Bezüglich der Exit-Strategie des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes hielt sich Vogt in der "Samstagsrundschau" von Schweizer Radio SRF bedeckt.

Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) und die SVP möchten die heutigen Arbeits- und Unterrichtsverbote ab dem 19. April schrittweise aufheben. SGV-Direktor Hans-Ulrich Bigler verlangte jüngst, die Geschäfte müssten ab diesem Datum wieder öffnen dürfen. Auch der Wirtschafts-Dachverband Economiesuisse arbeitet zurzeit an Vorschlägen für die Ablösung der heutigen Notrechts-Massnahmen.

Vogt liess sich im Gespräch zu den Forderungen nach einer Lockerung nicht aus der Reserve locken. "Dieser Entscheid liegt einzig und allein beim Bundesrat", sagte er. Die Wirtschaft müsse sich einfach gut darauf vorbereiten. Der Schweizerische Arbeitgeberverband arbeite an der Exit-Strategie. Er gehe davon aus, dass man in rund einer Woche soweit sein dürfte mit einem "konsistenten Plan".

Beim Wiederhochfahren gehe es nicht um die Frage Gesundheit oder Wirtschaft, sondern um Gesundheit und Wirtschaft, denn: "Niemand will eine zweite Ansteckungswelle." Deshalb müssten sich alle in den nächsten Wochen weiterhin an die Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) halten.

«Arbeitslosigkeit wäre teurer»

Vogt bekräftigte weiter, die Kurzarbeit sei ein sehr gutes Instrument, um die Krise zu überwinden. "Arbeitslosigkeit wäre sehr viel teurer." Vor Vergleichen mit anderen Ländern warnte er. Jedes habe eine andere Strategie gewählt. Die Schweiz müsse ihre konsistente Strategie nun durchziehen.

Auch die Kreditgarantie durch den Bund sei ein sinnvolles Mittel für die Unternehmen. Vogt glaubt nicht, dass viele der rund 500'000 Kleinbetriebe in der Schweiz die Krise nicht überleben werden, weil sie sich mit den Krediten überschulden. Es sei für Firmeninhaber ganz viel Wert zu wissen, dass sie notfalls darauf zurückgreifen könnten. A fonds perdu-Beiträge seien keine Alternative.

Bei den Mieten für die Geschäftsliegenschaften warnte Vogt vor "Wildwestmethoden", indem jeder auf seinen Forderungen beharre bzw. diese einfach weitergebe. Hier böten sicher Stundungen der Mieten erste Erleichterungen. Das schone die Liquidität der Firmen.

Nichts hält Vogt in diesem Zusammenhang von Direktzahlungen des Bundes, wie sie der freisinnige Nationalrat Marcel Dobler (FDP/SG) vorschlug. Das sei viel zu teuer, der Staat könne das nicht stemmen.

(AWP)