Wochenende wurde wenig geimpft, am Dienstag waren es nur noch 5700 Personen, obwohl im Kanton Zürich gemäss Daten aus dem Bundesamt für Gesundheit noch rund 130’000 Impfdosen vorrätig wären. Das schreibt der "Tages-Anzeiger"

Der Kanton Zürich belegt im schweizweiten Vergleich der Gesamtzahl gemeldeter Impfungen gegen das Coronavirus je 100 Einwohner mit aktuell 23,3 Impfungen den letzten Platz. Am meisten geimpft haben die Kantone Basel-Landschaft (35,5 Impfungen), Schaffhausen (33,5) und Genf (33,2). 

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05:45

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 24'736 neue Positiv-Tests in Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt auf 154,9 von 160,6 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 264 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 82.544. Insgesamt wurden seit dem Ausbruch des Virus bislang in Deutschland mehr als 3,35 Millionen positiv getestet.

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22:00

Die Corona-Krise verändert einer Umfrage des "Handelsblattes" zufolge die Reiseaktivitäten der Fach- und Führungskräfte in Deutschland nachhaltig. Die Unternehmen haben Dienstreisen nicht nur während der Pandemie auf ein Minimum reduziert. Sie planen auch dauerhaft mit deutlich weniger Reisen. Zu diesem Ergebnis kommt die "Handelsblatt-Erhebung" unter den 30 Dax-Unternehmen. Besonders ehrgeizig sei Bayer: Der Pharma- und Chemiekonzern will demnach die konzernweiten Reiseaktivitäten künftig um die Hälfte reduzieren – verglichen mit dem Niveau vor der Krise. Die Deutsche Wohnen wolle die Zahl der Geschäftsreisen um mindestens 30 Prozent senken. Die Befragung zeige, dass Videokonferenzen zum Standard in der Geschäftswelt werden sollten und Unternehmen damit Geld sparen könnten.

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21:30

Die US-Seuchenbehörde CDC gibt die Auslieferung von mehr als 300 Millionen Impfdosen bekannt. Davon seien knapp 235 Millionen von ihr verimpft worden. Mehr als 142 Millionen US-Bürger hätten mindestens eine Dosis erhalten, bei 98 Millionen sei die Impfung abgeschlossen.

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20:45

In Frankreich wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bislang rund 20,9 Millionen Impfungen verabreicht. 22,2 Prozent der Gesamtbevölkerung hätten nun ihre erste Impfung bekommen und 28,3 Prozent der Erwachsenen.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)