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Das Coronavirus-Update vom Freitag 11. September finden Sie hier.

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18:25

Der Betrieb am Flughafen Zürich hat sich auch im Monat August weiter deutlich unter dem Vorjahresniveau bewegt. Gegenüber dem Vormonat legte das Passagieraufkommen immerhin leicht zu. Insgesamt flogen im August 725'337 Passagiere über Zürich, das waren 77 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie der Flughafen am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum Juli dieses Jahres ist das Aufkommen immerhin leicht höher, es nahm um rund fünf Prozent zu.

In den Vormonaten war der Flugbetrieb wegen der Corona-Pandemie praktisch zum Erliegen gekommen. Im Juni lag das Passagieraufkommen bei rund 202'000, im Mai bei 44'000 und im April etwa waren es gerade noch 27'000 Personen. Wegen der aufgrund des Coronavirus verhängten Reiseverbote war die Zivilluftfahrt in der Schweiz zeitweise fast eingestellt worden. Im Juni dann begannen die Fluggesellschaften rund um den Globus ihren Betrieb wieder vorsichtig hochzufahren.

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17:45

In Palma de Mallorca stehen bald rund 23'000 Bewohner eines Quartiers unter einem lokalen Lockdown. Dies berichtet der "Blick" und beruft sich auf die "Mallorca Zeitung". Ab Freitagabend dürfen die Bewohner das Quartier nur in Ausnahmefällen - für die Arbeit, die Schule oder zur Pflege von Bedürftigen -  verlassen. 

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15:45

Das Mainzer Biotechunternehmen BioNTech will mit dem Arzneimittelhersteller Dermapharm bei der Produktion seines potenziellen Corona-Impfstoffs zusammenarbeiten. Dermapharm werde BioNTech ab dem vierten Quartal bei einem Teil der Impfstoffherstellung unterstützen, teilte die Firma aus Grünwald bei München mit. Bei einer Zulassung des Impfstoffes werde Dermapharm Produktionskapazitäten in Deutschland sowie die Abfüllung und Verpackung zur Verfügung stellen und diese auch erweitern. Der Dermapharm-Aktie gab das Auftrieb: Die Anteilsscheine stiegen in der Spitze um fast neun Prozent auf 46,80 Euro und waren grösster Gewinner im Kleinwerteindex SDax.

BioNTech und sein US-Partner Pfizer zählen zum Kreis der führenden Unternehmen im Rennen um einen Corona-Impfstoff. Bei erfolgreichen Studienergebnissen planen BioNTech und Pfizer, bereits im Oktober die Zulassung zu beantragen. Bis Ende 2020 könnten dann weltweit bis zu 100 Millionen Einheiten des Mittels und bis Ende 2021 rund 1,3 Milliarden hergestellt werden. 

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15:15

Die Situation rund um das Coronavirus in der Schweiz ist zurzeit "stabil, aber auch fragil". Das sagte Stefan Kuster, Leiter übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag vor den Medien in Bern. 405 neue Coronavirus-Ansteckungen wurden innerhalb eines Tages gemeldet. 

Das Ziel sei es, die Zahl der Ansteckungen und der Spitaleinweisungen zu stabilisieren und, wenn möglich, zu reduzieren, sagte Kuster. Die Positivitätsrate, der Anteil jener, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, liege momentan bei 3,1 Prozent. Betroffen seien vor allem die Kantone Genf, Waadt sowie Zürich, wo die Hälfte aller Fälle vorkomme. Andere Kantone verzeichneten wenige oder sinkende Fallzahlen.

Es gelte nun zu verhindern, dass sich vermehrt ältere Menschen oder Risikogruppen anstecken würden, dies auch, um die Rate der Spitaleinweisungen tief zu halten. "Es zirkulieren derzeit auch andere Viren", sagte Kuster weiter. Davon würden die steigenden Arztbesuche wegen Atemwegsinfektionen zeugen, wie dies die Sentinella-Statistik belege. Deshalb würden auch mehr Corona-Tests gemacht, in der letzten Woche seien es fast 90'000 gewesen.

Eine grosse Herausforderung sei weiterhin das Contact Tracing. Die aktuellen Massnahmen würden sich insgesamt aber als wirksam erweisen, sagte Kuster. Weiterhin gelte es, die Hygiene-und Abstandsregeln einzuhalten, dies auch im familiären Umfeld. Masken sollen getragen werden, falls der Abstand nicht eingehalten werden könne. "Wir können es noch besser machen" - damit sollen einschneidendere Massnahmen verhindert werden, sagte Kuster.

Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG, sagte, Impfungen gegen die Grippe im Herbst würden dabei helfen, dass man sich nicht aufgrund einer Grippe auf das Coronavirus testen lassen müsse. Da zurzeit die Dosen für Grippeimpfungen begrenzt seien, bleibe es bei der Strategie, zunächst gefährdete Personen gegen Grippe zu impfen. Mehr Dosen mit Grippeimpfungen seien bestellt und würden im November und Dezember zur Verfügung stehen.

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14:05

UN-Generalsekretär Antionio Guterres erklärt, zur Bekämpfung der Pandemie mit dem Programm "ACT-Accelerator" würden 35 Milliarden Dollar benötigt. Das Programm dient der Impfstoffentwicklung, sowie der Behandlung von Infektionen mit dem Coronavirus. Allein in den nächsten drei Monaten sei das Programm auf 15 Milliarden Dollar angewiesen.

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12:35

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag 405 neue Coronavirus-Ansteckungen innert eines Tages gemeldet worden. Am Mittwoch waren es 469 und am Dienstag 245 Es gab zwei neue Todesfälle und acht neue Spital-Einweisungen.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 45'711 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Donnerstag mitteilte. Seit Anfang der Pandemie mussten 4625 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg auf 1737.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'145'949 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Innerhalb eines Tages wurden dem BAG 16'400 neue Tests gemeldet.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung steckten am Donnerstag nach Angaben des BAG 2098 Personen in Isolation und 5278 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 10'090 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

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11:25

Die Corona-Krise schlägt sich stark auf das Halbjahresergebnis der SBB nieder: Im ersten Halbjahr weist das Konzernergebnis ein Minus von 479 Millionen Franken aus.

Im Vorjahr hatten die SBB noch ein positives Ergebnis von 279 Millionen erzielt. Nach einem guten Start ins neue Jahr sorgte das Coronavirus für einen starken Passagierrückgang, wie es am Donnerstag an der Medienkonferenz der SBB in Bern hiess. Ab März seien täglich durchschnittlich 810'000 Passagiere befördert worden - mehr als ein Drittel weniger als im Vorjahr (1,29 Millionen).

Die Erträge seien stark eingebrochen, gleichzeitig hätten die Kosten wegen des weiter geführten Grundangebots während des Lockdowns nur leicht gedämpft werden können. Die SBB rechnen im zweiten Halbjahr mit einer schrittweisen Steigerung der Nachfrage, wie es weiter hiess. Man erwarte jedoch wegen Corona mittelfristig Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten.

Corona hat auch den Mangel an Lokführern verschärft. Deren Ausbildung verzögert sich. In der Folge habe die SBB keine andere Wahl, als Züge ausfallen zu lassen, sagte der SBB-Chef Vincent Ducrot (58) vor den Medien. Er entschuldigt sich. "Wir haben einen Planungsfehler gemacht." Ducrot geht aber noch weiter und zeigt sich demütig und sagt: "Ich schäme mich. Aber zaubern können wir nicht."

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10:40

Israel bekommt die Corona-Pandemie nicht unter Kontrolle: Die Anzahl der Neuinfektionen ist erneut sprunghaft gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, am Vortag seien 3904 neue Fälle registriert worden. Den dritten Tag in Folge wurde damit der jeweils höchste Ein-Tages-Wert seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Am Dienstag hatte es 3554 neue Fälle gegeben.

Allerdings ist auch die Zahl der Corona-Tests deutlich höher als zuvor, am Mittwoch waren es 44 717. Durchschnittlich ist jeder elfte Test in Israel positiv. Im Vergleich zu Deutschland hat Israel gegenwärtig doppelt so viele Corona-Neuinfektionen - wobei Deutschland neunmal so viel Einwohner hat.

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09:45

Die Nachtragskredite für die Bewältigung der Corona-Krise sind im Parlament unbestritten. Nach dem Nationalrat hat am Donnerstag auch der Ständerat der Kredittranche von 770 Millionen Franken zugestimmt. Der Ständerat stimmte dem Nachtrag einstimmig zu. Damit ist dieser unter Dach und Fach.

Die grosse Mehrheit der Kredite - 476 Millionen Franken - wurde als ausserordentlicher Zahlungsbedarf bewilligt, weil es sich um nicht voraussehbare Ausgaben handelt, wie Peter Hegglin (CVP/ZG), Sprecher der Finanzkommission, ausführte.

Fast die Hälfte der Kredite wird durch bereits genehmigte, aber noch nicht verwendete Beiträge kompensiert. So etwa die 288,5 Millionen Franken, welche für die Corona-Tests aufgewendet werden. Dieser Beitrag wird aus dem bereits gesprochenen Kreditrahmen für Sanitätsmaterial kompensiert.

Der Bundesrat gehe davon aus, dass das wirtschaftliche Niveau von vor der Krise nicht vor 2024 erreicht sein werde. "Die Folgen dieser Corona-Krise dürften für den Bundeshaushalt zwar einschneidend sein, aber verkraftbar", sagte Maurer.

Mehr zum Thema hier.

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09:15

Angesichts der stark gestiegenen Infektionszahlen wird Frankreichs Regierung die Möglichkeit lokaler Lockdowns debattieren, sagt Regierungssprecher Gabriel Attal mit Blick auf eine anstehende Kabinettsitzung. Dies sei eine mehrerer Optionen, um gegen die Virus-Pandemie vorzugehen. Im Kampf gegen die Corona-Krise sei grundsätzlich nichts ausgeschlossen. Regierungsberater Jean-Francois Delfraissy sagte dem Radiosender RTL, man tue alles, um lokale Abriegelungen zu vermeiden. In bestimmten Risikogebieten könnte man darüber nachdenken, Treffen grösserer Menschenmengen einzuschränken.

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08:20

Tschechien zählt den zweiten Tag in Folge mehr als 1000 Neuinfektionen. Binnen eines Tages seien 1161 Coronavirus-Fälle hinzugekommen, die Gesamtzahl sei damit auf 31'036 gestiegen, teilen die Behörden mit. Erst am Mittwoch hatte das Land erstmals mehr als 1000 neue Ansteckungen verzeichnet.

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06:50

Mit 95'735 Corona-Neuinfektionen meldet Indien einen neuen Höchstwert. Damit stieg die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt binnen 24 Stunden auf über 4,4 Millionen, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 1172 auf mehr als 75'000. Indien ist nach den USA am schwersten von der Pandemie betroffen. Zudem breitet sich in keinem anderen Land das neuartige Virus schneller aus.

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06:00

Deutschland verzeichnet 1892 neue positive Coronavirus-Tests binnen 24 Stunden. Damit steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der Coronavirus-Fälle auf 255'366. Weitere drei Menschen sind an den Folgen oder mit dem Virus verstorben. Die Gesamtzahl der Todesfälle beläuft sich nach Angaben des RKI auf 9341. Die bisherigen Höchstwerte bei den Neuinfektionen in Deutschland hatten Ende März an manchen Tagen bei knapp 7000 gelegen.

Eine aktuelle Übersicht zu den Coronavirus-Fällen in der Schweiz bietet die Johns Hopkins Universität hier.

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04:30

Britische Wissenschaftler haben ein Bewertungsmodell zur Vorhersage des Sterberisikos von Covid-19-Patienten entwickelt. Es soll Ärzten helfen, schnell die bestmögliche Versorgung zu ermitteln, heisst es in der im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichten Studie. Das neue "4C-Mortalitätswert"-Modell (Coronavirus Clinical Characterization Consortium) verwendet zur Berechnung des Sterberisikos Daten wie Alter, Geschlecht, Grunderkrankungen, Atmung und Blutsauerstoffgehalt.

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03:00

Deutschland spricht wegen der gestiegenen Zahl der Coronavirus-Neuansteckungen Reisewarnungen für die Kantone Genf und Waadt aus. Die beiden Kantone sind neu auf der Liste der Risikogebiete, womit die einzelnen Bundesländer eine Quarantäne anordnen können, schreibt blick.ch. Ausserdem gilt bei der Einreise aus einem Risikogebiet eine Pflicht sich testen zu lassen. Das deutsche Aussenministerium sprach zudem am Mittwochabend Reisewarnungen für mehrere weitere Regionen in Europa aus, insbesondere in Frankreich.

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02:00

Die Corona-Impfstoff-Studie des Pharmakonzerns AstraZeneca wurde bereits im Juli erstmals kurzzeitig unterbrochen. Das bestätigte ein Unternehmenssprecher. Ein Teilnehmer habe damals Multiple Sklerose gehabt. Ein unabhängiges Gremium sei jedoch zu dem Schluss gekommen, dass die Krankheit der Testperson nicht mit dem Impfstoff in Verbindung stehe. AstraZeneca hatte am Dienstag mitgeteilt, vorübergehend die weltweiten Studien mit seinem Corona-Impfstoffkandidaten wegen gesundheitlicher Probleme bei einem Probanden zu stoppen. AstraZeneca gehört zu den führenden Unternehmen im Rennen um einen Impfstoff gegen das Coronavirus.

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00:30

In den USA sollen die verschärften Einreisekontrollen für Passagiere unter anderem aus Europa abgeschafft werden. Das geht aus Äusserungen von Vertretern der Regierung und der Luftfahrtbranche sowie aus einem Behördendokument hervor. Bislang müssen sich bestimmte Reisende verstärkten Corona-Untersuchungen unterziehen und dürfen nur über 15 ausgewählte Flughäfen ins Land kommen. Beides soll den Informationen zufolge womöglich bereits am Montag abgeschafft werden.

Betroffen sind Fluggäste, die aus den europäischen Schengen-Staaten, Grossbritannien, China, Brasilien und dem Iran einreisen. Personen, die keine US-Staatsbürgerschaft besitzen, wird die Einreise aus den genannten Ländern sogar grösstenteils verwehrt. Grund für die Änderung ist, dass der Aufwand für die Kontrollen mittlerweile als zu hoch erachtet wird, wie das Dokument der Seuchenbehörde CDC zeigt. Demnach wurde Covid-19 nur bei weniger als 15 von insgesamt 675'000 untersuchten Passagieren festgestellt.

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00:00

In der Millionenstadt New York dürfen Restaurants ihre Innenbereiche bald wieder öffnen. Ab Ende September dürften die Gäste dort wieder Speisen verzehren, sagte der Gouverneur von New York, Andrew Cuomo. Es gelten aber strenge Auflagen wie eine Kapazitätsbeschränkung von nur 25 Prozent. Seit etwa Mitte März waren wegen der Corona-Krise die Innenbereiche der Restaurants geschlossen.

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23:30

Im Pflegeheim von Siviriez FR, wo vergangene Woche 37 Personen positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sind inzwischen 53 Personen infiziert worden. Sieben Personen sind gestorben, wie die Freiburger Gesundheits- und Sozialdirektion am Mittwoch mitteilte. Sie schreibt, 34 der Infizierten seien Bewohnerinnen und Bewohner, 19 Angestellte des Heims. Angesichts der grossen Zahl von infizierten Angestellten hat nun das freiburgische Kantonsarztamt verlangt, dass die Heimbewohner ins Spital eingewiesen werden. Bei den Zahlen handelt es sich der Mitteilung zufolge um Angaben, die noch nicht in den amtlichen Statistiken stehen.

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(cash/Reuters/AWP/SDA/Bloomberg)