Zum Coronavirus-Ticker vom Donnerstag, den 9. September 2021, geht es hier.

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18:00

Rund 2000 bulgarische Restaurant- und Club-Besitzer, Kellner und Barkeeper sowie Betreiber von Fitness-Studios protestieren in Sofia gegen neue Einschränkungen. Die Demonstranten halten Plakate mit Aufschriften wie "Wir wollen arbeiten" und "Freiheit für das Wirtschaftsleben" hoch. Angesichts steigender Infektionsraten hat die Regierung die Schliessung von Gaststätten ab 23.00 Uhr angeordnet. Fitness-Studios dürfen nur zu 30 Prozent ausgelastet werden.

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16:55

Die europäische Arzneimittelaufsicht EMA führt nun auch das sogenannte Guillain-Barré-Syndrom, eine seltene Nervenkrankheit, als mögliche Nebenwirkung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca auf. Das zeigen die Ergebnisse einer regelmässigen Sicherheitsüberprüfung der EMA. Die Behörde kennzeichnet darin zudem einige andere, weniger ernsthafte Nebenwirkungen der Impfstoffe von Johnson & Johnson, Moderna und Astrazeneca.

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16:00

Der Bundesrat traf sich heute zur Sitzung und beriet unter anderem über die Ausdehnung der Zertifikatspflicht. Anschliessend stand man den Medien Rede und Antwort. 

Die wichtigsten Entscheide des Bundesrats: 

  • Wer ab Montag ein Restaurant oder ein Fitnesscenter betreten oder an Veranstaltungen im Innern teilnehmen möchte, muss ein Covid-Zertifikat vorweisen. Die Kantone oder die Hochschulen können zudem eine Zertifikatspflicht für den Studienbetrieb auf Bachelor- und Masterstufe vorschreiben. Unternehmen soll es weiter ermöglicht werden, das Zertifikat bei ihren Arbeitnehmenden zu überprüfen, "wenn es dazu dient, angemessene Schutzmassnahmen festzulegen oder Testkonzepte umzusetzen". Das hat der Bundesrat am Mittwoch entschieden. Verstösse gegen die ausgedehnte Zertifikatspflicht sollen geahndet werden.
  • Die Liste der Orte, an welchen ab kommender Woche ein Covid-Zertifikat vorgezeigt werden muss, ist lang: Restaurant-Innenräume, Bars, Konzerte, Theater, Kinos, Sportanlässe, Kletterhallen, Aquaparks, Billardhallen, Casinos, Hochzeiten, Museen, Bibliotheken, Zoos, Fitnesszentren und Hallenbäder. Zugang erhält dort nur, wer geimpft, genesen oder negativ getestet wurde und dies mit einem Zertifikat beweisen kann.

  • Der Bundesrat will die Reiseregeln deutlich verschärfen. Wer nicht geimpft oder genesen ist, soll nur noch mit einem negativen PCR-Test in die Schweiz einreisen dürfen. Danach soll entweder nach vier bis sieben Tagen ein zweiter PCR-Test folgen oder eine Quarantäne von einer Dauer von mindestens sieben Tagen. Die Vorgaben gelten für alle Verkehrsmittel - sogar für eine Einreise zu Fuss. Die Konsultation dauert bis zum 14. September. Eingeführt werden sollen die neuen Vorgaben auf den 20. September.
  • Weiter hat der Bundesrat beschlossen, dass neu Personen, die sich im Ausland mit einem von der Europäischen Arzneimittelagentur anerkannten Impfstoff geimpft haben, in der Schweiz ein Covid-Zertifikat erhalten können. Der Sputnik-Impfstoff ist von der Behörde derzeit nicht anerkannt. Für die Ausstellung der Zertifikate sollen die Kantone verantwortlich sein, die eine Stelle dafür einrichten sollen. Dieser Vorschlag geht bis am 14. September in die Konsultation.

Die Medienkonferenz im Replay: 

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14:45

Das US-Biotechunternehmen Novavax startet eine frühe klinische Studie mit einem kombinierten Impfstoff gegen saisonale Grippe und Covid-19. An der Studie der Phase 1/2 in Australien sollen 640 Erwachsene zwischen 50 und 70 Jahren teilnehmen, die bereits mit dem Coronavirus infiziert waren oder die mindestens acht Wochen zuvor einen zugelassenen Covid-19-Impfstoff erhalten haben. Die Studienergebnisse erwartet Novavax im ersten Halbjahr 2022.

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13:40

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 3550 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 2737. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 2688, vor einer Woche bei 2525.

Zudem wurden 53 neue Spitaleinweisungen und 7 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 52,35 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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13:35

Der Bundesrat entscheidet über die Ausdehnung der Zertifikatspflicht. Wegen der vollen Spitäler will Gesundheitsminister Alain Berset die Schraube anziehen. Um 14.30 Uhr tritt er gemeinsam mit Bundespräsident Guy Parmelin vor die Medien.

cash.ch wird live übertragen. 

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13:05

In Österreich wird es künftig bei einer steigenden Belegung der Intensivstationen Einschränkungen für Ungeimpfte geben. Die konservativ-grüne Regierung habe gemeinsam mit den Länderchefs einen Stufenplan erstellt, sagt Kanzler Sebastian Kurz. Ab einer Auslastung von 15 Prozent der Intensivplätze, was etwa einer Belegung von 300 Betten entspricht, soll etwa für Clubs und Bars eine "2G"-Regel (Geimpft oder Genesen) anstelle wie bisher "3G" gelten, sagt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. Für Geimpfte solle es aber keine Einschränkungen geben. "Was wir im Moment erleben, ist eine Pandemie der Ungeimpften", sagt Kurz.

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11:35

Der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, warnt vor einem gefährlichen Verlauf der neuen Corona-Welle. "Wenn es uns nicht gelingt, die Impfungen drastisch zu steigern, dann kann die aktuelle vierte Welle einen fulminanten Verlauf nehmen", sagt er in Berlin. Die Intensivbetten-Belegung habe sich in den letzten beiden Wochen fast verdoppelt. "Auch auf den Intensivstationen wird der Altersdurchschnitt immer jünger." Auch daher müsse es mehr Impfungen geben. "Sie sind unsere Chance, die Pandemie zu beenden." Derzeit sind in Deutschland etwas über 60 Prozent der Menschen vollständig geimpft.

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11:10

Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält es für gerechtfertigt, dass ungeimpfte Arbeitnehmer, die in Quarantäne gehen müssen, Lohnabzüge hinnehmen müssen. Er sehe nicht ein, dass andere auf Dauer dafür zahlen sollten, wenn sich Menschen trotz ausreichender Impfstoffe in Deutschland nicht impfen liessen, sagt Spahn in Berlin.

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10:30

Die Menschen im Norden Englands sind einer Untersuchung zufolge bislang härter von der Corona-Pandemie betroffen als der Rest ihrer Landsleute. Sie verbrachten im Schnitt rund anderthalb Monate mehr in Lockdowns, hatten mehr psychische Leiden sowie ein grösseres Risiko, an Covid-19 zu sterben, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Auswertung der Northern Health Science Alliance hervorgeht.

Die Sterberate an Covid-19 lag im Norden demnach 17 Prozent höher als im Rest des grössten britischen Landesteils, in Pflegeheimen sogar 26 Prozent höher. Da die Corona-Lockdowns in England zeitweise abhängig von der regionalen Infektionslage verhängt wurden, verbrachten die Menschen im Norden Englands durchschnittlich 41 Tage länger unter harten Beschränkungen. Die Studienautoren führen die Unterschiede zu grossen Teilen auf eine grössere Armut in der Region sowie einen schlechteren Gesundheitszustand der Bürgerinnen und Bürger bereits vor dem Ausbruch der Pandemie zurück.

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07:20

In den USA melden die Gesundheitsbehörden mindestens 289'557 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt haben sich damit seit Ausbruch der Pandemie im Dezember 2019 mehr als 40,47 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Mindestens 1835 Menschen starben mit oder an dem Virus, die Zahl der Toten steigt damit auf 651'760. Die USA verzeichnen weltweit die höchsten Infektions- und Totenzahlen.

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06:50

Die Covid-19-Pandemie wirkt sich katastrophal auf den Kampf gegen andere tödliche Krankheiten aus. Das berichtete der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria am Mittwoch in Genf. Betroffen seien vor allem Tuberkulose- und Aids-Patienten - bei beiden Krankheiten sei die Zahl der Behandlungen und Tests infolge der Pandemie deutlich gesunken. "Die Covid-19-Pandemie hatte verheerende Auswirkungen auf den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria im Jahr 2020."

Die 2002 gegründete und zuvor von der G8 gebilligte internationale Organisation mobilisiert und investiert eigenen Angaben zufolge jährlich mehr als vier Milliarden US-Dollar zur Unterstützung von Programmen, die von lokalen Experten in mehr als 100 Ländern durchgeführt werden. Bis August 2021 seien bereits 3,3 Milliarden US-Dollar für Aids-, Tuberkulose- und Malariaprogramme bewilligt worden, im vergangenen Jahr 4,2 Milliarden US-Dollar (3,55 Milliarden Euro). Zusätzlich habe man 980 Millionen US-Dollar genehmigt, um auf Covid-19 zu reagieren.

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06:30

Neuseeland hat den landesweiten Corona-Lockdown nach drei Wochen weitgehend wieder aufgehoben. Die Zahl der Neuinfektionen war in den vergangenen Tagen im Vergleich zum August deutlich gesunken. Am Mittwoch meldeten die Gesundheitsbehörden zum vierten Mal in Folge etwa 20 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Vor einigen Wochen lag die Zahl kurzzeitig bei über 80. Lediglich in der Millionenstadt Auckland, dem Epizentrum des derzeitigen Ausbruchs, sollen die Beschränkungen zunächst weiter gelten.

Geschäfte und Schulen durften in allen anderen Landesteilen wieder öffnen. Einige Regeln sollen aber überall weiter bestehen bleiben. So müssen die Bürger jetzt in Innenräumen Masken tragen. Zudem dürfen sich in geschlossenen Räumen nur noch maximal 50 Personen versammeln, im Freien bis zu 100 Personen.

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06:00

Der Bundesrat wird am heutigen Mittwoch unter anderem über die Ausweitung der Zertifikats-Pflicht auf Restaurants, Fitnesszentren und kleine Veranstaltungen beraten. Laut "Blick" und "NZZ" könnte dies bereits ab kommendem Montag der Fall sein. 

In der Diskussion ist - immer aufgrund von Quellen aus Bern - eine Zertifikatspflicht am Arbeitsplatz. Hintergrund des möglichen Entscheids, über den schon in den Wochenend-Medien berichtet wurde, ist die angespannte Lage auf den Schweizer Intensivstationen. 

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04:45

Das Robert-Koch-Institut meldet 13'565 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 34 mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 13.531 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 82,7 von 83,8 am Vortag. 35 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.448. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als vier Millionen Corona-Tests positiv aus.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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00:05

In den USA sind nach Angaben der Seuchenbehörde CDC 75 Prozent aller Erwachsenen mindestens einmal geimpft worden. 64,3 Prozent haben demnach zwei Impfungen erhalten. Insgesamt seien knapp 376 Millionen Impfdosen verabreicht worden.

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21:30

AstraZeneca-Chef Pascal Soriot spricht sich gegen eine dritte Impfung für jedermann in Grossbritannien aus. Dies könne unnötig sein und zudem das britische Gesundheitssystem NHS überfordern, sagt er der Zeitung "Telegraph". "Wir brauchen das Gewicht eines klinischen Beweises (...) bevor wir eine fundierte Entscheidung über eine dritte Dosis fällen können", erklärt Soriot.

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19:30

Die Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen steigt nach Einschätzung von Experten weiter deutlich an. Bis Ende 2021 werden zwölf Milliarden Dosen produziert sein, wie die auf Unternehmens- und Wissenschaftsdaten spezialisierte Firma Airfinity am Dienstag in Genf mitteilte. Rund die Hälfte davon gehe auf das Konto chinesischer Vakzine, die andere Hälfte produzierten westliche Hersteller, hiess es.

Aktuell sei fast jeder dritte Mensch auf der Erde vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Auch jüngste Daten zeigten, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Infektion und vor allem gegen schwere Verläufe sehr hoch sei. Dies gelte auch für die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus.

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)