Zum Coronavirus-Ticker vom Dienstag, den 24. August 2021, geht es hier.

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18:10

In Deutschland hat das Coronavirus zu keinem Babyboom geführt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Geburtenrate nur um 1,4 Prozent. Lediglich im März 2021 gab es deutlich mehr Geburten: Rund 3700 Babys und damit sechs Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres erblickten das Licht der Welt. 

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17:45

Die US-Arzneimittelbehörde FDA empfiehlt den Impfstoff von Pfizer/BioNTech weiterhin nicht für Kinder unter zwölf Jahren. Man benötige mehr Daten, um Gewissheit zu haben, dass der Impfstoff für junge Kinder sicher sei, sagt FDA-Chefin Janet Woodcock. Zuvor erteilte die FDA dem Covid-19-Impstoff von BioNTech und Pfizer die vollständige Zulassung. Diese gilt für den Einsatz bei Personen ab 16 Jahren, hinsichtlich Zwölf- bis 15-Jähriger bleibt die Notfallzulassung bestehen.

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17:15

New York verhängt eine Impfpflicht für alle Lehrkräfte an den öffentlichen Schulen und die Mitarbeiter der Bildungsbehörden. Sie müssten bis zum 27. September mindestens eine Impfdosis erhalten, teilt Bürgermeister Bill de Blasio mit. "Wir wollen, dass unsere Schulen das ganze Jahr über außerordentlich sicher sind", sagt er auf einer Pressekonferenz.

Derweil plant das Verteidigungsministerium nach der vollständigen Zulassung des Corona-Impfstoffs von BioNTech und Pfizer eine Impfpflicht für alle Soldaten. Man arbeite an einer entsprechenden Aktualisierung der Impfstoff-Richtlinien, sagt Ministeriumssprecher John Kirby. Gut acht Monate nach der Notfallgenehmigung erteilte zuvor die Arzneimittelbehörde FDA dem Impfstoff des Mainzer Unternehmens und seines US-Partners als erstem Vakzin in den USA die vollständige Zulassung.

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16:50

Der Kanton Nidwalden schliesst das kantonale Impfzentrum in Stansstad am 25. August. Stattdessen sollen Apotheken, Hausärzte und Kinderarztpraxen impfen. Dazu kommt ein Walk-In-Angebot an zwei Tagen pro Woche im Spital Stans, heisst es in einer Medienmitteilung. Im Kanton Nidwalden hätten mehr als 55 Prozent der Bevölkerung, die sich theoretisch impfen lassen kann, bislang beide Impfungen erhalten.

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16:20

Thailand wird dieses Jahr 61 Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs von AstraZeneca erhalten. "Das nimmt Druck von unserem Gesundheitssystem und wird den Menschen helfen, zu ihrem normalen Leben zurückzukehren und die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen", sagt ein Regierungssprecher des südostasiatischen Landes. Der Nachricht sei ein Treffen von Thailands Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha mit AstraZeneca-Chef Pascal Soriot vorausgegangen. Im vergangenen Monat hatte AstraZeneca das Land nach Angaben aus der Regierung noch gebeten, die Lieferung der bestellten Dosen auf Mai 2022 verschieben zu können. In Thailand sind erst neun Prozent der 66 Millionen Einwohner voll geimpft.

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15:55

In den USA hat der Covid-19-Impstoff von Biontech und Pfizer die vollständige Zulassung erhalten. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA gab dafür am Montag grünes Licht. Bislang hatte der Impfstoff in den USA nur eine Notfallzulassung, die im vergangenen Dezember erteilt worden war. In der Europäischen Union hat er bislang nur eine bedingte Markzulassung.

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15:50

Schülerinnen und Schüler auf der Sekundarstufe I und II müssen im Kanton Schaffhausen wieder eine Maske tragen, wenn sie das Klassenzimmer betreten. Die Maskenpflicht in der Schule begründet der Kanton mit einem Anstieg der Fallzahlen. Erst seit einer Woche sind Jugendlichen wieder aus den Ferien zurück. Nach repetitiven Massentests seien zahlreiche positive Fälle festgestellt worden. Nicht betroffen sind Kinder auf der Primarstufe. 

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15:20

Grossbritannien bestellt weitere 35 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer. Diese sollten ab der zweiten Hälfte des kommenden Jahres ausgeliefert werden, erklärt Gesundheitsminister Sajid Javid. "Während wir die Schutzmauer gegen Covid-19 weiter aufbauen, ist es auch wichtig, dass wir alles tun, um das Land für die Zukunft zu schützen – sei es vor dem Virus, wie wir es kennen, oder vor neuen Varianten."

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13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 6218 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 2575. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 2483, vor einer Woche bei 1976. Zudem wurden 143 neue Spitaleinweisungen und 8 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 50,77 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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13:15

Das Corona-Kabinett der deutschen Bundesregierung ist sich nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters einig, die Infektions-Inzidenzwerte abzuschaffen. Man habe sich darauf verständigt, dass künftig neuer wesentlicher Indikator für die Belastung des Gesundheitssystems sein soll, wie hoch die Hospitalisierung sei, hiess es am Montag in Regierungskreisen. Die Zahlenwerte bei den Sieben-Tage-Inzidenzen wie 35, 50 oder 100, die bisher über Einschränkungen des öffentlichen Lebens bestimmten, sollen dagegen ganz wegfallen. Die Regierung wolle den Fraktionen eine Formulierungshilfe für die Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorlegen, sagten mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Damit ändert die Regierung ihre Corona-Politik der letzten Monate grundlegend.

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12:25

Verstärktes Video- und Computerspielen hat vielen Deutschen über die Corona-Zeit hinübergeholfen, wie aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervorgeht. Demnach wäre sechs von zehn Gamerinnen und Gamern während der Pandemie-Einschränkungen nach eigenem Bekunden die Decke auf den Kopf gefallen. Im Vorjahr äusserten sich nur 49 Prozent entsprechend. Neben den Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren (68 Prozent) profitierten besonders Ältere von dieser Freizeitbeschäftigung. "Aus der Gruppe 65 plus hilft Gaming zwei Dritteln durch die Pandemie – das sind doppelt so viele wie noch im Jahr 2020." Zudem hat sich die wöchentliche Spieldauer der 1269 Befragten ab 16-Jahren seit der Corona-Krise im Schnitt auf zehn Stunden verdoppelt. Nach der Pandemie dürften es laut Studie 8,5 Stunden sein.

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10:55

Mit Beginn des neuen Schuljahrs am 1. September startet Israel die Impfaktion an Schulen, wo Schülerinnen und Schüler mit Zustimmung der Eltern während der Unterrichtszeit gegen das Coronavirus geimpft werden sollen. Israel impft Kinder ab zwölf Jahren, in Ausnahmefällen bei besonders gefährdeten Kinder ab fünf Jahren.

Aufgrund der Corona-Pandemie gelten an den Schulen besondere Regeln. In Städten mit vielen Neuinfektionen gibt es nur Präsenzunterricht, wenn in der Klasse mindestens 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler geimpft sind. Ansonsten gelte Online-Unterricht. Zudem sollen etwa 1,6 Millionen Schülerinnen und Schüler noch diesen Monat auf Antikörper gegen das Virus getestet werden. Wer diese nachweisen kann, muss bei einem Corona-Fall in der Klasse nicht in Quarantäne.

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10:45

Das Basler Biotechunternehmen Kinarus gibt zum Therapeutikum "KIN001" gegen das Coronavirus positive Daten bekannt. Gemäss einer Mitteilung, Link öffnet in einem neuen Fenster zeigten die ergänzenden präklinischen Daten, dass KIN001 eine vielversprechende Option zur Behandlung und Prävention von SARS-CoV-2-Infektionen sein könnte. Das Therapeutikum habe bei In-vitro-Tests und Versuchen mit Tieren die Replikation von SARS-CoV-2 gehemmt und Entzündungen wie Lungenschäden reduziert. Diese dreifache Wirkung des Medikaments unterstütze damit potenziell den Einsatz bei allen Schweregraden und allen Stadien von Covid-19.

Kinarus hatte kürzlich den Start der klinischen Phase-II-Studie "KINETIC" zu KIN001 bei hospitalisierten Covid-19-Patienten bekannt gegeben.

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09:55

Der erste Lockdown während der Corona-Krise hat die Familienplanung der Deutsche kaum beeinflusst. Von Januar bis Mai 2021 kamen rund 315.000 Kinder zur Welt und damit 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Ein deutlicher Anstieg der Geburtenzahl war demnach nur im vergangenen März zu beobachten, als sechs Prozent oder rund 3700 mehr Babys geboren wurden als im Vorjahresmonat. "In den übrigen von der einsetzenden Corona-Pandemie geprägten Monaten war die Entwicklung unauffällig", so das Statistikamt.

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07:25

Eine neue Corona-Supervariante könne sich als Kombination der bestehenden Variante bilden, sagte Sai Reddy, Assistenzprofessor am Department of Biosystem Science and Engineering der ETH, in einem Interview gegenüber "blick.ch". "Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine neue Variante auftaucht, bei der wir uns nicht mehr nur auf die Impfung verlassen können", fügte er an. Wo auch immer diese entstehe, sie werde mit Sicherheit die Schweiz erreichen. "Deshalb müssen wir uns für die nächsten Jahre auf mehrere Impfungen einstellen, die laufend an neue Varianten angepasst werden."

Laut Reddy hätten die Coronavirus-Varianten Beta aus Südafrika und Gamma aus Brasilien Fluchtmutationen entwickelt, sodass sie Antikörpern teilweise ausweichen könnten. Delta wiederum sei viel ansteckender, habe aber bis jetzt keine Fluchtmutationen gebildet.

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06:00

Am Montag stehen die Fallzahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) im Fokus. Letzte Woche wurde eine stark steigende Tendenz festgestellt. Das BAG veröffentlicht die Zahlen um etwa 13:30 Uhr. Zum Vergleich: Am letzten Monatg meldete das BAG 5578 neue Coronavirus-Infektionen für die vorausgehenden 72 Stunden.

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04:30

Das Robert-Koch-Institut meldet 3668 neue Positiv-Tests für Deutschland. Das sind 1542 mehr als am Montag vor einer Woche, als 2126 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 56,4 von 54,5 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Vier weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.980. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,87 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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04:25

China meldet erstmals seit dem jüngsten Ausbruch im Juli keine neuen bestätigten Fälle. Die Zahl der neuen lokalen Ansteckungen war in der vergangenen Woche bereits in den einstelligen Bereich gesunken, nachdem sie Anfang August einen Höchststand erreicht hatte. Im Zusammenhang mit dem Ausbruch in Nanjing und Yangzhou in der Provinz Jiangsu nahe der Finanzmetropole Shanghai verzeichnete China insgesamt mehr als 1200 Infektionen und keine Todesopfer.

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03:50

Neuseeland meldet binnen 24 Stunden 35 weitere Delta-Infektionen. 33 neue Fälle seien in Auckland und zwei in der Hauptstadt Wellington aufgetreten, teilt das Gesundheitsministerium mit. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der Fälle beim jüngsten Ausbruch auf 107.

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02:50

Die taiwanesische Präsidentin Tsai Ing-wen lässt sich zur Stärkung des Vertrauens in der Bevölkerung die erste Dosis des lokal entwickelten Covid-19-Impfstoffs von Medigen Vaccine Biologics verabreichen. Medigen weist Behauptungen der Oppositionspartei zurück, der Impfstoff sei unsicher oder übereilt auf den Markt gebracht worden. Taiwanesische Unternehmen und Hilfsorganisationen hatten für das Land direkt beim Hersteller BioNTech/Pfizer Impfeinheiten gesichert, nachdem eine Vereinbarung mit der taiwanesischen Regierung Anfang des Jahres wegen angeblicher Einflussnahme durch China gescheitert war.

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01:00

Um die Impfquote in Deutschland zu steigern, fordert die Bundesärztekammer eine engere Einbindung der Sportvereine und Religionsgemeinschaften. "Wir sollten auch Sportvereine, Kulturvereine und die unterschiedlichen Glaubenseinrichtungen bei der Impfkampagne mit ins Boot holen", sagt Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagausgaben). "Ausreichend Impfstoff, Personal und Logistik stehen zur Verfügung. Jetzt sind kreative Ideen gefragt." Bei denjenigen, die den Gang zum Arzt oder in das Impfzentrum möglicherweise aus profanen Gründen aufgeschoben hätten, könnten solche unkomplizierten Impfangebote helfen.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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23:00

Eine dritte Impfdosis mit dem Mittel von Pfizer/BioNTech bietet israelischen Daten zufolge einen deutlich besseren Schutz vor Infektionen und schweren Verläufen bei über 60-Jährigen als nur zwei Impfungen. Die kompletten zugrundeliegenden Studien wurden auf der Website des Gesundheitsministeriums zunächst nicht mitveröffentlich

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22:00

Die Impfbereitschaft in den Kantonen ist stark unterschiedlich. Schlusslicht beim Impfen gegen Covid-19 ist aktuell Appenzell Innerrhoden, wie der "SonntagsBlick" schreibt. Nur knapp 40 Prozent der Bevölkerung in diesem Kanton sind vollständig geimpft. Auf wenig Widerhall stösst die Impfkampagne ferner in den Kantonen Schwyz, Glarus, Appenzell Ausserrhoden, Nidwalden, St. Gallen, Thurgau und Uri. Vor allem auf dem Lande herrsche eine Impfskepsis. Der Kanton Glarus will nun die Jugendlichen via Social Media zur Impfung motivieren und plant eine SMS-Aktion. Obwalden setzt auf eine Inserate-Kampagne und Appenzell Innerrhoden auf direkte Kommunikation. Und St. Gallen appelliert gemeinsam mit dem FC St. Gallen, den Olma-Messen und dem Open Air St. Gallen an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen.

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21:00

Gesundheitsminister Alain Berset hat die Schweizer Bevölkerung eindringlich dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen. In einem Interview mit dem "SonntagsBlick" sagte Berset, es brauche nochmals einen richtigen Schub von allen, damit sich noch mehr Menschen zur Impfung entschlössen. Ein grösseres Engagement wünscht er sich vor allem von der Wirtschaft. Da sei noch viel Luft nach oben. Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, und die Genfer Infektiologin Pauline Vetter unterstützen Berset, schreibt der "SonntagsBlick" weiter. Zahlreiche Daten bestätigten, dass die Impfstoffe nicht nur wirksam, sondern auch sicher seien. Eine Infektion berge dagegen das Risiko eines schweren Verlaufs.

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)